Ekelfaktor gleich am frühen Morgen: Als ich bei der üblichen Katzenmaintenance die Packung mit Leberwurst-Sachets zur Hand nahm, um eines mit den zermörserten Medikamenten für Magi zu vermischen, wunderte ich mich über merkwürdige Krümel, die am oberen Packungsrand rieselten. Ein genauerer Blick ergab Reste von Fliegenpuppen, und ein noch genauerer Blick eine ganze Tonne an noch intakten Puppen, die sich in der Packung festgeklebt hatten. Und zwei kleine schwarze Fliegen krabbelten mir auch entgegen (ich hatte in den letzten Tagen schon eine oder zwei gesehen und mich gefragt, wo sie herkamen). Eines der Sachets war offensichtlich kaputt gewesen. SO UNFASSBAR eklig. Ich schmiss die ganze Packung in den Mülleimer, putzte noch etwas hinterher und war extrem angenervt (die ganze Zeit miauend beobachtet von zwei Katern, die doch ihr Futter wollten!). Und das alles vor dem ersten Tee.
Gegen den Ekelfaktor half dann auch nicht, dass das untere Katzenklo reichlich benutzt worden war und dass der Liebste oben eine verschimmelte Orange entdeckte. Nervnervnerv. Insgesamt: Die Laune nicht so wahnsinnig gut bei uns im Haus. Wenigstens hatte ich, im Gegensatz zum Liebsten, einigermaßen gut geschlafen. Half insgesamt alles nichts: Müsli, Blick in die Zeitung, dann packte der Liebste seine Sachen und ich machte mir einen zweiten Tee. Nur um dann dem Kater dabei zuzusehen, wie er eine halbzerkaute Maus in hohem Bogen (samt restlichem Mageninhalt) quer in den Flur kotzte. Es passte wenigstens zum Thema des Morgens.
Also Reinigungsarbeiten, dann ging der Liebste aus dem Haus und ich, einfach so, für eine halbe Stunde auf die Yogamatte, ein paar ausgedehnte Sonnengrüße und Stehpositionen. Ziemlich mühsam, vor allem weil mir leicht der Kopf wehzutun begann, aber trotzdem natürlich ausgesprochen gut. Ein kurzer erster Blick in den Arbeitsrechner, ich beantwortete schon ein paar Sachen, dann ging ich duschen und war um kurz nach neun mehr oder weniger richtig am Schreibtisch.
Eigentlich ein ganz angenehmer Arbeitstag. Vormittags hatte ich einen Beratungstermin, ansonsten viel Kommunikation, administratives Zeugs. Daneben bereitete ich Unterricht für diesen und den kommenden Tag vor, unter anderem ein Format, das ich in dieser Form schon länger nicht mehr gemacht hatte. Ich musste mich erst einmal wieder ein bisschen reindenken. War aber am Ende einigermaßen zufrieden mit meinem Material und der Planung.
Mittagessen um Viertel vor eins mit dem restlichen Nudelsalat (eine große Portion, was vor allem daran lag, dass der Kohlrabi so voluminös war). Ein bisschen Katerbespaßung, ich räumte die gelieferte Gemüsekiste weg, startete die Spülmaschine, brachte den Biomüll raus, putzte ein bisschen in der Küche und ging auf Viertel vor zwei ins Büro. Leichter Regen den ganzen Tag, ich kam aber trocken hin. (Und wieder kalt: Rote Jacke war zwar okay, aber ich brauchte wieder Mütze und Winterstiefel.)
Nachmittags hatte ich dann den morgens vorbereiteten Unterricht, und der war wirklich okay. In Anbetracht diverser äußerer Umstände war das nicht gerade so einfach, aber ich war zufrieden. Restlicher Tag administratives Gedöns, ich schloss ein paar Sachen ab.
Und ich suchte Mäuse. Seit einiger Zeit herrscht bei uns im Büro nämlich ein irritierender Schwund an Computermäusen, und von denen, die da sind, funktionieren einige auch nicht, weil sie nicht mit dem passenden Nupsi für den Rechner gekoppelt sind (oder wie auch immer der kleine USB-Sender heißt). Ich sammelte also einmal alle Mäuse und Nupsis ein, testete die Verbindungen und verteilte danach wieder. Die vier kabelgebundenen Mäuse packte ich aus Gründen in eine Box und stellte sie in meinem Büro in den Schrank (…da hatten wir mal acht, jetzt sind sie um die Hälfte dezimiert, das ist einer der Gründe davon). Am Ende hatten bis auf zwei Laptops alle Rechner wieder eine funktionsfähige Maus, und zwei Mäuse blieben übrig, für die die Stecker fehlten. Ich sagte dem Kollegen Bescheid, der jetzt ein paar neue Mäuse bestellen (und eine mahnende Nachricht in den Chat schreiben) wird. Kleine Aufräum-Baustellen, sehr wichtig.
Um zehn nach sechs ging ich nach Hause, dieses Mal ohne längere Runde, was dazu führte, dass ich vor dem Liebsten daheim war (eher eine Seltenheit). Erst einmal Katzenmaintenance, bis er heimkam, dann gemeinsames Kochen. Ich hatte eine Curry Ramen „from scratch“ geplant (aus dem Bosh Budget-Kochbuch), wobei from scratch natürlich nur halb stimmt: Nudeln, Gemüsebrühe, Currypaste waren fertig. Auf jeden Fall Shiitake, Champignons, Naturtofu, Tomaten, Karotten, Udon, Chilischoten, alles mit Chilipaste angebraten, mit einer Brühe aufgegossen, eine Viertelstunde köcheln lassen, und schon hatten wir eine wunderbare Ramen (leicht alltagstauglich angepasst, die Brühe hätte man vermutlich selbst machen und ein paar Stunden köcheln lassen müssen).
Essen dieses Mal am Esstisch (schlürfige Nudelsuppe am Couchtisch und nebenher fernsehen verträgt sich nicht so super). Dazu besprachen wir ein paar Pläne für die nächsten Monate, in erster Linie Urlaub: Alles noch nicht ganz sicher, aber so langsam konkretisiert es sich. Ich werde noch einmal für die Firma nach Mexiko fliegen müssen, und wenn alles so klappt wie gedacht, dann fliegt der Liebste mit und wir hängen ein bisschen Urlaub an. Ich bin zwar noch nicht so ganz sicher, ob das alles eine Idee ist, die einen Traumurlaub verspricht, harhar, aber andererseits bietet es sich halt an. Mal sehen, was tatsächlich daraus wird.