Fit werden und Sachen kaputt machen, Montag-Dienstag 11.-12.9.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Aufgestanden im Dämmerlicht, und wenn es ein Zeichen gibt, dass der Sommer wirklich, wirklich vorbei ist, dann ist es das. Der Liebste hatte vor gut einer Woche ein neues Lichtwecker-Update eingespielt, um die diversen Probleme mit falsch Hupen, gar nicht Hupen, falschem Lichtzyklus, falscher Uhrzeit zu beheben, und so wurde ich morgens erstmalig vom Weckerpiepsen geweckt. (Nicht mehr Hupen, weil ein Effekt des Updates ist, dass jetzt die Alarmfrequenz hoch genug ist, also piepst wie bei einem Wecker). Ob der Lichtzyklus funktionierte, kann ich nicht sagen, ich wachte erst durch den Ton auf, bei der bereits hellsten Lichtstufe. War halt auch echt müde, aber davon abgesehen fühlte ich mich ganz in Ordnung.

Was gut war, denn ich ging ja wieder ins Büro und musste an dem Tag früh los. Schnelle Dusche, schnelles Müsli, um kurz nach acht verabschiedete ich den Liebsten (der im Home Office blieb) und ging aus dem Haus.
Relativ geruhsamer Arbeitstag: Wir hatten wieder eine Prüfung, für die die Kollegin hauptverantwortlich war, ich war also den ganzen Vormittag über in der Aufsicht, musste aber organisatorisch nicht viel machen. Ein paar kleine Hakeleien und Probleme zu lösen, sonst lief alles glatt. Mittags der Kichererbsen-Blumenkohl-Orzo-Auflauf, kurze Pause, und nachmittags war ich dann am Schreibtisch und konnte durch meine Mails durchgehen und die wichtigsten Sachen beantworten. Außerdem ein kleines Krisenmeeting mit zwei Kolleg:innen, weil es ein bisschen Theater mit einem Lieferanten gibt und ich mich schon wieder ärgern musste. SO unnötig. Naja. Um kurz nach fünf ging ich heim: Zwar noch bei weitem nicht „alles erledigt“, aber genug gemacht für den Tag, und man soll ja langsam anfangen.

Draußen hatte den ganzen Tag die Sonne geschienen, es hatte wieder ungefähr 30° und war mir noch zu warm. Deshalb verzog ich mich daheim ins abgedunkelte und (einigermaßen) kühle Wohnzimmer. Ein paar Takte lesen und mit dem Liebsten quatschen, der den ersten Homeoffice-Tag auch gut hingekriegt hatte, dann gemeinsames Kochen, ein Curry (laut Rezept aus Kashmir) mit Kohlrabi und Tomaten, in das wir noch Räuchertofu und eine Gurke würfelten – ausgesprochen gute Kombination. Gurke in heißem Essen benutzen wir ja eher nicht so (mehr als Salat), obwohl das eigentlich gut geht.
Nun ja. Wir sind ja beide immer noch in der Erholungsphase, der Liebste hustete noch ziemlich, deshalb passierte abends nicht mehr viel außer ein paar Folgen Tierheim-Doku und früh ins Bett. Insgesamt aber: Ganz zufrieden mit dem ersten Arbeitstag und ganz optimistisch, dass ich wirklich schnell wieder ganz fit bin.

Am Dienstag war es dann ein kleines bisschen anstrengender, wir hatten nämlich den ganzen Tag Teamtreffen und Fortbildung und starteten früh. Um halb acht aus dem Haus, wo ich mir beim Viertel-Lieblingsbäcker ein Frühstück auf die Hand nahm, und von acht Uhr an saß ich in diversen Meetings und Fobis und hörte zu. (Und sprach selbst auch einiges, weil es viel zu besprechen gab und wirklich interessant war, was bei Fortbildungen ja leider beileibe nicht immer der Fall ist). Am Ende ging ich mit einem Gefühl aus den Veranstaltungen, dass ich tatsächlich was für mich herausgezogen hatte.

