Am Morgen war nachvollziehbarerweise die Motivation eher ein bisschen im Keller und ich sehr müde. Ich parkte mich unten, der Liebste machte uns ein Müsli zum Frühstück, insgesamt überall langsames Tempo. Das war auch gut so, genauso wie der Yogakurs ab acht (anstrengend). Danach machte ich noch ein bisschen Pause, sah nach den Katzen, ging ins Bad und war um zehn am Schreibtisch.
Geruhsame Vormittagsarbeit mit einem Beratungstermin und viel administrativem Krams. Ich fühlte mich so einigermaßen arbeitsmäßig auf der Höhe, wobei die große Welle Anfang März erst kommt. Trotzdem machte ich langsam und arbeitete halt mehr oder weniger konzentriert Listen ab. Mittagspause mit restlichem Kartoffelbrei und Krautsalat, außerdem Katerbespaßung. Ich ging mit dem Kater in den Garten und wunderte mich über die Blumen – Krokusse in voller Blüte, Blausternchen kommen auch schon, Schneeglöckchen sowieso seit Wochen, und jetzt sieht man an den ersten Schlüsselblumen schon die Knospen.
Um halb zwei auf ins Büro. Dort kam ich bei einem Meeting erst einmal fünf Minuten zu spät, weil ich es als vierzehn Uhr im Kopf hatte und dann auch noch – MAL WIEDER – Outlook und Teams herumzuzicken begannen. Mit Mühe fand ich noch den Zoom-Link und konnte teilnehmen (da die Sitzungsleitung auch zu spät kam, machte es übrigens gar nichts, ich kam exakt zum eigentlichen Start dazu).
Okayes Meeting, direkt danach reebootete ich meinen Rechner, und siehe da: Die Office-Produkte liefen wieder. Super. …nur dass ich direkt im Anschluss einen Onlinekurs hatte und jetzt plötzlich mein Lautsprecher am Rechner nicht erkannt wurde, angeblich ein „Treiberfehler“, den der Rechner vor zehn Minuten (da hatte ich ja gezoomt) noch nicht gehabt hatte. SO nervig. Also wechselte ich leicht hektisch den Raum und nahm einen der online-Unterrichtsräume (dort leicht chaotisch, Bildschirme verschoben, Programme nicht up to date, mäh) und konnte dann wenigstens den Unterricht in Ruhe machen. SO nervig das alles.
Letztes administratives Zeug, um sechs ging ich erst zur Post und dann nach Hause. Dort erwartete mich schon der Liebste, der gerade angekommen war und seine tausend Metall-Kleinteile auspackte, die im Lauf des Vormittags geliefert worden waren (während ich daheim war, hatte es dreimal an der Tür geklingelt, einmal DHL, einmal der Briefträger, einmal die Biokiste). Immerhin einer hier im Haushalt kurbelt durch sein Konsumverhalten das Bruttosozialprodukt an.
Gemeinsames Kochen, naja, vor allem der Liebste, ich legte mich erst einmal einen Moment aufs Sofa (immer noch so müde), aber dann suchte ich doch Zutaten und Zeugs zusammen und am Ende hatten wir einen Wok voll Mie Goreng. Leider viel zu sauer, Memo an mich selbst: Tamarindenpaste ist sehr sauer, zusammen mit Zitronensaft ist das einfach zu viel, völlig egal, was das Rezept sagt. Trotzdem gut, weil wir es mit etwas Ahornsirup noch retteten.
Als Abendunterhaltung eine neue Serie – am Tag davor hatte ich von Bodyguard gelesen, eine BBC-Miniserie von 2018, mittlerweile auch auf Netflix. Das Setting und die Bewertungen klangen gut, also probierten wir es mal aus. Und siehe da, gleich nach den ersten zwei Folgen waren wir on board, sozusagen (kleiner serienbezogener Scherz, da die wichtige Anfangsszene in einem Zug spielt). Sehr spannend, sehr vielschichtig. Nur eine Sache muss ich sagen: Der Hauptdarsteller, Richard Madden, spielt einen toughen Badass-Cop und Personenschützer, inklusive Schusswundennarben und Tatoos und allem. Nur: Er kommt halt aus Schottland, und wie kann man bitteschön Badass rüberkommen, wenn man SO EINEN NIEDLICHEN Akzent hat? Einfach nur zum Niederknien. Zum Glück redet er nicht so viel.