Wieder gut – Donnerstag 28.9.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ganz okay geschlafen, kein Kopfweh beim Aufwachen, beide Kater da und beide fraßen ordentlich: Eigentlich hätte ich ganz guter Laune sein müssen. Aber irgendwie hing mir der letzte Tag und alles noch nach, dann war es draußen dunkel, vor mir ein paar Termine, auf die ich keine Lust hatte, und dann noch allein im Home Office… Meine Laune war nicht die beste. Wobei die letzten stressigen zwei Tage im Büro auch anstrengend gewesen waren, ständige kleine Störungen, und mir der Tag im Home Office deshalb nicht ungelegen kam. Also theoretisch.

Praktisch startete der Arbeitstag in erhöhtem Tempo, denn ich hatte ab acht Unterricht. Die letzten Wochen war ich ja teilweise in Schlabberkleidung an den Rechner gegangen, nur obenrum mit Pulli, sodass es ok aussah, aber jetzt ging das nicht, weil ich direkt anschließend weitere Termine hatte. Also Blitzfrühstück mit Müsli, Blitzdusche, dann stellte ich den Katern eine kleine zweite Portion hin und war um drei vor acht am Rechner und 30 Sekunden nach Start im Meeting. Hihi.
Guter Unterricht, wenn auch anstrengend, ich war zufrieden mit dem Material und allem. Direkt anschließend einen kurzen Blick in die Mails, wo ich sah, dass der Katastrophenlieferant sich auf meine Eskalationsmail vom Vortag gemeldet hatte und Schritte unternehmen wollte, was schon mal ein gutes Zeichen war. Den restlichen Vormittag dann drei Beratungstermine, die alle drei sehr positiv waren, mit sehr netten Leuten (was mich sehr freute, vor allem vor einem hatte ich etwas Bammel gehabt, weil ich die beteiligten Personen aus einem anderen Kontext schon kannte und es da teilweise nicht einfach gewesen war – mir fiel erst in dem Moment auf, dass dieser Termin auch ein Grund für meine schlechte Laune gewesen war), ein bisschen Nachbereitung, Infos rausgeben und zusammenfassen, und dann war es eins und der Vormittag vorbei.

Mittagspause mit zweiter Hälfte Ramen und einem Kaffee, dazu etwas Katerbespaßung (in erster Linie für unseren Kater, Magi hatte sich wieder in den Garten verzogen). Außerdem ging ich zum DHL-Shop, in dem die Tonerkartusche aufs Abholen wartete. Baute sie daheim aber nicht in den Drucker ein (wusste also nicht, ob sie passte), weil ich ab zwei wieder an den Rechner wollte: Ich musste dringend eine Tonne Orgasachen erledigen, für die Kollegin, deren Urlaubsvertretung ich für die nächsten Tage übernehme, und für mich.
Als erstes sah ich, dass der Katastrophenlieferant noch einmal geantwortet hatte, dieses Mal eine Hierarchieebene höher, und siehe da: Fehler akzeptiert, entschuldigt, Lösungsvorschlag angeboten. Das war tatsächlich SEHR gut. Ich hatte fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich ja mit meiner Eskalation der Mitarbeiterin des Lieferanten, die sich so unmöglich aufgeführt und den Fehler verursacht hatte, an den Karren gefahren war, aber andererseits war das natürlich mehr als absurd, dass ich mich schuldig fühlte, weil ich mich beschweren musste, wenn ein Vorgang falsch bearbeitet wurde. Das muss irgend so ein anerzogenes Frauending sein. Dabei bin ich gar nicht so harmoniebedürftig, eigentlich.

Den restlichen Nachmittag straightforward Rechnungen raushauen, Fragen beantworten, Informationen verteilen, Termine klarmachen, und ich hatte so einen Lauf, dass ich um drei sogar noch ein größeres Schulungsthema anging, das ich eigentlich am Montag schon hatte erledigen wollen – aber lol nein, da hätte ich das gar nicht versuchen müssen, es war viel zu zeitaufwendig. Mit einer Minipause für eine Scheibe Schokobrot (das eine Mal in sechs Monaten, wo ich Lust auf Schokobrot habe, zum Glück hatten wir Schokocreme da) war ich gute zwei Stunden beschäftigt. Es geht um die Erweiterung meiner Prüferkompetenz, in dem Fall eine Vorabschulung, bis ich in den nächsten Tagen meine Lizenz um die Bewertung schriftlicher Prüfungsleistungen erweitere (bis jetzt nehme ich nur mündliche Prüfungen ab). Bei aller Erfahrung im Unterrichten und bei aller linguistischen Fachkompetenz, die ich mitbringe, war das doch noch einmal ziemlich herausfordernd. Es fühlte sich erstaunlich gut an, mal wieder etwas für den eigenen Kopf und die eigene Qualifikation zu tun.
Dann noch letzte Mails, letzte Dinge abzuhaken, während unten der Liebste nach Hause kam und ein Hallo nach oben rief, und um kurz nach sechs machte ich Feierabend, sehr zufrieden mit dem arbeitsamen Tag und mit dem Gefühl, wirklich was erledigt zu haben. Und natürlich ein Aufregerthema von der Seele, das war vermutlich für die Laune am wichtigsten.

Dementsprechend gut gelaunt schenkte ich dem Liebsten und mir ein Feierabendbier ein (das erste ohne Alkohol, das zweite zum Essen mit, ich hatte  für den Freitag überstunden-quasifrei geplant und deshalb sozusagen schon Wochenende). Gemeinsames Kochen war ein großer Topf Minestrone (der gesamte aktuelle Wochenplan sehr nudellastig, entweder als italienische Pasta oder in der asiatischen Variante), und dann verzogen wir uns aufs Sofa, begleitet von erst zwei, dann einer Katze (Magi legte sich zu uns, nachdem er eine Katzenwurst bekommen hatte, das normale Futter fand er so naja, und er blieb auch die ganze Nacht drinnen).
Weil wir die letzten Tage so viel Netflix-Reality-Gedöns angeschaut hatten und wir wagemutig (und gut gelaunt) waren, probierten wir es dann zur Abwechslung mit einem Film: Troll, seit letztem Jahr auf Netflix und seitdem auf meiner Liste. Der Film war ganz nett, die Story etwas vorhersehbar und die Figuren etwas eindimensional stereotyp, aber schon in Ordnung. Und besonders nett war, dass der Film auf Norwegisch mit deutschen Untertiteln war, und ich war doch sehr erstaunt, wie viel ich vom Norwegischen verstand. Klar, es ist mit Schwedisch sehr verwandt und so, aber zum Beispiel beim Lesen verwirrt mich das eher. Aber so mit den Untertiteln war es eher lustig. Und sehr hübsch.