Um kurz nach zehn gemeinsamer Brunch, ich hatte zwar schon gefrühstückt, nahm mir aber trotzdem ein Brötchen und einen Kaffee, was ganz gut war: Denn um elf fiel mir plötzlich auf, dass sich unter meinem Rucksack eine merkwürdige Wasserlache gebildet hatte. Als ich nachschaute, war mein Mittagessen (die zweite Hälfte Kohlrabicurry) komplett ausgelaufen – ich hatte morgens meinen Rucksack zu schwungvoll (und vermutlich aus zu großer Höhe) auf den Boden gestellt und dabei war die gläserne Lunchbox zerbrochen. Und trotz Plastiktüte um die Lunchbox suppte jetzt das Curry (also zumindest die Flüssigkeit davon) in meinem Rucksack durch die Gegend.
Das war natürlich ein echter Downer. Ich wusste gar nicht, was ich am schlimmsten fand: Dass die schöne Lunchbox zerbrochen war, dass mein Rucksack jetzt nass war (Festplatte und Kalender waren auch leicht feucht, es hielt sich aber zum Glück in Grenzen) oder dass ich mein SCHÖNES CURRY jetzt nicht essen konnte! Provisorische Reinigungsarbeiten, ich packte die tropfende Tüte in zwei Müllbeutel und stellte sie in die Ecke (abends kam sie dann bei uns daheim in die Mülltonne, seufz), wischte den Rucksack aus und räumte ihn komplett leer… und dann nahm ich mir zum Mittagessen noch ein Brötchen vom Frühstücksbrunch und einen Apfel. (Es hätte auch Pizza gegeben, aber erstens nicht vegan und zweitens… wollte ich keine Pizza, ich wollte lieber mein trockenes Brötchen essen und mich bemitleiden.)

Nun ja. Nach der Fortbildungsrunde kümmerte mich um Orgakram, stellte fest, dass mir ein Abendtermin abgesagt hatte, hakte deshalb ein paar letzte Sachen ab und ging um vier schon heim. Endlich mal ein bisschen gegen das Überstundenkonto anarbeiten. Draußen im Übrigen wieder deutlich über 30°, allerdings war die Sonne weg, es war bewölkt und sehr unangenehm drückend. Als ich daheim war, legte ich mich deshalb erst einmal beim Liebsten ins Arbeitszimmer aufs Sofa und machte eine halbe Stunde die Augen zu, während er seinen Arbeitstag abschloss. Das erhoffte Gewitter kam dann leider nicht, sondern zog (mal wieder) an uns vorbei. (Erst in der Nacht.)

Der Liebste hatte einen doofen Tag gehabt und ziemlich schlechte Laune, weshalb ich mich ums Essen kümmerte: ein bisschen Pasta, einen angebratenen Brokkoli, Bedda Parmesan, Chiliöl und ein Gläschen Olivenpaste. Das war ganz gut, wenn ich mir von der Olivenpaste auch etwas mehr erwartet hätte (mehr Aroma, mehr Wumms, keine Ahnung). Egal.
Dann aufs Sofa, ein bisschen Guardian auf dem Handy, der Liebste telefonierte mit der Schwiegermutter, ansonsten Netflix, mal wieder einen Ausflug zum guten Doktor. Wir waren beide ganz froh, dass es uns besser geht, aber davon abgesehen war die Laune nicht so prickelnd. Anstrengendes Wetter, anstrengende Sachen bei der Arbeit (der Liebste hatte sich auch ein bisschen ärgern müssen), kein Sport, wenig Privatleben… irgendwie könnte es gerade besser laufen. Natürlich auch deutlich schlechter, klar, aber trotzdem ist der Plan für die nächsten Wochen, erst mal wieder komplett fit zu werden und dann die Tage mit ein paar schönen Sachen zu füllen. Und weniger Ärger.