Aufgewacht mit dem Weckerlicht und einem Tag Home Office gemeinsam mit dem Liebsten vor mir, nicht die schlechtesten Voraussetzungen. (Um genau zu sein schon eine Stunde vorher aufgewacht, weil Magi mal gucken kam, er legte sich aber brav in die Kuhle neben meine Hüfte und wartete, zumindest bis ich aufs Klo musste. Dann raste er natürlich runter, blieb dann aber unten und war eine Stunde später nur leicht verstimmt, dass das jetzt so lang gedauert hatte.)
Relativ geruhsamer Morgen mit Zeitung und Müsli, eine Kanne Tee und eine Kanne Kaffee für den Tag, am Schreibtisch ab neun. Dort erwartete mich gleich mal eine Hiobsbotschaft: Aus organisatorischen Gründen fiel eine Prüferin für die kommende Prüfung aus. Das war natürlich richtig blöd und bestimmte so den Rhythmus des restlichen Vormittags: Ersatz suchen, umplanen, neu organisieren, Listen angleichen, alles mit Kommunikation auf mehreren Kanälen (Mail, Chat, Telefon). So ganz gelöst war das Problem am Ende noch nicht, aber so halb. Es half auch nicht, dass auch wegen einer Prüfung im März und einer Prüfung im Juli parallel Änderungsanfragen reinkamen (die im Juli ist früh genug, aber die im März führte ebenfalls zu einigem Herumschichten).
Sehr nett am Vormittag war ein Beratungsgespräch mit einem Kanadier, den ich schon vom letzten Jahr kannte und der aktuell für ein paar Wochen auf Heimatbesuch ist. Wir hatten das Gespräch um halb zwölf und ich fragte ihn, ob das denn dann nicht bei ihm mitten in der Nacht sei. Nicht so schlimm, meinte er, schon halb sieben. Okay, dann war er wohl an der Ostküste – wo genau? – Ach, das würde ich nicht kennen, sagte er, Fredericton, eine kleine Stadt.
Was halt ein bisschen lustig war, denn bei unserem Kanadaurlaub 2019 hatten der Liebste und ich auf unserem Weg von Quebec nach Halifax ein paar Tage Zwischenstopp in Fredericton gemacht. Sehr nette Stadt am Fluss, schöne Atmosphäre. Wir waren in einem fantastischen großen Haus aus dem 19. Jahrhundert untergebracht und gingen abends in ein prima Burgerrestaurant zum Essen. (Ich hatte keinen Burger.) Also nur gute Erinnerungen an Fredericton, und der Kanadier war ausgesprochen überrascht, dass wir als Touristen da gewesen waren. Kann man aber schon machen.
Schnelle Mittagspause von halb ein bis eins mit dem Liebsten und dem restlichen Seaside Pie, dann ein Teammeeting bis halb zwei, und direkt danach noch einmal eine kurze Pause bis zwei. Die wir im Garten verbrachten (begleitet von einem hüpfenden Nasenkater): Es war relativ mild und wir wollten ein bisschen Katzenklo-Überreste wegräumen (die Kater schlagen sich normalerweise versteckt ins Gebüsch, aber halt nicht immer) und generell nach dem Rechten sehen. Weil der Boden nicht mehr gefroren war, räumten wir ein bisschen Laub weg und der Liebste nahm sogar die Sense und mähte den hinteren Wiesenteil. Danach sah der Garten etwas weniger winterscheußlich aus (und wir hatten 30 Minuten Bewegung an der frischen Luft gehabt).
Ab zwei weiter mit Orgakram, Termine vereinbaren, Ersatz suchen, Zeugs, und dann war ich von vier bis sechs noch in einem Webinar zu einem Prüfungsthema. Das war insgesamt nicht schlecht, nur gehörte ich (und meine Kollegin, die auch dabei war) nicht so hundertprozentig zur Zielgruppe, deshalb brauchten wir nicht alle Informationen (einige aber schon, meine Fragen wurden mehr oder weniger beantwortet). Überhaupt, Zielgruppe: Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Leute hatte sich für das Webinar angemeldet, ohne die Ausschreibung richtig zu lesen, stellte deshalb innerhalb der ersten zehn Minuten fest, dass das für ihre Fragestellung überhaupt nicht passte, fragte teilweise im Plenum beleidigt nach, was das Seminar „denn jetzt soll“ (…stand in der Ausschreibung) und loggte sich dann aus. …Lesekompetenz, so wichtig.
Um kurz nach sechs waren wir (und ich) fertig und ich machte Feierabend. Der Liebste war kurz vor mir auch aus dem Arbeitszimmer gekommen, hatte die Katzen versorgt und war dann schnell in den Bastelverein gegangen, um etwas abzuholen. Ich kümmerte mich also mehr oder weniger ums Kochen, einen großen Topf Chili mit Mais und Karotten. Und: mit schwarzen Bohnen und Adzukibohnen, die ich am Morgen eingeweicht und leer gemacht hatte . Der Liebste hatte im Übrigen am Tag davor sein Proteinshake-Pulver leer gemacht, und damit hatten wir einen Tag vor Monatsende die Aufbrauchliste übererfüllt (die Zielsetzung ist immer zwei Drittel der Liste, wir hatten 19 von 27 Sachen weg). Vermutlich werden wir morgen sogar noch das restliche Kokosöl leer machen können. Sehr stolz.
Restlicher Abend: gutes Chili, einen Blick in die Nachrichten, eine Runde queere Jungs, ein bisschen Comedyquatsch (erst auf Deutsch, dann auf Englisch). Insgesamt ein etwas unbefriedigender Tag, weil ich es gar nicht so mag, dass ich Sachen organisiere und sie dann nicht so klappen wie gedacht. Aber das wäre