Die ersten zehn Minuten des Tages begannen eigentlich ganz gut (aufwachen, räkeln, nach Sturmschäden auf dem Balkon schauen – es hatte nachts ordentlich gewindet, aber es stand alles noch), bis der Kater nach oben kam, um das Katzenklo zu benutzen. Schlaue Katze, eigentlich, außer wenn er sich halt brav ins Klo hockt, den Strahl aber trotzdem nach draußen lenkt. Eine ordentliche Lache auf dem Boden (wie viel Pipi ist in so einem Tier?), zum Glück hatten wir ihn quasi dabei gesehen und es war nicht nachts passiert und halb eingetrocknet und in die Dielen gezogen. So waren wir also erst einmal mit wischen und fegen und saugen beschäftigt. Mäh.
Dann machte ich Tee, der Liebste fütterte die Katzen und musste zwischen Magi und dem Nasenkater schlichten, nach dem Magi gehauen hatte (der Depp), und zu guter Letzt fiel ihm auch noch auf, dass er am Abend davor seine Brille im gebuchten Auto vergessen hatte. Also buchte er das Auto für den Morgen noch einmal und ging los, um die Brille zu holen, während ich Tee trank, Nudeln fürs Mittagessen kochte und einen Blick in meinen Kalender warf: Die nächsten Tage wieder extrem vollgepackt und keine Ahnung, wie ich das alles jonglieren sollte. Ich trug mich gleich mal bis zehn als offline im Office-Kalender ein.
Das war eine ganz gute Idee, zumal der Liebste im Home Office war. Der fing zwar um neun mit der Arbeit an, aber trotzdem war dann nicht alles so hektisch. Nach dem Müsli zum Frühstück machte ich mir also einen zweiten Tee, warf einen Blick in die Zeitung, ging dann ausführlich duschen (der Liebste übernahm es währenddessen, bei Magi das „komische Ding über dem Auge“ zu entfernen, das sich als Zecke entpuppte, das werden wir beim hohen Gras im Garten vermutlich jetzt wieder regelmäßig machen müssen). Um halb zehn ging ich aus dem Haus ins Büro. Draußen wieder nur einstellige Temperaturen, ich nahm grüne Jacke und Halstuch über dem Pullover und fand es damit frisch.
Den Vormittag über administrativer Krams, ein bisschen unbefriedigend: Ich bekam zwar einige Sachen erledigt, aber es fühlt sich momentan so an, als ob drei neue Mails reinkommen würden, während ich eine beantworte. Und da ich wieder viel unterrichte und die Sachen nicht sofort bearbeiten kann, baut sich da allmählich ein Berg auf. Mäh.
Mittagspause um halb eins mit Nudeln und Bolognesesauce (und ohne Kolleg:innen, obwohl viele da waren, aber es passte zeitlich nicht), dann ab eins ein Teammeeting, und direkt anschließend war ich ab halb zwei im Unterricht. Leider mit nur wenigen Leuten, die sowieso schon kleine Gruppe hatte sich noch einmal dezimiert, aber mit denjenigen, die da waren, lief es super. Es war der letzte Kurstermin und wir hatten einen guten Abschluss.
Anschließend ein bisschen Beratung, ein Blick in die Mails, und dann bereitete ich Unterricht für den nächsten Tag vor, während sich um mich herum die Kolleg:innen verabschiedeten und der Putzdienst seine Arbeit aufnahm. Ich hätte theoretisch auch heimgehen und die Vorbereitung dort machen können, aber ich wollte es gern abgeschlossen haben. Das klappte auch, um Viertel nach sieben war ich feierabendbereit.
Der Liebste hatte daheim leider einen ziemlich stressigen Tag gehabt mit lauter nervigen Kleinigkeiten und Sachen, die nicht klappten und ihm die Nerven raubten. Dementsprechend gereizt klapperte er in der Küche vor sich hin. Fast ein bisschen schade, da wir eigentlich ein besonderes Essen hatten: den ersten Spargel des Jahres, mit Kräuterkartoffeln, kross gebratenem Räuchertofu und einer hellen Sauce.
Während der Liebste noch am Kochen war, schaute ich nach den Katzen: Der Nasenkater wollte gern eine Katzenwurst – es war aber nur noch eine da, die er auch bekam. Magi hätte sein Medikament gebraucht, war aber draußen im Garten und wollte nicht rein, und überhaupt, Medikament ohne Wurst ist auch doof. Ich ging also schnell in den Supermarkt nebenan, irgendwelches (vermutlich ungesundes) Katzenstangen-Zeugs kaufen, und kam natürlich mit tausend anderen Sachen zusätzlich zurück, hungrig einkaufen und so. Daheim wollte Magi dann die „neue“ Katzenwurst erst nicht so richtig nehmen, dann vielleicht doch, dann wieder nicht, bis der Liebste sie ihm schließlich kurz und bündig ins Maul steckte. Das klappte dann erstaunlicherweise.
Dann also sehr gutes Essen und ein bisschen lesen, die Nachrichten und schließlich die letzte Folge von 3 Body Problem. Etwas irritiert, dass die Serie mit einem dermaßen offenen Ende aufhört. Wenn das so gedacht wäre, dann fände ich es fast ein bisschen schade, eine vertane Chance, die Geschichte weiterzuerzählen. Vielleicht kommt ja aber auch eine zweite Staffel (das ist wohl noch ein bisschen offen). Wir hätten natürlich im Buch nachschauen können, wie es ausgeht (der Liebste hatte das Buch mal gelesen), aber wir können es leider ums Verrecken nicht in unseren Bücherregalen finden, obwohl wir beide vor Augen haben, wie es aussieht. Vermutlich ist es mal in einem offenen Bücherschrank gelandet oder so. Oder in einer virtuellen Dimension.