Alltagschronik, Montag 14.8.2023

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Heftiges Gewitter in der Nacht, wir lagen beide wach und schauten den Blitzen zu, die im Sekundentakt das Schlafzimmer erhellten. Als ich am Morgen runterkam, waren Balkon und Dachterrasse nass bis an den Rand, mein Handy zeigte zahlreiche Unwetterwarnungen an (nett, wenn sie einen nachts warnen, hatte ich nur nicht gehört) und der Kater kam uns aus dem Wohnzimmer entgegen, wohin er sich verzogen hatte. Für den Tag war wieder ordentlich Hitze angekündigt.

Ich hatte nur wenige Termine an diesem Tag und machte deshalb langsam. Der Liebste machte uns ein Müsli und wollte dann eigentlich ins Büro gehen, nur dass um Viertel vor acht das Handy klingelte und ein Speditionsmensch dran war. Wir haben vor ein paar Wochen ein paar Hochbeete aus Holz bestellt (teils für die Schwiegereltern, teils für uns), und letzte Woche hatte die Lieferung schon nicht geklappt, weil der Speditionsfahrer auch da auf dem Handy angerufen hatte, nur halt irgendwann mitten am Tag mit der Info „ich stehe jetzt vor Ihrer Tür und da ist keiner“ – äh, stimmt, wir arbeiten beide und der Liefertermin war NULL angekündigt gewesen. Jetzt also Montag, „Vormittag“ war ausgemacht, der Fahrer rief jetzt „45 Minuten“ vorher an, immerhin. Am Ende kam er um kurz vor neun, als ich gerade in der Dusche war, der Liebste half abladen (wäre für mich eh viel zu schwer gewesen, drei sehr große Boxen) und verschwand dann.

Ich startete um halb zehn meinen Arbeitstag. Den Vormittag über war ich als Krankheitsvertretung eingeteilt, da aber alle gesund waren, konnte ich so vor mich hin arbeiten. Irgendwie hatte ich mir vorgestellt, dass ich ganz bestimmt eine ganze Menge erledigt bekommen würde, aber die Zeit flog dahin und am Ende war ich leicht angenervt. Trotzdem ein paar wichtige Sachen abgehakt (und generell im Soll), aber das Gefühl von „den ganzen Vormittag ohne Termin, SO VIEL ZEIT“ schmolz halt in Rekordzeit zusammen.

Um eins machte ich Mittagspause, zweite Hälfte Linsen mit Spätzle, und während ich die frischen Spätzle gerade im Wasser heiß machte, schaute ich aufs Handy und stellte fest, dass Nina, Wetter-App, Haftpflichtversicherung sich überschlugen mit Warnmeldungen wegen Unwetter. Und zwar exakt um zwei, wo ich ins Büro wollte. Ich aß also ausgesprochen schnell, packte eilig meine Sachen zusammen und hastete dann ins Büro, unter grauen Gewitterwolken und drückender stiller Luft.
Dort angekommen war ich klatschnass geschwitzt. Die Warnapps hatten nämlich für den Tag nicht nur Unwetter, sondern auch Warnung vor EXTREMER HITZE gemeldet, und die Schwüle sorgte dafür, dass ich genauso gut im Regen hätte laufen können. Naja. Das Gewitter regnete dann im Übrigen zehn Kilometer entfernt ab, wir bekamen nur ein paar Tropfen und ich hätte mir den Stress sparen können. Nerv.

Nachmittags ein bisschen Unterrichtsvorbereitung, ein paar Orgasachen, dann eine Stunde Einzelunterricht. Noch mehr Orgasachen, ich bekam Antworten auf wichtige Mails und keine Antworten auf noch wichtigere, und irgendwann war es dann auf jeden Fall kurz nach halb sechs und ich war ganz zufrieden. Und ging ins Fitness.
Letzte Runde des Muskelaufbau-Zyklus, und was kann ich sagen: Das ging wirklich ausgesprochen gut. Überall ordentliche Gewichtsleistungen, keine Knieschmerzen, alles topp. Bin sehr gespannt, was die nächste Kraftmessung ergibt (irgendwann wird sich da ja hoffentlich ein richtig messbarer Kraftzuwachs einstellen? Oder?).

Der Liebste war daheim schon am Kochen, eine Auflaufform mit Orzo, Aubergine und Zucchini, frischen und getrockneten Tomaten, Oliven und Gedöns (und eigener Käsesauce) wartete darauf, in den Ofen zu kommen. Ich schaute nach den Katzen (der Besuchskater wartet mittlerweile in völliger Selbstverständlichkeit abends auf der Terrasse, bis wir ihm sein Leckerchen geben, in die Ohren schauen konnten wir ihm allerdings noch nicht) und nach dem Garten. Dann Essen und parallel dazu erst zwei Folgen hilflose Bäcker und danach zum guten Doktor. Der ENDLICH, nach drei Folgen Gedöns, seinen Job wieder bekommt. Wenigstens etwas Drama auf dem Bildschirm, wenn das eigentliche Leben ja schon so vor sich hinplätschert. Nicht dass ich mich darüber beschweren würde.