Supermüde und ein ewiglanger gelber Schwanz, Dienstag 25.4.2023

  • Beitrags-Kategorie:Lesen / Tagebuch

Am Vorabend um halb zehn schon das Licht aus wegen furchtbar früh aufstehen, also vernünftige Bettzeit und so. Das funktionierte nur leider gar nicht, als um 3:50 das Licht des Lichtweckers anging (und um 4 dann das Piepsen des zweiten Weckers als Sicherheit), hatte ich original keine einzige Minute geschlafen, und ich weiß, dass man oft denkt, man hätte nur wachgelegen, und dann ist das in Wirklichkeit nicht so, aber in diesem Fall halt schon. Nur hin- und hergewälzt, geschwitzt, gefroren, gestresst gewesen, als wir um vier aufstanden, tat mir jedes einzelne Gelenk im Körper weh und der Kopf auch. Sehr doof.

Nun ja, etwas kaltes Wasser ins Gesicht, der Liebste sprang unter die Dusche, kurzer Kontrollgang ob auch nichts vergessen, und um Viertel nach vier gingen wir aus dem Haus zum Auto – ich war die Chauffeurin für die Fahrt zum Flughafen. Natürlich zappenduster und kein Mensch auf den Straßen, alles regennass und kalt. Fahren im Dunkeln ist mittlerweile echt ein bisschen anstrengend für mich, aber ich brachte den Liebsten gut zum Flughafen (dort ist mittlerweile auch so eine Kiss-and-Go-Zone ausgewiesen wie vor einer Grundschule, lol) und fuhr wieder zurück. Um zehn nach fünf war ich wieder daheim.
Dort wartete natürlich mittlerweile der Kater auf mich, der ja eigentlich vor sechs nichts kriegt, aber eigentlich gehen wir auch nicht um kurz nach vier aus dem Haus. Also Katzenfütterung, und dann legte ich mich noch einmal hin (total durchgefroren) und schlief bis halb acht. Das half dann so ein bisschen, als ich aufwachte, war ich nicht mehr völlig im Eimer, sondern nur noch so halb.

Langsamer Tagesstart mit ein bisschen lesen, Tee und Müsli, einer ausführlichen Dusche (die Kälte aus den Knochen holen, draußen regnete es immer noch und mir war elend kalt). Um neun warf ich mal einen Blick in die Mails und schrieb der Kollegin (wieder aus dem Urlaub zurück) eine kurze Übergabe, aber so richtig mit der Arbeit begann ich erst um halb elf, zwei Stunden im Arbeitszimmer administratives Gedöns für die nächsten Tage abarbeiten. Das ging erstaunlich gut, als ich um halb eins Mittagspause machte, war die Inbox wieder mehr oder weniger leer.

Mittagessen mit restlicher Minestrone, ich holte das Abendessen aus dem Tiefkühlfach (keine Lust für  mich allein zu kochen, schon gar nicht so übermüdet), ein bisschen mit dem Liebsten hin- und hergethreemst (er war in BERLIN, Neid), und dann ging ich aus dem Haus (im prasselnden Regen, Regenschirm und alles, die roten Salzburger Waldviertler hielten dem Regen gut stand) und war ab halb zwei im Büro.
Dort hatte ich gleich mal ein paar Spontanbesprechungen mit Kolleg:innen, ansonsten unspektakuläre Arbeit und schließlich zweimal Unterricht. Bei der ersten der beiden Kursrunden merkte ich dann doch, dass ich ziemlich übermüdet war: Ich hatte einen ganzen Stapel Dokumente zwar online auf die Plattform hochgeladen, aber komplett vergessen, sie auch für die Leute auszudrucken. Sie waren zum Glück geduldig genug, am Ende auf mich zu warten.
Mit allem Gedöns war ich um sieben fertig und konnte heim, was faktisch bedeutete, dass ich kaum Minusstunden gemacht hatte (eine Minus-Viertelstunde, wenn man so will), obwohl ich erst um halb elf so richtig mit der Arbeit gestartet hatte. Auch mal bedenkenswert.

Daheim war ich dann einfach wirklich komplett durch. Kurze Katerfütterung, ich ging mit ihm einmal schnell in den Garten (endlich eine Regenpause), dann steckte ich mein aufgetautes Essen in die Mikrowelle, ein Kartoffelgratin, dem das Einfrieren nicht so gut getan hatte, es war leicht matschig. Der Vanillequark als Nachtisch half nur ein bisschen.
Egal, ich hatte andere Dinge, um mich zu freuen: Endlich war ein Stapel Bücher angekommen, den ich vor Ewigkeiten bestellt hatte. Darin unter anderem das neue Marsupilami-Comic vom Flix, das ich mir jetzt endlich auch mal bestellt hatte. Großer Spirou- und Marsupilami-Fan hier am Start, ich war also sehr neugierig. Und die Geschichte ist auch ganz nett und angemessen lustig und actionreich und absurd (wenn es auch die Nazi-Bezüge von mir aus nicht gebraucht hätte). Nur der Zeichenstil behagte mir gar nicht so – ich fremdelte mit dem Flix-Marsupilami doch ziemlich. Was merkwürdig ist, da ich die Flix-Comics aus den Sozialen Medien eigentlich kenne und dort immer ganz nett fand. Aber das Marsupilami war mir irgendwie nicht „niedlich“ genug. Es ist andererseits natürlich auch kaum möglich, an Franquin heranzukommen. Und sei es auch nur aus nostalgischen Gründen.
Trotzdem las ich es natürlich in einem Rutsch durch, klar. Musste auch nur ein ganz kleines bisschen kämpfen am Ende, und schaffte es bis Viertel nach neun, bevor ich ins Bett kroch.