Immer noch kränkelnd, Mittwoch-Donnerstag 6.-7.9.2023

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Natürlich nicht weiter viel passiert die letzten Tage, denn der Liebste und ich waren ja beide krankgeschrieben und deshalb in mehr oder weniger wachem Zustand und mehr oder weniger horizontal daheim. Wobei ich sagen muss, dass es wirklich sprunghaft bergauf ging. Vor allem am Mittwoch, an dem ich tatsächlich einfach gar nicht am Rechner war und darauf vertraute, dass alle Kolleg:innen die Arbeit hinkriegen würden und ich den Rest auch auf nächste Woche verschieben könnte. Deshalb also kein Rechner geschäftlich, stattdessen Laptop privat. Haha.

Am Mittwoch also viel herumgelegen, aber auch ein paar Sachen erledigt, unter anderem kümmerte ich mich komplett um die Nahrungsmittelversorgung: Müsli am Morgen, Linsensuppe am Mittag, halbe Tafel Schokolade am Nachmittag, und abends ein paar Nudeln mit einer Champignoncremesauce (bei der der Liebste allerdings steuernd eingreifen musste, weil der dunkle, eingebrannte Geschmack zu kräftig war und ordentlich Sojasahne und Mandelmus und Gedöns brauchte), und dazu zwei in der Pfanne angebratene vegane Steaks. Die hatte ich am Dienstag reduziert im Supermarkt gefunden und mitgenommen, von einer Schweizer Firma (The Green Mountain), die sich mit extrem „realistischen“ Fleischersatzprodukten einen Namen gemacht hat. Auf der Basis von Erbsenprotein und Seitan und keine Ahnung. Der Liebste sagte, es sei nach Geschmack und Textur quasi nicht unterscheidbar vom tierischen Produkt. Ich kann das natürlich nicht beurteilen, seit 1989 kein Fleisch mehr und so, aber ich erinnere mich noch, dass ich damals Steak eigentlich gar nicht so lecker fand. Dementsprechend war es jetzt auch so lala und müsste von mir aus nicht noch einmal gekauft werden. Der absolute Höhepunkt auf dem Teller waren definitiv die Pilze. (Ich bin einfach so dermaßen nicht die Zielgruppe für vegane Fleischersatzsachen.)

Ansonsten ein bisschen Hausarbeit: Wir ließen Harold durch Schlafzimmer und Bad fahren (kein anschließender Yogakurs weil krank, die Trainerin ist aber sowieso im Urlaub), dann wusch ich zwei Maschinen Wäsche und hängte sie auf der Dachterrasse auf, der Liebste hängte später ab. Immer noch sehr warm, aber die Sonne geht schon herbstlich-früh unter und es kühlt gegen Abend auch richtig ab. Nachts einstellig, was bedeutet, dass unser Kater wieder zum Schlafen ins Haus kommt. Und um den Magerkater machen wir uns Sorgen, denn der kann ja nicht rein. (Also ich mache mir Sorgen.) Wir haben ihm aber einen Platz im Schuppen eingerichtet mit Kiste und Decke.
Apropos Katzen, unser Kater bekam seine monatliche Anti-Ektoparasiten-Tablette, zermörsert und mit etwas Schnurr vermischt. (Der andere währenddessen normales Frischfutter, sodass sie sich in Ruhe ließen.) Wenn die beiden sich natürlich die Liegeplätze teilen und auch sonst Kontakt haben, ist es einigermaßen sinnlos, nur den einen präventiv gegen Parasiten zu behandeln und den anderen nicht. Die Katzen-Tierarzt-Situation ist immer noch offen, nur sind wir jetzt halt gerade krank. Nun ja.

Mittwochabend verbrachte ich auf YouTube oben im Schlafzimmer, der Liebste schaute unten eine Serie. Wir waren beide etwas angenervt vom Kranksein und überhaupt allem und ließen uns deshalb in Ruhe. Dass wir überhaupt Energie dazu hatten (also zum Genervtsein), war eigentlich schon ein gutes Zeichen, dass es definitiv bergauf geht. Auch das Schlafen funktioniert bei mir, beim Liebsten so lala. (Blöder Husten.)

