Mitten in der Nacht hatte es noch ein Katzendrama gegeben, mit Gefauche und Gedöns, bis der Liebste schließlich nachsehen ging und unseren Kater plus Besuchskater dabei ertappte, wie sie im Team die grau-weiße Waowaokatze auf dem Kohleweg belauerten (sie natürlich wieder mit ihren lustigen psychedelischen waowao-Geräuschen). Der Kater kam mit zu uns ins Schlafzimmer, ziemlich erschreckt und etwas durch den Wind, und wir hofften, dass er keinen Biss abbekommen hatte. Recht bald verschwand er aber wieder nach draußen. Morgens ließ er sich erst einmal nicht blicken, als wir gegen sieben aufstanden. Wir machten auf der Dachterrasse sauber und füllten Vogelfutter nach, räumten die Küche auf und kochten Tee, aber als er gegen halb acht immer noch nicht da war, schaute ich mal im Garten nach. Da kam er mir dann aus dem Schuppen entgegen. Und hinkte auf der linken Vorderpfote, na toll. Er ließ sich überreden, zum Fressen mit reinzukommen, verschwand dann aber schnell wieder nach draußen, wo der Liebste sich die Pfote etwas genauer ansah. Wir vermuten eine Verstauchung oder so etwas und werden das mal über das Wochenende beobachten. Ansonsten wird es wohl am Montag einen Ausflug zum Tierarzt geben.
Danach dann ruhiger Morgen mit Müsli, Zeitung und Tee, während Harold durchs obere Stockwerk fuhr. Der Liebste wischte oben einmal durch und sortierte die Wäsche, wir ließen eine Maschine laufen und hängten sie auf der Dachterrasse auf (sehr warm wieder), ich schrieb ein bisschen. Außerdem eine Stunde in den Garten: Ich machte die untere Terrasse sauber, während der Liebste den neuen Holzhäcksler zusammenbaute (vor zwei Wochen spontan gekauft, gute Idee, der alte war doof) und gleich einweihte.
Dann wieder ins Haus und kurz ausschwitzen auf dem Sofa, der Liebste baute währenddessen eines der beiden Hochbeete auf, die uns vor ein paar Tagen geliefert worden waren: Sehr schön aus Lärchenholz und, wie wir schnell feststellten, ziemlich perfekt in die rechte Ecke auf dem unteren Balkon passend. Das ist nur eine sehr sonnige Stelle, wir müssen mal sehen, ob das da geht oder wir für eine Beschattung sorgen müssen. (Mein Plan wären ja mediterrane Kräuter und vielleicht so etwas wie Pflücksalat oder so. Mal sehen.)
Gegen zwölf ging ich außerdem noch aus dem Haus zur Post, endlich das Paket wegbringen. Weil ich der Poststelle im Supermarkt etwas misstraute, ging ich extra zur Hauptpost im Zentrum, nur um dann festzustellen, dass an diesem Samstag „außerplanmäßig geschlossen war“. WTF. Also doch wieder zurück zum Supermarkt, wo ich das Paket endlich loswurde. Funktionierte dort übrigens tadellos, mein Misstrauen war ganz unberechtigt. Sehr gut, denn die Poststelle dort ist für uns viel näher und hat auch deutlich bessere Öffnungszeiten.
Mittagessen mit der zweiten Hälfte Nudeln, Tomatensauce und gegrilltem Tofu, danach Kaffee und ein bisschen aufs Sofa, und um kurz vor halb drei raffte ich mich auf und ging ins Fitness. Wollte eigentlich nicht wegen Hitze und müde und überhaupt mäh, aber ich war sehr schnell sehr froh, dass ich gegangen war. Zwar war die Kraftmessung dementsprechend grottig (fast überall verschlechtert mit den Werten), aber das Training lief dann prima. Ich bin wieder vom Adaptiv-Modus (Muskeltraining mit hohen Gewichten und wenigen Wiederholungen) zum Negativ-Modus (Training der Robustheit mit mittleren Gewichten, deutlich mehr Gewicht bei der passiven Rückbewegung) gewechselt, und es ist fast schon absurd, wie leicht mir das mittlerweile fällt. Also im Vergleich zum anderen Modus. In meinen ersten Wochen fand ich das Negativ-Training fast nicht machbar, mittlerweile: kein Problem. Vielleicht stelle ich das nächste Mal manuell die Gewichte etwas höher.
Um vier daheim, ich holte den Liebsten vom Sofa und wir gingen gleich zum Wocheneinkauf in den Alnatura, und danach, weil wir sowieso schon komplett nassgeschwitzt waren und wir Sachen brauchten (fürs Hochbeet, logisch), zum Baumarkt.
Gegen sechs waren wir daheim und teilten uns etwas auf: Der Liebste befüllte das Hochbeet auf dem Balkon (Folie und Gedöns, Tonsubstrat als Drainage, eine Mischung aus Holzschnitzeln und Komposterde aus dem Garten, und als Abschluss ein paar Säcke Hochbeeterde), und ich schenkte mir währenddessen ein Bier ein und kochte (Country Potatoes und eine schön sämige Pilzsauce dazu).
Dann Abendessen mit einem Glas Riesling und schließlich ein bisschen Bildschirmzeit: Wir waren beide sehr zufrieden, dass wir an dem Tag so richtig viel erledigt hatten (Einkaufen! Post! Fitness! Holzhäcksler! Wäsche! UND das erste Hochbeet!), und waren zufrieden damit, den Kopf auszuschalten und ein bisschen Quatsch zu schauen. Zwei Runden hilflose Bäcker (…Netflix bietet mir in der Vorschau jetzt nur noch so merkwürdige Back-Challenge-Shows an, WIE VIELE gibt es denn davon?) und dann zum guten Doktor. So zum guten Abschluss. Und als der Kater abends dann auch wieder reinkam und schon fast gar nicht mehr hinkte (und eifrig fraß), war das natürlich am allerbesten.