Die Nacht war einigermaßen gut – ich schlief zwar nicht durch (und fror ziemlich, bis ich mir eine dritte (…) Decke nahm), aber ich hatte den Schlafmangel vom Tag davor doch mehr oder weniger aufgeholt und war einigermaßen wach. Komisches Gefühl, allein in der Wohnung zu sein (also abgesehen vom miauenden Kater). Viel Zeit hatte ich allerdings nicht: Ich musste sehr früh los, denn auf mich wartete ein Prüfungstag, und da ich am Tag davor die Räume nicht hatte richten können, weil sie abends noch belegt waren, und außerdem meine Kollegin sich nach einem Arbeitstag nach dem Urlaub gleich wieder ins Überstunden-Minus verabschiedet hatte (sie war am Wochenende auf einer Hochzeit gewesen, und im Rheinland wird wohl so gefeiert, dass man am Dienstag noch nicht wieder auf der Höhe ist und den Mittwoch noch braucht), war ich also allein, um die Räume vorzubereiten, die zweite Kollegin kam erst auf halb neun.
Schnelle Dusche, ich fütterte den Kater und packte ein Erdnussbutterbrot als Frühstück ein, und um Viertel vor acht war ich im Büro. Eine Viertelstunde später als gewollt, aber egal, ich bekam die Räume trotzdem rechtzeitig gerichtet.
Der Prüfungstag lief dann, in Anbetracht des leicht stressigen Anfangs, ausgesprochen gut. Ich wurde vormittags von einer Kollegin bei der Aufsicht vertreten, sodass ich parallel eine ganze Ecke Orga bearbeiten konnte (und im Gegensatz zu den letzten Tagen gab es plötzlich wieder einen ganzen Stall voll zu tun). Sie hatte dieses Format noch nicht beaufsichtigt, brauchte also ein bisschen Einarbeitung, übernahm dann aber souverän und ich fühlte mich wirklich ausgesprochen entlastet. Auch die Leute waren recht entspannt (und gut vorbereitet, was immer eine Menge hilft), und ich entspannte mich auch und war gut gelaunt.
Mittagspause mit der zweiten Portion aufgetautem Kartoffelgratin, ein bisschen Quatschen mit Kolleginnen, dann war ich den restlichen Nachmittag über in der Aufsicht für die mündliche Prüfung. Auch da ging alles gut. In Anbetracht der Tatsache, dass wir gerade ein bisschen Gedöns wegen einer Prüfung vor ein paar Monaten haben, bei der ein Betrugsverdacht im Raum steht und die jetzt angefochten wird, bin ich über glatt und problemlos verlaufende Prüfungen sehr froh.
Während ich bei der Nachbereitung war, meldete sich der Liebste: Er war gut wieder in Stuttgart gelandet und jetzt auf dem Weg zum Bus. Um kurz vor halb sechs machte ich also auch Feierabend (war auch fertig mit allem) und ging zum Bahnhof, den Liebsten abholen und mich freuen, dass die beiden stressigen Tage rum waren und es endlich auch nicht mehr regnete.
Der Liebste war ausgesprochen kaputt nach den beiden Messetagen, wir gingen also mit nur zwei ganz klitzekleinen Umwegen (einmal Post, einmal Bäcker für drei Hörnchen auf die Hand) nach Hause und dort quasi direkt aufs Sofa. Und dort bewegten wir uns mehr oder weniger auch nicht mehr weg, nur einmal in die Küche, wo wir einen Wok voll Gemüse und Reis anbrieten (gutes Essen, allerdings durch Tamarindenpaste und Zitronensaft etwas zu sauer für meinen Geschmack). Dann zwei Folgen Doctor (unter anderem Voices, eine meiner absoluten Lieblingsfolgen beim Doctor), so langsam neigt sich die vierte Staffel dem Ende zu. Tempus fugit und so.