Eher durchwachsene Nacht, ich hatte lange Phasen, in denen ich wach lag und zwar sehr müde war, aber irgendwie auch angestrengt. Dazwischen immer wieder ein bisschen Schlaf, bis ich gegen halb sieben der Dämmerung zusah und schließlich aufstand. S und M folgten nicht allzu viel später – wir waren ja für ihre Verhältnisse am Abend davor ausgesprochen früh ins Bett gegangen.
Relativ kurzer Morgen, ich hatte die Zugfahrt im Kopf und wollte nicht lang rummachen. Gemeinsames Frühstück mit Brot und Aufstrich, ich machte mir noch zwei Brötchen für die Fahrt fertig, dann ging ich duschen und packte meinen Rucksack. Im Übrigen hat sich der Vaude-Wanderrucksack echt bewährt: Reisegepäck für vier Tage, dazu ein paar eingekaufte Bücher und Vesper, und ich bekam alles prima unter.
Nun ja, und um Viertel vor zehn verabschiedete ich M, S brachte mich noch zur U-Bahn-Station, und damit war mein Besuch vorbei und ich machte mich auf die laaaange Heimfahrt.
Eigentlich muss ich die Fahrt nicht im Detail erzählen: Es ging einiges schief, aber ich kam am Ende doch einigermaßen okay daheim an. Schief ging: Erstens die Push-Nachricht auf meinem Handy „Verbindung fällt aus – bitte suchen Sie alternative Reiseverbindungen“, während ich noch in der Straßenbahn saß. Das war schon mal ein prima Start, harhar. Ich ging im Hauptbahnhof gleich zum Infoschalter, leicht verwirrt, weil mein ICE nämlich ganz plangemäß auf der Anzeigetafel stand. Der nette Mensch am Schalter wusste auch nichts von einem ausgefallenen Zug, nur ein Wagen fiel aus, aber da ich nicht in diesem Wagen reserviert hatte, war das egal. Mir fiel dann noch auf, dass meine Armbanduhr (auf die ich mich eigentlich blind verlasse) irritierenderweise 12 Minuten nachging. Keine Ahnung, wie das passiert war (die Batterie schien es nicht zu sein, ich stellte sie und sie lief dann wieder ganz normal).
Naja, egal. Wir kamen pünktlich los und die Fahrt wäre auch prima gewesen, wenn nicht am Frankfurter Flughafen sich so viele Leute in den Zug reingequetscht hätten, dass der Zug nicht weiterfahren konnte. Ich dachte mir schon, dass die Idee, sich einfach in den Gang zu setzen, sicher nicht so toll ankommen würde, und so war es auch, jeder, der den Gang versperrte, musste wieder aussteigen, aber das führte natürlich zu Diskussionen und Gedöns und genervten Durchsagen der Zugbegleiterin (während sie am einen Ende Leute aus dem Zug scheuchte, versuchten am anderen Ende andere Leute einzusteigen, es war ein Elend). Am Ende hatten wir durch diese Aktion 45 Minuten Verspätung, und die holten wir auch nicht mehr ein.
Nun ja. Die Meldung wegen der ausgefallenen Verbindung bezog sich, wie ich während der Fahrt verstand, auf den Anschluss-Regionalzug in Stuttgart, was mir egal war, denn den hätten wir sowieso nicht mehr bekommen, und den Folgezug auch nicht (erstaunlicherweise fuhren aber einige Regionalzüge, bei allen angebotenen Alternativen hätte ich maximal 25 Minuten Aufenthalt gehabt). Ich las mich halt durch mein Buch, hatte mittags meine zwei Brötchen und meine Flasche Wasser, sonst nichts (bei dem knallevollen Zug wollte ich mich nicht zum Bordbistro durchkämpfen, zumal das sowieso nicht durchgehend geöffnet hatte, Personalmangel und so). Und ich fuhr die ganze Strecke mit Maske, denn um mich herum wurde ziemlich ordentlich geschnieft und gehustet und ich war über die Maske sehr froh (war auch nicht die einzige).
In Stuttgart hatte dann ein Anschluss-RE so viel Verspätung, dass ich ihn gerade noch bekam, was eigentlich super gewesen wäre, nur dass er dann in Bad Cannstatt erst einmal ewig stand, weil in unserem Wagen eine Tür kaputt war, es sich also zurückstaute und niemand rein- und rauskam und überhaupt alles war verstopft, alle Gänge voll, der Lokführer reichlich genervt, wir standen ewig. Egal, egal, um 18:40 war ich endlich da, anderthalb Stunden später als eigentlich geplant. Und wurde vom Liebsten abgeholt.
Daheim wartete dann ein großer Topf Bohneneintopf, ein Glas Rosé, zwei schlafende Kater und überhaupt: Zuhause. Und das war dann schon auch sehr, sehr schön.