Vom Kater aufgeweckt worden um Viertel vor acht. Noch ordentlich müde, die Gelenke taten weh: alles so wie in den letzten Tagen auch und eigentlich nicht so ein wirklich gutes Zeichen für nach dem Urlaub. So ein bisschen machte ich mir Gedanken über die kommende Woche, die komplett vollgestopft war, schlechtes Timing für die erste Woche nach dem Urlaub. (Andererseits sind die Wochen halt häufig voll, in den leeren Wochen macht es Sinn Urlaub zu nehmen.)
Außerdem Gedanken an meine Mutter, die heute ihren 80. Geburtstag gehabt hätte – ich hätte mir früher ja nicht vorstellen können, dass sie diesen runden Geburtstag nicht mehr erleben wird. Aber ich konnte mir früher natürlich eine Menge nicht vorstellen, was so passiert ist in den letzten Jahren.
In den nächsten Tagen ist auf jeden Fall Friedhof eingeplant.
Zum Frühstück Brot mit Erdnussbutter, Tee, Kaffee, Zeitung. Ein Blick ins Internet, ein etwas längerer Blick auf Mastodon. Ich hatte dort am Vortag einen ersten kurzen Beitrag geschrieben und mit dem Hashtag #neuhier versehen, und als ich mich jetzt wieder einloggte, sah ich über 40 neue Mitteilungen: Es ist auf Mastodon wohl üblich, dass Beiträge mit diesem Hashtag geteilt werden und einen Leute dann begrüßen und Tipps zum Einstieg geben und so. Ich hatte auf jeden Fall auf einen Schlag eine Reihe Follower und Nachrichten und musste erst mal sehen, wer das so war und natürlich auch ein paar Leuten folgen und so, und damit war ich dann den Vormittag über mehr oder weniger beschäftigt. (Bis jetzt gefällt mir das ganz gut, so die Struktur und die Atmosphäre und so, aber das hat natürlich total das Potenzial, ein Zeitfresser zu werden.)
Zum Mittagessen gingen wir zum veganen afrikanischen Imbiss im Viertel, seit längerem mal wieder. Obwohl schon halb zwei (und überhaupt August) war noch erfreulich viel los, wir bekamen aber einen Platz draußen unter dem kleinen Holzdach. Es war relativ sonnig und angenehm warm, schön draußen zu sitzen.
Direkt nach dem Essen holten wir den Wagen und gingen zum Baumarkt nebenan, um einige Stauden für unsere Beete und Pflanzen für den Friedhof zu kaufen. Während wir nach Hause gingen, wurde der Himmel sehr dunkel, und kaum waren wir daheim, brach dann ein ordentliches Unwetter los. Was den Vorteil hatte, dass die gekauften Pflanzen auf der Terrasse gleich ordentlich nass wurden. (In der Nachbarstadt, wo das Gewitterzentrum lag, fielen Hagelkörner und lagen 30 cm hoch im Zentrum, kaum zu glauben, dass wir am Abend davor dort noch auf einem Open Air-Konzert gewesen waren.)
Um fünf war das Gewitter durch, es regnete zwar noch ein bisschen, aber ich ging trotzdem mit Regenjacke ins Fitness. Das erste Mal diese Woche, schon etwas schade. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich eigentlich gedacht hatte, während des Urlaubs gar nicht gehen zu können, war ich dann doch ganz zufrieden.
Ganz gutes Training, unfassbar anstrengend natürlich, aber ich kriegte alles hin. Und das linke Knie machte mit, es tat erst nach dem Training weh, harhar. Während des Trainings fragte ich eine anwesende Physio, wie es mit meinem Vertrag aussah: Ich hatte ja einen Jahresvertrag, und der war vor ungefähr einem Jahr (Ende August) abgeschlossen worden. Ob er sich jetzt (ich hatte ja nicht gekündigt) automatisch um ein Jahr verlängern würde? – Oh, nein, ähm: Er würde automatisch in die Monatskonditionen wechseln, mit einem dreistelligen Monatsbetrag. Das war natürlich nicht so eine gute Nachricht (und ich hätte es nett gefunden, wenn ich darüber informiert worden wäre, so mit einer Mail als Info vor Vertragsende oder so), aber egal, ich war ja noch rechtzeitig dran und verlängerte den Vertrag direkt. Und zwar gleich auf einen Zweijahresvertrag, denn dass wir in den nächsten zwei Jahren umziehen, sehe ich jetzt eher nicht, und dass ich mit dem Fitness aufhöre auch nicht, das kann ich mir ja eigentlich gar nicht erlauben.
Um Viertel vor sieben daheim. Ich holte den Liebsten aus der Garage, wo er ein gefrästes Aluteil an seinen Fahrradrahmen gelötet hatte (die Fahrradreparieraktion, die ja bekanntlich aus einem platten Reifen entstanden war, macht wenigstens ein bisschen Fortschritte und könnte mit etwas Glück im Herbst abgeschlossen sein), und wir machten uns ans gemeinsame Kochen. Pasta mit einer Zucchini-Zitronensauce: eine Zucchini im Mixer zerkleinert, mit Zitrone und Knoblauch und Gedöns, die andere Zucchini in Scheiben angebraten mit etwas Schnittlauch und Cashewmus und sonst nix. Darüber ein paar pfannengeröstete Pinienkerne, und das war eine wunderbare Kombination.
Wir nahmen uns dazu ein Bier, als Absacker einen irischen Whiskey, ein paar Folgen vom guten Doktor, und früh ins Bett. Eher so ein bisschen ein Larifari-Urlaubstag, der sich wie ein normaler Samstag anfühlte. Aber wie ein guter, sonniger Samstag.