Gut: Morgens angenehm früh aufwachen, aber trotzdem noch ein bisschen im warmen Bett liegen bleiben, während es draußen allmählich hell wird, vor sich einen Tag mit einem Stapel Bücher, gutem Essen und Sofazeit. Schlecht: Nach dem dritten Urlaubstag vor lauter Sofazeit mit doofen Ischiasbeschwerden aufwachen. Oder lag es am Putzen? Ich dachte auf jeden Fall ein bisschen über Yoga nach. Zunächst einmal machte uns der Liebste aber Waffeln zum Frühstück und ich gab dem Kater eine Dose neues Futter aus seiner Weihnachtspackung. Mochte er glücklicherweise. (Die Weihnachtspackung hatte ich Ende November schon für Weihnachten bestellt, das ist faktisch einfach eine Box im Weihnachtsdesign mit einer Kollektion an ganz normalen Futterdosen, die der Kater sonst auch bekommt: Weihnachtsdesign für uns, wegen Weihnachten, normales Futter für den Kater, weil Katzen und Futterumstellung: Schwierig. Es war aber eine Sorte dabei, die wir normalerweise nicht kaufen – aber er schien sie okay zu finden.)
Nach dem Frühstück war es mit sämtlichen guten Vorsätzen, was Yoga oder ähnliches anging, allerdings schon wieder vorbei. Ich machte mir eine Kanne Kräutertee und las mich einmal quer durchs Internet, während der Liebste zuerst etwas in seinem Laptop herumspielte und diverse Software-Probleme löste und dann die Räume im Erdgeschoss fegte und wischte. Ich half ein bisschen mit und fegte einmal die Treppe herunter, und schließlich war das Haus wieder okay und man sah die Vernachlässigung der letzten Wochen quasi nicht mehr. Hihi.
Am späten Vormittag unter die Dusche, danach machte ich uns die zweite Hälfte Linsen warm und eine frische Portion Spätzle dazu, danach etwas Kaffee. Mein Rücken hatte sich mittlerweile wieder beruhigt (es schien tatsächlich am Putzen gelegen zu haben, öchöm) und ich verschwand mit etwas Marzipanschokolade und Laptop auf dem Sofa. Neben diversen Blogs und Gedöns schaute ich auf YouTube vorbei, fand dort ein bisschen neuen Blaulicht-Content und versank den Nachmittag über in diversen Dokus zur Bergwacht der Sächsischen Schweiz (Ausschnitte der zweiten Staffel) und zur Bergwacht der echten Schweiz (Matterhorn und so).
Gegen halb vier hängte ich ein bisschen Wäsche ab, startete eine Maschine und schob dann den Liebsten vom Laptop weg Richtung Haustür zu einem kleinen Spaziergang (zweistellige Plustemperaturen, blauer Himmel). Der Liebste nahm eine Kollektion Münzen mit, die er beim Münz-Einzahlungs-Apparat der Sparkasse abgeben wollte. Leider war der Apparat aber außer Betrieb, so trug er halt einen kleinen Sack voller Münzen spazieren. Im Übrigen hatten erstaunlich viele Sachen zu (Restaurants, Cafés…), es waren zwar Leute so wie wir auf einen Spaziergang unterwegs, aber insgesamt sah die Innenstadt doch recht öde aus. Ich war froh, wieder heimzukommen.
Daheim hängte ich die durchgelaufene Maschine auf, dann gemeinsames Kochen. Wir hatten ja in diesem Jahr quasi gar nichts irgendwie Weihnachtliches gemacht, überhaupt keine Lust (ich habe ja ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Weihnachten), aber für den ersten Feiertag hatten wir doch ein etwas „größeres“ Essen geplant, und zwar vom Liebsten aus dem Kopf, ganz ohne Rezept. Wir kochten also Reis, drehten Seitan durch den Wolf, köchelten Suppengemüse und Gewürze in Rotwein. Ein bisschen was vom Suppengemüse kam ebenfalls durch den Wolf und diese Füllung wurde dann in gedämpfte Wirsingblätter gewickelt und kam auf dem Bett aus Rotweingemüse in den Bräter und in den Ofen, wo es vor sich hin köchelte. Dazu ein Topf Kartoffelpüree und ein Topf Apfelrotkohl, und als die Rouladen (oder eigentlich eher Krautwickel) fertig waren, wurde aus dem Rotweingemüse mithilfe von etwas Mandelfrischkäse und einem Stabmixer noch eine Sauce fabriziert. Schöne Kombination, sehr „gutbürgerlich“, aber prima.
Und dann ein relativ normaler Abend. Wir machten eine Flasche Bordeaux zum Essen auf und schauten uns dann die Doku von der Air Zermatt vom Nachmittag noch einmal an (der Liebste wollte sie auch gern sehen und sich darüber wundern, wie merkwürdig manche Bergsteiger sind). Anschließend wurde uns eine etwas ältere Doku von der deutschen Bergwacht am Watzmann vorgeschlagen, und bevor wir völlig in Bergwacht-Rettungshubschrauber-Blaulichttiefen versanken, machten wir YouTube aus und schauten noch zwei Folgen Castle. Und um zehn wurde ich dann sehr müde und war irgendwie froh über den ruhigen Tag und ein warmes Bett.