Mit ziemlich grottigen Kopfschmerzen aufgewacht, schon der zweite Morgen hintereinander – ich war froh, dass es Freitag war. Und fragte mich gleichzeitig, wo eigentlich die Woche so schnell hinverschwunden war. Überhaupt, schon März, das geht alles schon wieder viel zu schnell und gleichzeitig passiert irgendwie gar nichts. Also bei mir.
Nun ja. Am Morgen ein Müsli mit Ananas (und sonst keinem Obst, nur ein halbes Glas Ananas – so sehr lecker), dann verschwand der Liebste, weil er für den Bastelverein einen frühen Termin beim Standesamt hatte (die sind wohl auch für die Vereinsregister oder so zuständig) und ich schrieb ein bisschen bis kurz vor neun. Katzenwäsche im Bad, ab neun war ich am Schreibtisch.
Den Arbeitstag startete ich mit einem Einzelunterricht mit einer alten Teilnehmerin, die mittlerweile schon so etwas wie eine Freundin geworden ist, wir hatten auch außerhalb des Unterrichts schon Kontakt. Jetzt klappte es endlich einmal wieder mit einem Kurstermin, das war wirklich schön. Danach ein Beratungstermin und viel administrativer Krams, viel Kommunikation mit den Kolleg:innen, Mails… um zwölf ging ich in die Pause und erst einmal unter die Dusche. Dann restlicher Pastitsio (das schreibt man ohne -s am Ende, lese ich gerade, im Kochbuch stand es wohl falsch) und relativ viel Kaffee, der Liebste hatte mir morgens eine Kanne gemacht, bevor er gegangen war.
Um eins arbeitete ich weiter: zwei weitere Beratungstermine, ansonsten viel, viel Kommunikation, tausend Sachen abzusprechen und zu klären und zu organisieren. Ich war nicht so ganz supertoller Laune (unter anderem war mir furchtbar kalt), aber ich kam immerhin ganz gut voran. Neben dem Kaffee hatte ich mir auch noch eine Kanne Kräutertee gemacht, der Kater kam vorbei und pennte auf dem tollen Sessel im Arbeitszimmer, und überhaupt war das ganz gemütlich und ich kriegte bis halb fünf einen ganz ordentlichen Arbeitstag hin.
Außerdem während des Nachmittags: Da es mir im Haus insgesamt einfach viel zu still war, machte ich mir zwischendrin Tidal an und suchte nach Adele, von der ich schon länger mal etwas hatte hören wollen. Die restliche Zeit hörte ich mir mehrmals erst 21, dann 25 durch. Fazit: 25 ist wohl eher ein Fall von lahmem zweitem Album, das konnte mich überhaupt nicht überzeugen, aber 21 ist wirklich sehr schön. Natürlich kannte ich einige Lieder, man kam an einigen ihrer Superhits ja quasi nicht vorbei, selbst wenn man kein Radio und fast kein Spotify gehört hat, so wie ich. Lustigerweise ist auf dem Album ein Lied, Someone Like You, das ich damals, als es in den Charts war, sehr mochte und fast obsessiv hörte. (Keine Ahnung, dass es von Adele war, aber das ist bei mir ja nichts Ungewöhnliches.) Das Lied handelt ja von einer geendeten Beziehung und großem Liebeskummer, und ich hatte irgendwie im Kopf gehabt, dass es mich so angesprochen hatte, weil ich damals auch gerade in irgendeiner Liebeskummer-Phase oder so war und mein gebrochenes Herzlein pflegte. Turns out: Das Lied ist von 2011, als ich gerade ganz frisch mit dem Liebsten zusammengekommen und so weit vom Liebeskummer entfernt war wie überhaupt nur möglich, lol. Das hatte mich damals aber offensichtlich nicht davon abgehalten, laut „I’ll find someone like youuuuu“ mitzusingen und ein bisschen in bittersüßer Melancholie zu schwelgen. Ich Teenager im Herzen, ich.
Um Viertel vor fünf ging ich aus dem Haus zum Yogakurs. Den ganzen Tag war ich müde gewesen und hatte gefroren, und das wurde nicht so wirklich besser, denn draußen war es zwar sonnig, aber sehr frisch (immerhin hatte ich dieses Mal besser aufgepasst und eine Mütze eingesteckt). Der Kurs war dementsprechend sehr anstrengend, ich hatte das Gefühl, bei den Positionen ziemlich an die Grenzen zu kommen, was die Dehnung angeht. Ganz offensichtlich, aber das wusste ich schon, reicht zweimal Yoga die Woche einfach nicht aus, ich brauche die Ergänzung durch das Krafttraining. Und die nächste Woche ist schon wieder knallevoll, hurra. Hm.
Um sieben holte mich der Liebste ab und wir gingen zum Freitagsdate in die Stadt. Zuerst probierten wir es wieder in dem klitzekleinen Wirtshaus in der Unterstadt, das aber wieder voll war und uns nur noch einen Platz am großen Stammtisch gehabt hätte – der war zwar leer, aber es hätten sich vermutlich recht bald noch Leute dazugesetzt und dann hätte man sich nicht richtig zu zweit unterhalten können und überhaupt hatte ich dazu überhaupt keine Lust. Wir gingen also weiter zu einem Italiener in der Unterstadt, bei dem wir das letzte Mal schon vor der Tür gestanden hatten. Auch da mussten wir uns einen Tisch mit zwei anderen Leuten teilen, aber da war die Sitzordnung so, dass es irgendwie besser passte.
Einen großen gemischten Salat als Vorspeise, dazu Pizzabrot (das wir eher aufgrund eines Missverständnisses bestellt hatten, ich dachte, der Liebste würde keinen Salat nehmen, am Ende hatten wir beide Salat inklusive Brotkorb und noch ein Pizzabrot dazu, na egal – wir aßen alles auf). Danach Tagliatelle mit gehobeltem Trüffel für den Liebsten und Spaghetti Aglio Olio e Peperoncino für mich. Die Pasta des Liebsten war ganz ausgezeichnet, meine Spaghetti waren aber leider nur die ersten drei Bissen gut. Wunderbar auf den Punkt al dente, aber ohne frischen Knoblauch, sondern mit einer merkwürdigen Knoblauchgranulat-Chili-Würzmischung, die das Ganze sehr schnell völlig überwürzt und salzig schmecken ließ. Das kann unser Stammitaliener definitiv besser. (Das könnte ich daheim besser.)
Egal, wir waren (sehr) satt, hatten noch einen Espresso danach und umschifften alle anstrengenden Gesprächsthemen mehr oder weniger (wir waren beide müde und nicht sooo gut gelaunt nach der Woche, deshalb keine völlig gelöste Stimmung, aber es passte schon) und gingen recht bald wieder heim (auch ein Effekt der Fastenzeit: Man nimmt keinen Absacker mehr irgendwo und ist um neun zuhause). Das reichte gerade noch für die vierte Folge Bodyguard. Ich mache mir jetzt schon ein bisschen Sorgen, was wir schauen, wenn das aus ist. (SEHR gute Serie.) Aber ich habe mir mal ein paar Sachen gebookmarkt.