Ziemlich katastrophale Nacht, nachdem es ja „abgekühlt“ hatte, hatten wir nur zwei Fenster gekippt und der Liebste sich sogar eine Decke genommen, haha. Um kurz nach Mitternacht und original keiner Sekunde Schlaf stand ich schließlich auf und machte die Balkontür ganz auf. Der Liebste öffnete mein Arbeitszimmerfenster (und stellte dabei fest, dass der Kater auf dem Sessel im Arbeitszimmer schlief – keine Ahnung, wann er hochgekommen war, aber das war natürlich sehr großartig und niedlich und so). Irgendwann wurde es kühler und ich schlief schließlich doch ein, aber das Aufstehen am Morgen war trotzdem hart. Außerdem schlechte Laune wegen doofer Mail am Vorabend, dann noch eine komplizierte private Mail gleich am Morgen (also nicht die Mail war kompliziert, aber die damit verbundenen terminlichen Abstimmungen passen so gar nicht), und überhaupt war das alles nicht so ein gelungener Start.
Der Liebste machte uns ein Müsli und außerdem ein paar Nudeln fürs Mittagessen, die tiefgefrorene Linsenbolognese hatten wir schon am Vorabend aus dem Gefrierschrank geholt. Frühstück, Tee, und trotz Müdigkeit (oder gerade deswegen) war ich ab acht auf der Matte für den Yogakurs. Was auch sehr gut war, denn ich war steif, ungelenkig und alles tat so mehr oder weniger weh, aber danach war es ein kleines bisschen besser und ich wacher und zufrieden mit mir selbst.
Danach duschen, ein bisschen herumräumen, ich hatte keine Lust, mich zu beeilen und war erst um kurz vor halb elf radfahrfertig fürs Büro. Draußen recht kühl, mit etwas dickerem T-Shirt, langer Hose und Sandalen war ich ganz gut angezogen.
Ich hatte den Tag über nur wenige Termine, aber eine Tonne an organisatorischen Sachen zu erledigen, Zertifikate zu bearbeiten, Termine abzustimmen, Anfragen zu beantworten… Natürlich kam auch der nächste Querschläger per Mail vom Katastrophenlieferanten, was mich ein bisschen etwas an Zeit kostete, um nachzulesen und mir Informationen zu holen (ich sage nur ägyptisches Namensrecht). Außerdem regte ich mich ein bisschen beim Chef darüber auf, schrieb dann eine detaillierte Antwortmail (der Chef meinte: „deutlich freundlicher formuliert als ich das gemacht hätte“), setzte unsere eigentliche Ansprechpartnerin dort auf Cc und konzentrierte mich dann wieder auf andere Dinge. Seriously.
Mittagspause um kurz vor eins mit Penne und Linsenbolognese, mit einer Kollegin auf der Terrasse im Schatten sitzend. Dort sitzt man zwar leider nicht so gut (es gibt keine Tische), aber die Luft war angenehm und ich dachte mir, nach der ganzen Ärgerei ist ein bisschen Gesellschaft vielleicht nicht schlecht. War auch so. Dann weiter mit administrativem Gedöns, ein Beratungstermin, schließlich um halb sechs noch ein Einzelunterricht mit Melone (vom Chef spendiert), und um halb sieben war ich bereit für den Feierabend.
Der Liebste hatte daheim schon gekocht und war bereits beim Essen, er hatte einen Abendtermin. Ich setzte mich zu einer großen Portion Krautnudeln, und um sieben verzog ich mich aufs Sofa, während der Liebste in seinem Arbeitszimmer verschwand: Die Jahreshauptversammlung des Bastelvereins fand hybrid statt und er nahm online daran teil. Schon nach zwei Minuten rief er mich, weil einer der anderen Online-Teilnehmer vor seinem Rechner saß und von drei Katzenbabys belagert wurde – die Katze daheim hatte Junge bekommen, und damit konnte die Hauptversammlung erst einmal nicht starten, weil alle den Flauschcontent bewundern mussten. Inclusive mir.
Danach ein bisschen Blick ins Internet, ein bisschen lesen, bis der Liebste mit der Hauptversammlung fertig war und wir noch Zeit hatten zu quatschen und eine Runde zu den Rookies zu gehen. Unter anderem sprachen wir ein paar terminliche Sachen ab, und wenn das so klappt wie gedacht, dann kriegen wir vielleicht nicht nur das Sommer-Mail-Terminproblem gelöst (Kollision von Urlaub und Besuch, wir versuchen jetzt zu kombinieren), sondern haben auch für den Herbst eine nette Sache in Aussicht (Fortbildung, die zu einem verlängerten Wochenende mutieren könnte). Und gute Aussichten können wir ja alle gut gebrauchen.