Endlich mal wieder eine Nacht, in dem der Liebste nicht krankheitsbedingt ins andere Schlafzimmer gezogen war (der nächtliche Husten wurde so langsam besser), sondern wir beide oben unterm Dach schliefen. Was eigentlich ganz gut klappte, bis um halb sechs Magi ins Schlafzimmer kam, uns vors Bett kotzte und die Nacht damit vorbei war. (Ich bekam das noch nicht einmal mit, sondern wurde direkt aus dem Tiefschlaf gerissen, als der Liebste sein Licht anmachte und aufstand.) Dementsprechend müde am Morgen, aber wenigstens war ein relativ geruhsamer Tag geplant. Doof war allerdings, dass abends ziemlich scheußlich meine malade Achillessehne zu schmerzen begonnen hatte, und am Morgen war das leider noch gar nicht besser – ich konnte nur hinken. Hm.
Nun gut, also nur wenig Bewegung an dem Tag, und das blieb auch so, außer erster Stock-Erdgeschoss-erster Stock war mein Ablauf relativ statisch. Zunächst einmal geruhsames Frühstück mit Müsli, geruhsame Dusche, und trotzdem waren wir schon vor neun beide am Schreibtisch (der Liebste war nicht mehr krankgeschrieben, blieb aber auch im Home Office).
Dort den Vormittag über viel Orgakram, viel Kommunikation – es waren dann doch mittlerweile ein paar Mails aufgelaufen, dazu zwei Beratungstermine, außerdem viel Gechatte mit Kolleg:innen: Der Kairo-Kollege war gut wieder gelandet, aber leider waren ein paar Kolleginnen krank, vor allem eine, die die nächsten Tage viel unterrichten würde, und da ich im Krankheits-Vertretungsplan stand, fiel ihr Unterricht auf mich. Noch nicht akut für den Montag, aber für den nächsten Vormittag und die nächste Woche.
Also genug zu tun, trotzdem machten der Liebste und ich eine etwas längere Mittagspause und erst einmal gemeinsam einen Wochenplan. Montag ist immer die Deadline für die Gemüsekisten-Bestellung, passte also. Dann zweite Hälfte Lasagne (zweites Drittel eigentlich, ein Drittel froren wir ein) und danach einmal zum Supermarkt nebenan für Briefmarken, weil meine Bestellung von Onlinemarken bei der Post nämlich nicht geklappt hatte: Im Internet konnte ich mich bei meinem Account nicht einloggen, warum auch immer, und über die Handy-App ging zwar das Einloggen, aber man konnte nur maximal fünf Briefmarken bestellen. Wir brauchten aber dreißig. SO NERVIG. Also old school im Supermarkt-Post Point, wie sich herausstellte sehr old school, die Briefmarken dort waren nämlich noch nicht einmal selbstklebende, sondern zum Nassmachen. Ich dachte, die gäbe es seit Ewigkeiten schon nicht mehr. Egal, wir stellten einen Teller mit einem feuchten Schwamm ins Wohnzimmer, beklebten und um kurz vor zwei war der größte Teil der Weihnachtspost fertig und wurde vom Liebsten gleich zum Briefkasten gebracht. (Von „meiner“ Freundeskreis-Seite fehlen noch so ungefähr acht.)
Nachmittagsarbeit von zwei bis sechs, das war – neben halt Kommunikationszeugs und noch einem Beratungstermin – in erster Linie Unterrichtsvorbereitung für die dienstägliche Vertretung. Ein Niveau, das ich eigentlich gern und viel unterrichtet habe, diese spezifische Lektion aber noch nicht, und es gab auch weniger Material, als ich gern gehabt hätte. Egal, ich bastelte ein bisschen mit diversen Online-Tools herum und war am Ende einigermaßen zufrieden mit dem Resultat.
Zum Feierabend schaute ich nach den Katzen (zunehmend leichter Stress zwischen den beiden Honks, unser Nasenkater hat vor Magi deutlich Respekt und traut sich dann teilweise nicht ans Futter oder an ihm vorbei, sodass man sich ein bisschen dazusetzen muss – hoffe, das ruckelt sich wieder besser ein, vor allem nachdem es wochenlang ja eigentlich prima ging). Der Liebste stellte Magi auf die Waage, und nachdem dieser einmal still hielt, zeigte sie 3,92 kg an. Das ist definitiv die richtige Tendenz: ein Pfund zugenommen, seitdem wir ihn aufgenommen haben. Er ist auch agiler und – für Katzen immer ein wichtiges Zeichen – er hat wieder angefangen sich zu putzen. Das ging anfangs nicht, wegen Steifheit und fehlenden Muskeln.
Gemeinsames Kochen (nachdem ich alles hergerichtet und dann den Liebsten aus der Garage von seiner Fräsmaschine gelotst hatte), ein großer Topf Pasta e Fagioli. Was genau der Unterschied zu einer Minestrone ist, muss man mir mal erklären. (Gerade nachgeschaut: Es gibt tausend Varianten von dem Gericht, und manche sind gar nicht suppig, sondern eher eintopfig oder noch mehr wie ein Nudelgericht mit Sauce. Unsere Variante ist auf jeden Fall an einer Minestrone nah dran.) Sehr gesundes Essen mit Borlottibohnen und Grünkohl, dazu Rosenkohl und Rucola, was zwar beides nicht im Rezept stand, aber übrig war und gut passte.
Zum Essen ein bisschen Blaulichtquatsch und die Nachrichten (der Liebste plädiert momentan wieder für regelmäßige Tagesschau, ich lese ja den Guardian auf dem Handy und bin damit dann meist schon bedient) – endlich mal wieder etwas Positives zu berichten, well done Polen. Ich hoffe nur, dass Donald Tusk es hinbekommt, das tief, tief gespaltene Land wieder etwas zu vereinen. Wenn er den Einflussbereich der Kirchen beschneiden könnte, wäre das zum Beispiel schon einmal etwas.
Und danach dann auf jeden Fall die vorletzte Folge Bodies, und es zeichnet sich zwar der Showdown und der Endkonflikt ab und die Karten sind jetzt alle auf dem Tisch, aber wie es aufgelöst wird, da habe ich noch keine Ahnung. Wir hoben uns die letzte Folge trotzdem auf, auch wenn es spannend war, und gingen um zehn ins Bett wie so vernünftige Arbeitnehmer.