Am Donnerstag etwas mehr Aktivitäten. Unter anderem bestellte ich vormittags Gedöns im Internet und setzte mich eine Stunde an den Rechner, um Texte zu korrigieren. (Das ist eine Arbeitsaufgabe, die ich schlecht an Kolleg:innen delegieren kann, und diesen Berg will ich wirklich nicht zu hoch werden lassen. Es ist jetzt schon genug an zu korrigierenden Hausaufgaben, und da der Skandinavierkurs ja ein Uni-Seminar ist, muss ich die schriftlichen Leistungen dort auch noch alle bewerten. Das kostet immer unfassbar viel Zeit.) Und ich nahm mir ENDLICH wieder das seit Wochen liegende Buch und las ein bisschen, nachmittags auf dem Schattendeck bei warmem Wetter. Das war tatsächlich angenehm. Bis ich müde wurde und reinging, um eine Stunde zu schlafen. Auch gut.

Essen am Donnerstag wieder von mir bereitgestellt: Morgens ein klassisches Müsli, mittags einfach ein Vesper, weil wir beide keine Lust auf irgendetwas hatten. Der letzte Rest Brot musste weg, dazu etwas Knäckebrot, ein geöffneter Aufstrich, der auch weg sollte, bevor er schimmelte, und ein paar saure Gurken. Und eine halbe Tafel Schokolade danach. Abends dann wieder kochen, ich improvisierte ein Curry mit Kichererbsen, Tomaten und Zucchini und viel Geschmack (der reichhaltigen Auswahl an Currypasten sei Dank), dazu Reis, als Nachtisch ein Quark mit Ananas. Das war ein ausgesprochen gutes Curry und ich war ein bisschen stolz auf mich, denn ich kochte komplett ohne Rezept. (Natürlich halt Currypaste.)

Außerdem ein schneller Ausflug zum Bäcker für frisches Brot und zur Apotheke für ein paar Schnelltests, Paracetamol und ein Blutdruckmessgerät (alles mit Maske, was sich nur für 3 Minuten komisch anfühlte, dann wieder völlig normal, es guckte auch keiner komisch oder so).
Das Blutdruckmessgerät war mir von meinem Hausarzt empfohlen worden, nicht weil er hohen Blutdruck bei mir gemessen hätte, sondern weil es eine familiäre Vorgeschichte gibt. Und die letzten Tage hatte ich ein paar Mal das Gefühl gehabt, so krank am Rechner und so, dass mein Blutdruck unangenehm hoch wäre. (Wobei ich gar nicht weiß, ob ich das so spüren könnte.) Daheim packte ich das Ding also aus und maß (zwei Messungen, um einen einigermaßen verlässlichen Wert zu haben). Natürlich war alles in Ordnung, beide Werte absolut im gesunden Bereich, beim Liebsten auch. Ich werde mir es wohl ein bisschen zur Gewohnheit machen, gelegentlich zu messen. (Wobei ich ja eine obsessive Datensammlerin und Vermesserin und Körperkartographin bin, ich sollte es also nicht allzu sehr zur Gewohnheit werden lassen.)

Am Abend sahen wir dann die letzten Folgen von Easy Bake Battle auf Netflix. Das hatten wir Ende letzter Woche angefangen, es sind insgesamt nur acht Folgen. Natürlich war es mir auf Netflix vorgeschlagen worden, weil wir regelmäßig Nailed it! angesehen hatten, in der dritten Folge von Easy Bake Battle macht Nailed it-Juror Jacques Torres als Gastjuror mit. Und da der Host von Easy Bake Battle niemand anderer ist als Antoni Porowski von den queeren Jungs, passte das natürlich ausgezeichnet. Wenn man sich in dieser Netflix-Reality-TV-Welt aufhält, bekommt man manchmal das Gefühl, es gibt nur so ungefähr 20 Leute, die immer zwischen den verschiedenen Formaten hin- und herwechseln. Das Gleiche gilt übrigens für Sci-Fi-Serien. Vermutlich auch für Krimiserien und Krankenhausserien, aber da bin ich nicht so drin in den Genres.

Außerdem noch eine Folge The Big Fat Quiz auf YouTube und dazu eine längere Internetrecherche von mir mit diversen Zeitungsartikeln (also eigentlich nur ein Wikipedia-Eintrag, aber ich las fast alle Links in den Fußnoten nach), der Liebste und ich hatten nämlich eine etwas längere Diskussion zu Jimmy Carr (dem Comedian und Host der Show) und Vorwürfen gegen ihn (aus 2012) wegen eines Steuervermeidungs-Skandals. Nicht gerade brandaktuelle News (außerhalb von Großbritannien hatte das sowieso niemand mitbekommen), aber Jimmy Carr macht ständig selbst Witze darüber, deshalb hatte ich das nachgelesen. Das ist aber, weil es da um ein paar grundsätzliche Fragen geht, Thema eines eigenen Beitrags. Den ich halt noch schreiben muss.