Hoch die Hände… Freitag 10.11.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Letzter Arbeitstag der Woche und der klare Plan, ein bisschen das Gas rauszunehmen und vielleicht sogar ein paar Minusstunden zu machen (oder wenigstens Minus-Minuten). Ich machte uns also morgens ein Müsli, schickte den Liebsten ins Büro (ich blieb daheim) und kümmerte mich erst einmal um eine ausführliche Dusche, den Kater (der sein monatliches Ektoparasitenmittel bekam) und die Küche, bevor ich um halb zehn mit der Arbeit startete.
Dort ein paar erfreuliche Nachrichten, gute Antworten auf Mails und ein ganz guter Unterricht, und ich hätte sogar noch eine frühe Mittagspause machen können, wenn nicht kurz vor knapp der Chef ein Spontanmeeting gewollt hätte, was mir die Mittagspause auf später verschob. War aber egal.

Um zehn vor eins ging ich auf jeden Fall aus dem Haus: ENDLICH wieder einmal ein Friseurtermin. Leider hatte ich morgens, völlig im Tran, den Friseurtermin vergessen und mir deshalb die Haare gewaschen, was doof war, denn eigentlich lasse ich das ja beim Friseur erledigen und mag das auch ausgesprochen gern, aber so verzichteten wir darauf – meine Haare sind sowieso schon so trocken. Das Schneiden ging aber auch so.
Wieder ordentlich kurz (bestimmt zehn Zentimeter weg), dazu ein bisschen Small Talk über alles Mögliche (über den Job des Liebsten, in erster Linie, lol – da kann halt gefühlt jeder mitreden), und am Ende fragte ich mal so interessehalber, was sie zu Strähnchen sagen würde. Kurz gefasst riet sie mir eher ab, von wegen trockene Haare und so, Strähnchen bleichen natürlich, und das trocknet die Haare noch mehr aus. Es gebe zwar mittlerweile eine Technik, die für einen fließenden Ansatz sorgen würde, sodass man keine harte Kante habe und nicht nachfärben müsse (ideal für „meine Kundinnen, die sehr unregelmäßig zum Friseur gehen – also mich meinte sie damit), aber trotzdem sei es halt nicht gerade eine Pflege. Und apropos Pflege, das müsse ich mir danach dann vornehmen von wegen Spülung und Kur und so weiter, und da war ich dann ja eh raus. Darauf habe ich einfach gar keine Lust.

Daheim dann endlich Mittagessen (da das Waschen und Föhnen weggefallen war, war ich schnell wieder daheim) und wieder an den Schreibtisch ab halb drei. Ein netter Einzelunterricht, ein paar letzte Orgasachen, ich bereitete sogar noch ein bisschen Unterricht für Montag vor und machte um halb fünf Schluss. Es wartete nämlich ein Yogakurs auf mich.
In der Firma erst ein bisschen Gedöns, weil der Rechner für die online mitmachenden Kolleg:innen mal wieder nicht funktionierte (wir behalfen uns mit einem Laptop), aber danach dann ein sehr guter, wenn auch sehr anstrengender Kurs. Es ist ein bisschen frustrierend, wie ich die Rückschritte sehe, kaum dass ich ein paar Wochen Pause mache, aber es ist halt einfach so, dass ich wenig Rücklagen habe, und außerdem nähert sich halt der fünfzigste Geburtstag und so. Ist aber egal, ich dachte nicht weiter drüber nach und machte einfach.

Und damit war es dann Wochenende, und das hatten der Liebste und ich beschlossen mit einer stilechten Date Night einzuläuten. Eigentlich war der Plan gewesen, zum afrikanischen veganen Imbiss zu gehen (der hat freitags auch abends offen), aber auf dem Hinweg zum Yogakurs hatte ich einen Zettel gesehen, dass an diesem Freitag der Imbiss geschlossen war. Also Planänderung, wir gingen zum Lieblingsitaliener am Neckar, und das war eine wunderbare Idee. Der Liebste hatte bereits einen Tisch reserviert und holte mich vom Yogakurs ab. Die Reservierung wäre im Nachhinein nicht nötig gewesen, aber egal, es fühlte sich damit so richtig schön „offiziell“ an und außerdem bekamen wir einen schönen Platz am Fenster mit Blick auf den Fluss.
Fantastisches Essen – wir nahmen natürlich quasi das Gleiche wie immer, da wir aber schon länger nicht mehr da gewesen waren, war das egal. Als Vorspeise eine Platte Verdura Gratinata (ohne Mozzarella), dazu ein Korb Pizzabrot mit Knoblauch, und als Hauptgang einmal Spaghetti Pomodoro für den Liebsten und Penne all’Arrabiata für mich. Was nach einem wirklich einfachen Essen klingt und es im Grunde genommen auch war, war einfach nur großartig, weil die Details stimmten: aromatisches Gemüse, gutes Olivenöl, Nudeln auf den Punkt al dente, großartig.
Dazu teilten wir uns eine Flasche wunderbaren Rosé vom Gardasee (ein Chiaretto Bardolino), hatten danach einen Espresso und gingen dann sehr zufrieden nach Hause.

Daheim beschlossen wir, das Serien-Blaulicht-Gedöns mal sein zu lassen und uns stattdessen Zeit für uns und ein bisschen Kulturgut zu nehmen. Und so saßen wir die nächsten drei Stunden, am Ende bis halb ein Uhr nachts, auf dem Sofa, hatten zwei Whiskeys als Absacker im Glas, und hörten uns erst einmal eine Bukahara-Playlist und anschließend eine wilde Kollektion an 70er und 90er-Musik an. Und was so unspektakulär klingt, war tatsächlich ein richtig entspannender, schöner Abend. Einfach mal ein paar Stunden Musik anhören. Macht man ja eigentlich auch viel zu selten.