Durch Weckerlicht und schnurrenden Kater aufgewacht, eigentlich eine gute Kombination, aber trotzdem waren wir beide ziemlich erschlagen. Nicht so wirklich erholsame Nacht, zwischendrin war es mal zu warm gewesen, ich hatte mich ein bisschen herumgedreht… naja. Ein letzter langer Tag in diesem Jahr, also vermutlich, mit Terminen von morgens acht bis abends sieben, ich würde also auf die eine oder andere Art schon wach werden. Draußen immer noch strömender Regen.
Der Liebste hatte einen frühen Zahnarzttermin (er hatte noch einen Vorsorgetermin in diesem Jahr klargemacht bekommen, ich hatte das leider verbaselt und noch nicht einmal angerufen), er musste also früh los. Deshalb getrenntes Frühstück, er nahm sich ein Brot für nach dem Zahnarzt mit und ich machte mir ein schnelles Erdnussbutterbrot. Um kurz vor acht war ich am Schreibtisch (der Liebste war da schon beim Zahnarzt, er schrieb mir kurz darauf, dass er die Uhrzeit falsch notiert hatte und sein Termin erst um neun gewesen wäre – sie schoben ihn aber ein bisschen früher dazwischen). Beide also nicht so ganz auf der Höhe, und dementsprechend machte ich meinen letzten Onlineunterricht dieser Runde mit diesem Teilnehmer dann auch mit zwar geputzten Zähnen, gekämmten Haaren und gecremtem Gesicht, aber ansonsten in Jogginghose und Fleecepulli. Onlinekurs sei Dank, harhar.
Guter Unterricht bis halb zehn (ein bisschen traurig war ich – dieser frühe Morgenunterricht war aus verschiedenen Gründen (früh, lang, wacklige Technik) anstrengend gewesen, aber den Teilnehmer mochte ich gern und ich hoffe, dass ich ihn mal wieder in einem Kurs sehe), danach viel Orgakrams und ein bisschen Vorbereitung bis halb eins. Eigentlich hatte ich dringend noch Klausuren korrigieren wollen, aber ich schaffte gerade mal eine, bevor ich mir leicht hektisch mein Mittagessen warm machte (zweite Hälfte Orzo mit Spinat und Pilzen).
Ab eins dann längeres Meeting, und dann konnte ich tatsächlich noch ein paar wichtige Sachen auf meiner Erlediliste wegkriegen und dazwischen nach den Katern schauen (Magi hat entdeckt, dass es extrem effektiv ist, wenn er in mein Arbeitszimmer gelaufen kommt – die Tür ist meistens einen Spalt offen – und ausdauernd wehklagend miaut, nicht laut, aber jämmerlich, das arme, verhungernde Tier). Und sogar noch einen Blick in die angekommenen Bücher werfen – unter anderem ein Buch zum Sportbootführerschein, das mir ganz ordentlich aussieht und mit dem ich hoffentlich meine Chancen erhöhe, die Theorieprüfung vielleicht doch irgendwie zu bestehen.
Um vier packte ich dann meine Sachen und ging ins Büro, gerade in einer Regenpause. Dort in erster Linie ein paar kleinere Vorbereitungen für den Abendunterricht, ich besprach ein paar Kleinigkeiten mit anwesenden Kolleg:innen und spielte ein bisschen mit dem Babyhund, die sehr stolz ein Zerrspielzeug im Maul herumtrug und das Prinzip des Apportierens noch nicht so ganz verstanden hatte (eher des „ich hab ein Spielzeug, hol es dir doch, wenn du’s schaffst!“). Irgendwann war ich im Katzen-Modus und ging vor dem herumhüpfenden Hund in die Hocke, was bei unseren beiden Katern zuverlässig den Hertraben-und-Köpfchen-geben-Modus auslöst. Bei diesem Hund nicht, sie raste stattdessen begeistert auf mich zu, drückte mir ihre nasse Nase gegen die Brille und warf mich halb um. Ungestümes Tier.
Ich hätte schon auch gern einen Hund.
Der letzte Abendkurstermin dieses Jahres und überhaupt für diese Kursrunde der allerletzte Termin. Diesen Kurs hatte es mir ja etwas zerbröselt, aus verschiedenen Gründen (falsches Kurslevel, falsche Erwartungen, technische Schwierigkeiten, keine Zeit mehr) waren die Teilnehmenden sehr unregelmäßig oder auch irgendwann gar nicht mehr gekommen, und das zeigte sich am letzten Termin: Es kam genau noch eine. Natürlich war es insgesamt eine sehr kleine Gruppe mit sowieso maximal fünf Leuten gewesen, aber das war dann schon ein bisschen lustig. Tatsächlich war das aber völlig okay, denn wir machten eben anderthalb Stunden Einzelunterricht, und es war für uns beide eigentlich super, dass sie meine volle Aufmerksamkeit hatte und ich mich komplett auf sie konzentrieren konnte. War also eigentlich eine gute Kombination.
Und ich hatte daran gedacht (anders als beim Montagskurs), zum letzten Termin Lebkuchen und Schokozeugs mitzubringen – und da wir halt nur zu zweit waren (und mir sowieso ein bisschen flau im Magen war, das Mittagessen war lang her), hatte ich dann auch Lebkuchen, und damit war dann sowieso alles prima.
Um kurz nach halb acht daheim. Der Liebste war kurz vor mir gekommen, relativ guter Laune (die blöde Situation bei der Arbeit hatte sich ein bisschen geklärt, nicht dass Person A an ihrer blöden Verhaltensweise etwas geändert hätte – sehr unwahrscheinlich – , aber der Liebste hatte Unterstützung von anderen Leuten bekommen, und das macht ja immer einen großen Unterschied), mit topgesunden Zähnen und schon eifrig am Kochen. Das Essen war ein „Lentil and Potato Stew“ aus einem von Deliciously-Ella-Kochbuch, und das war an diesem kalten Abend (es regnete immer noch) genau das Richtige. Dazu ein bisschen Quatschen und eine Runde Quiz – keine letzte Folge Bodies, dazu war ich irgendwie zu müde und nicht mehr aufnahmebereit genug. Insgesamt war ich ganz zufrieden mit dem Tag – in Anbetracht der Tatsache, dass er lang und vollgepackt war, ich den größten Teil des Tages bei eiskaltem Regenwetter allein zu Hause verbracht hatte und überhaupt diese trübe Jahresendstimmung mir, wie jedes Jahr, zunehmend aufs Gemüt schlägt, war es dann insgesamt doch ganz rund.