Regenwetter, Donnerstag 16.11.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Kurz vor dem Wecker aufgewacht, was ja eigentlich ganz gut ist, aber Laune und Wachheitslevel waren trotzdem nicht berauschend. Zuerst einmal nach den beiden Katzen schauen: Magi kam von draußen, schnupperte am Frischfutter und verschmähte es, fraß dafür am Trockenfutter und verschwand wieder raus – es scheint ihm also deutlich besser zu gehen, vor allem die Zähne scheinen wirklich als Schmerzquelle weggefallen zu sein. Wenn er halt nur nicht stundenlang verschwinden würde, wäre mir das auch recht.
Der Kater zeigte allerdings bisher noch keine Besserung. Das Antibiotikum nahm er vom Löffel mit etwas Schnurr vermischt (wenigstens das), aber ansonsten kein Fressen. Nur viel Trinken, was ja wenigstens auch gut ist. Ich sah uns schon wieder beim Tierarzt aufschlagen.

Wenig Zeit zum Nachdenken allerdings, nur Zeit für einen Tee und eine schnelle Dusche, dann war ich ab acht im Unterricht bis halb zehn. Etwas unzufrieden damit, weil ich kein Frühstück hatte, aber irgendwie lief mir die Zeit davon. War aber egal, der Unterricht war okay und der Liebste hatte mir, bevor er losging, eine Schüssel mit Müsli in den Kühlschrank gestellt. Also Frühstück danach, wenn auch vor dem Bildschirm.
Arbeit, Orgakrams, mal wieder ein Problem zu lösen, was noch vom September nachhängt (diese anderthalb Wochen Covid-krank hatten wirklich einen absurd hohen Fallout), ansonsten ein bisschen Unterrichtsvorbereitung. Ein Kurs hat gerade die Tendenz, mir etwas wegzubröseln (Leute kommen unregelmäßiger, reichen ihre Abgaben nicht mehr ein, solche Dinge, ein bisschen typisch für November/Dezember, wo jeder arbeitsmäßig überlastet ist) und ich überlegte etwas, wie ich dagegen steuern konnte. (Begrenzte Möglichkeiten auf meiner Seite.) Nun ja, und gerade als ich beim Planen und Arbeiten und Machen war, verschwand plötzlich das Internet, und zwar bei uns im Haus. Keine Ahnung warum, aber damit war ich arbeitsmäßig einfach komplett ausgebremst (kein Zugriff aufs Firmennetz, kein Teams, keine Cloud, keine Lernplattform, kein Garnix). Ich machte noch ein bisschen mit Sachen weiter, die ich auf der lokalen Festplatte liegen hatte, aber um halb zwölf war das dann halt auch vorbei. Ich überlegte kurz, gleich ins Büro zu fahren, aber dann hätte ich mein Mittagessen einpacken müssen und dort konnte ich nicht so gut Pause machen und mäh.

Also einfach Pause ab halb zwölf. Die begann ich erst einmal damit, dass ich dem Kater eine Katzenwurst fütterte, die er nach ein bisschen Zögern auch tatsächlich nahm und komplett fraß. (Und eine zweite an Magi, der natürlich auch was abkriegen wollte.) Dann ein bisschen Lesen, ein bisschen Zeitungsrätsel, um kurz vor zwölf war das Internet wieder da, was mir aber egal war, ich war im Pausenmodus. Etwas die Küche aufgeräumt, schließlich Mittagessen heiß gemacht (zweite Hälfte Chili, Riesenportion), und irgendwann hatte ich dann genug Pause gemacht, verabschiedete die Tiere und ging auf halb zwei ins Büro.

Den Nachmittag über viel Gedöns, ein paar dringliche Sachen (das Problem vom Morgen endgültig vom Tisch geräumt), ein paar Rechnungen, die liegen geblieben waren, ein Einzelunterricht am Nachmittag, all solche Sachen. Draußen regnete es sich währenddessen beständig ein, ich war gerade noch trocken angekommen. Sehr dunkles, trübes Wetter, so gesehen war ich ganz froh, dass ich im Büro war.
Mein Kurs am Abend war dann, wie schon befürchtet, ziemlich dezimiert (ein paar Leute hatten mir im Lauf des Nachmittags noch abgesagt). Das war aber gar nicht schlecht, denn die Leute, die kamen, konnten eine kleine Wiederholung und ein langsameres Tempo ganz gut brauchen, so gesehen war ich am Ende ganz zufrieden. Ein bisschen Nachbereitung, dann die letzten Orgasachen, und um acht schloss ich den Tag ab und ging nach Hause (im strömenden Regen, aber ein Hoch auf Stiefel und Übergangsjacke: Nur die Oberschenkel etwas nass, ansonsten alles prima).

Der Liebste hatte am Abend wieder seinen Funkkurs, ich war also mit zwei Katzen allein daheim. Von beiden direkt wegen Futter belagert, aber irgendwie war dann alles nicht recht und mäh und überhaupt. Ich freute mich ja, dass der Kater nach Futter fragte, aber er setzte sich dann halt vor die volle Schüssel und starrte mich verständnislos an, ich war kurz davor, ihm einen Haferschleim einzuflößen. Immerhin nahm er das Kohlepulver wieder mit Katzenpudding vermischt, oder zumindest die Hälfte davon, dann mochte er nicht mehr und zog sich (mit herzallerliebst schwarzen Lippen und schwarzem Näschen vom Kohlezeug) auf den Kratzbaum zurück.
Ich machte mir ein Brot mit Aufstrich und las den restlichen Abend, nur unterbrochen vom Liebsten, der gegen neun heimkam und ein bisschen vom Tag erzählte. Um Viertel vor zehn gingen wir nach oben, und dort las ich mein Buch zu Ende. Genauer gesagt Nichts ist, wie es scheint von Michael Butter – das Buch hatte ich 2021 schon einmal gelesen und jetzt wieder aus dem Regal genommen. Ich bin ja ein unerschrockener Bücher-Mehrmals-Leser. Schlechtes Gedächtnis, vermutlich, aber bei dem Buch lohnt sich ein zweites Lesen allemal.