Um halb sechs aufgewacht und noch etwas die Ruhe und das warme Bett genossen. Als der Wecker um Viertel nach sechs klingelte, war das dann eher doof. Stand aber trotzdem auf, es wartete schließlich ein langer Tag. Ein Müsli zum Frühstück, dann ging der Liebste um kurz vor acht aus dem Haus, ich folgte (nach ein paar Seiten Zeitung) um Viertel nach acht.
Mal wieder ein Prüfungstag, von einem kurzen Mailcheck und ein paar Chats einmal abgesehen, war ich damit rundum beschäftigt. Es waren dieses Mal einige Leute dabei, die ich vorher schon unterrichtet hatte: Also Menschen in real, die ich bis jetzt nur vom Computer kannte. Wir führen die Prüfungen (zumindest aktuell) nach 3G durch, ich hatte mir am Vortag die CovPassCheck-App runtergeladen und probierte sie jetzt das erste Mal aus. Das funktionierte allerdings nur bei ungefähr der Hälfte der Leute: Die andere Hälfte hatte sich entweder außerhalb der EU impfen lassen oder war gar nicht geimpft und hatte einen Testnachweis (für den ich vermutlich eine andere App gebraucht hätte, der QR-Code wurde auf jeden Fall mit CovPass nicht erkannt). Also doch wieder Formulare kontrollieren und nach irgendwelchen Daten und kleingedruckten Informationen suchen, sonderlich fälschungssicher ist das ganze System nicht. Mir wäre es sehr recht, wenn man einfach zu 2G übergehen würde, nur dass dann – gerade bei den Prüfungen – die Personen ausgeschlossen wären, die aus dem Ausland kommen und bis jetzt keine Chance auf eine Impfung hatten (kein „Impfangebot“ wie es etwas albern heißt, als wären wir auf dem Immobilienmarkt). Ein bisschen schade auch, dass es doch ein paar Ungeimpfte gab, die nicht erst kürzlich eingereist sind und deshalb keinen guten Grund haben, bei den letzten Prüfungen war die Quote besser. Lasst euch einfach impfen, Leute! Menno.
Die Prüfung lief davon mal abgesehen sehr gut – alle pünktlich, alle gut gelaunt, alle mit gutem Zeitmanagement, die mitarbeitenden Kolleg:innen wussten auch, was sie zu tun hatten… Ich hatte sogar gegen halb eins zwanzig Minuten lang die Chance auf eine Quasi-Mittagspause (zwar mit paralleler Pausenaufsicht, aber ich konnte trotzdem den mitgebrachten Kartoffelsalat essen – so gut – und sogar einen Kaffee trinken, schwarz und mit Zucker, da immer noch keine Hafermilch im Büro).
Um drei waren wir mit der Durchführung fertig und schickten die Leute in den verdienten freien Nachmittag, ich machte mich an die Nachbereitung. Eigentlich hatte ich ab halb fünf einen Einzelunterricht, der Teilnehmer war aber schon ab vier da (und machte noch ein wenig Hausaufgaben), wir starteten um Viertel nach vier. Nach dem Einzelunterricht letzte Nachbereitungen, ich packte das Prüfungsmaterial zusammen und buchte für den nächsten Tag eine Abholung bei DHL. Dann die letzten Mails beantwortet und um kurz nach halb sieben konnte ich nach Hause.
Daheim fütterte ich erst einmal den Kater, der – den ganzen Tag allein – keine Chance zum Betteln gehabt hatte: Vielleicht wird das so doch noch was mit der Traumfigur. Der Liebste kam zehn Minuten nach mir heim und wir gingen erst einmal gemeinsam zum Supermarkt, weil wir für das Abendessen Artischockenherzen brauchten. Das gehört jetzt nicht unbedingt zu unseren wöchentlich eingekauften Lebensmitteln, wir mussten im Supermarkt erst einmal ein bisschen suchen (und entdeckten dabei noch Yufkateig, nach dem wir schon länger suchen – eigentlich möchten wir Filoteig, aber Yufkateig wird auch gehen, Baklava und Börek, wir kommen).
Zum Essen hatten wir Bazzoffia geplant, eigentlich wäre das eine Art Suppe (mit Zucchini, Fenchel, Erbsen und eben Artischockenherzen), wir schmorten aber das Gemüse (im Artischockenherzen-Öl) und gossen nur wenig Wasser zum Dünsten an. Dazu Reis, gute Kombination, nur etwas wenig. Wir hatten aus dem Supermarkt zwei Portionen Vanillepudding mitgenommen (Ehrmann hat seit neuestem vegane Varianten) und wurden damit gut satt. Das Essen war lecker, der Pudding war ok. Selbst gemacht wäre er vermutlich besser.