Eigentlich hatten wir ja am Freitag noch, so im Zug unserer guten Wochenend-Einläut-Laune, an eine Wandertour am Sonntag gedacht (nachdem wir im Urlaub ja so UNGLAUBLICH viel gewandert waren), aber als ich frühmorgens aufwachte, hörte ich den Regen rauschen. Das war für mich auch irgendwie okay – ich hatte eine ganze Menge Aktivitäten im Kopf, aber wirklich raus wollte ich nicht. (Obwohl es schon schade – und auch ein bisschen typisch – ist, dass wir den neuen Wanderrucksack noch nicht einmal eingeweiht haben.)
Der Morgen stand also im Zeichen des Herumräumens, sozusagen. Vor ein paar Tagen war die Wasserabrechnung gekommen, und der Liebste hatte mir den Ordner mit dem Haushaltskrams (Wasser, Gas, Strom, Gedöns) draußen liegen lassen. Die nächsten Stunden (mit Laptop und einem englischen Frühstück parallel) schaute ich mich durch die verschiedenen Abrechnungen der letzten Monate, inklusive diverser Mails und abgespeicherter Dateien. Und weil ich schon dabei war, sah ich mir auch ein paar Kassenzettel diverser Einkäufe an und trug ein paar Daten in eine Excelliste ein.
Ein Fazit der Aktion: Bei den Lebensmitteln sehe ich mittlerweile schon einen gewissen Anstieg, insgesamt scheint es im Biobereich aber stabiler geblieben zu sein als anderswo, mit der Ausnahme von frischem Obst und Gemüse, das teilweise extremen Schwankungen unterliegt. Wir schauen immer schon sehr darauf, saisonales Gemüse zu kaufen, aber allein wegen der Preise werde ich jetzt noch etwas mehr darauf achten.
Bei den Energiekosten waren zwei Sachen interessant: Erstens hatten die Strompreise ihren großen Sprung zum Jahreswechsel 2020, also noch vor der Pandemie und vor dem Ukrainekrieg. Ich habe nicht nachgesehen, ob es da irgendeine politische Änderung gab (irgendein Gesetz ausgelaufen oder so), aber ich vermute es. Seitdem sind die Preise relativ stabil geblieben, auch weil unser Energieanbieter (Greenpeace Energy, seit einiger Zeit Green Planet Energy) uns schon immer mit 100% erneuerbarem Strom versorgt.
Die zweite interessante Sache ist das Gas: Da hatte es natürlich 2022 eine heftige Steigerung gegeben, sie war aber bei weitem nicht so schlimm wie ursprünglich befürchtet (wenn auch trotzdem ungefähr 70% mehr). Allerdings spielt da die Gaspreisbremse eine große Rolle, wie es werden wird, wenn diese wegfällt, steht auf einem anderen Blatt. (Obwohl uns unser Energieanbieter kürzlich erst geschrieben hat, dass sie zum August die Preise wieder senken, das zweite Mal bereits dieses Jahr.) Mittelfristig würden wir sowieso sehr gern weg vom Gas, das ist nur leider nicht so einfach. (Was uns zum nächsten Thema der PV-Anlage bringt, aber damit beschäftigte ich mich an dem Morgen nicht.)
Ansonsten keine Besonderheiten an diesem Vormittag. Während ich mich mit dem Laptop beschäftigte, fuhr Harold durch die Wohnung und saugte das Erdgeschoss, und als er fertig war, wischte ich Erdgeschoss und Untergeschoss durch und putzte generell ein bisschen herum. Danach war ich klatschnass geschwitzt. Draußen hatte der Regen zwischenzeitlich aufgehört, es war bewölkt, immer wieder kam die Sonne zum Vorschein und heizte alles unangenehm auf, dazu sehr schwül. Nach der Dusche zog ich deshalb kurze Kleider an (worauf mir abwechselnd warm und etwas zu kühl war – so nerviges Wetter).
Zum Mittagessen machte ich uns den restlichen Eintopf warm, danach Espresso und ein Eis (das Hafermilcheis Schoko-Vanille vom Alnatura, was extrem gut ist, mich essensmäßig aber ziemlich über meine Ziele katapultierte, trotz Hausputz und allem). Und dann den Nachmittag über am Laptop: Ziemlich viel schreiben, noch mehr lesen. Irgendwann fing das nächste Gewitter an und ich schaute auf den prasselnden Regen (der Kater harrte aber trotzdem auf der Terrasse auf, offensichtlich hat er es sich zur Aufgabe gemacht, mit dem mageren Nachbarskater den Garten zu bewachen). Durch den Regen waren einige Frösche auf der Terrasse zu sehen, aus dem Teich gewandert und durch die Pfützen hüpfend. Und die Reste vom Vogelfutter fressend, wie ich zu meiner Überraschung bemerkte. Das Vogelfutter, das wir den Vögeln in die Röhre füllen, scheint wirklich eine Menge Tiere so parallel mit zu versorgen. Vor allem weil die Spatzen alles aus der Röhre räumen und auf den Boden schmeißen.
Am Spätnachmittag machte ich mit dem Liebsten zusammen den Wochenplan und räumte ein bisschen die Küche auf, dann gemeinsames Kochen, ein großer Topf Linsen und Spätzle (frische vegane Spätzle aus dem Alnatura, sehr gut, und dazu Tofu-Wiener, die – mal wieder – nicht so lecker waren, ein bisschen geschmacklos, das nächste Mal nehmen wir wieder Räuchertofu).
Sonst passierte nicht mehr viel, wir hörten dem prasselnden Regen zu (es kühlte ein ganz kleines bisschen ab, aber die Räume hatten immer noch 25 Grad) und schauten zwei Folgen vom guten Doktor an (großes Drama bei ihm in der zweiten Staffel). Und dann wechselten wir auf Nailed it! und probierten mal die erste Staffel der Original-Serie aus. Und tatsächlich gefiel mir das deutlich besser als die Baking-Challenge-Serie. Weniger laut, weniger krass, weniger Kandidat:innen, trotzdem hübsche Kuchen. Soweit man da von Kuchen sprechen kann.