Die Nacht endete mit einem sehr aufgeregten Kater, der um Viertel vor sechs kampfschnurrend ins Schlafzimmer rannte und uns so lang über Beine und Oberkörper lief, bis ich schließlich aufstand. Unten räumte ich (nachdem ich das verhungernde Tier gefüttert hatte) das Wohnzimmer etwas auf und stellte dabei fest, dass er auf den Sessel gekotzt hatte, wahrscheinlich hatte er nachts eine Maus erwischt. Sehr ineffektive Jagdweise, wenn der Magen dadurch leer wird und man dann doppelt Hunger hat. Der Liebste nahm sich dankenswerterweise des Sessels an, während ich die Küche in Ordnung brachte und Tee machte.
Da wir früh aufgestanden und leidlich wach waren, konnten wir noch richtig frühstücken (getoastetes Brot mit Erdnussbutter – eine erstaunlich leckere Kombination, dazu Orangensaft), bevor ich um Viertel vor acht losmusste – wieder ein Prüfungstag. Der Liebste begleitete mich, obwohl es ziemlich regnete und ich mit Gummistiefeln, Regenjacke und Schirm unterwegs war (er nur mit Schirm, aber er konnte sich daheim auch wieder umziehen).
Mit 15 Teilnehmenden war die Prüfung ziemlich groß und dementsprechend anstrengend – viele Leute, viele parallele Fragen zu beantworten, viele Dinge gleichzeitig zu beaufsichtigen. Ich musste zum Glück nicht alles allein machen, sondern hatte Unterstützung von zwei Kolleginnen, trotzdem war es viel zu tun. Immerhin konnte ich ab mittags parallel einige administrative Dinge erledigen und sogar meine mitgebrachten Krautnudeln während einer kleinen Pause essen.
Um fünf war die Prüfung vorbei, mit der Nachbereitung war ich um sechs Uhr fertig, da die nächste Prüfung schon am Horizont auftaucht (die nächsten drei Prüfungen, um genau zu sein), bereitete ich dann noch etwas vor und ging um halb sieben schließlich nach Hause (trocken, da der Regen am Nachmittag endlich aufgehört hatte). Müde, aber ganz zufrieden, da der Tag ganz erfolgreich gewesen und das Bauchweh auch etwas zurückgegangen war.
Daheim war der Liebste natürlich wieder in der Werkstatt, gut gelaunt und mit guten Nachrichten (die aber noch etwas „inoffiziell“ und deshalb noch nicht für den Blog bestimmt sind). Elektrik, Steckdosen, Deckenleuchten und Wechselschalter in der Werkstatt sind auf jeden Fall installiert und funktionieren. Sehr schön.
Als Abendessen machte der Liebste gebratenen Reis mit Cashews, Räuchertofu, Karotten, Frühlingszwiebeln, Staudensellerie, Pilzen und Petersilie. Einfaches Rezept, aber sehr lecker. Ich wusch dazu einen Blattsalat, der eigentlich dringend gegessen werden hätte müssen, er war aber so unglaublich verschlammt, dass wir ihn stehen ließen (er bekommt erst noch einen dritten Waschgang).
Zur Abendunterhaltung schauten wir TNG, aber vorher hatte ich Lust auf ein bisschen Abwechslung: Vor einigen Monaten hatten wir auf Netflix mit der Serie Great British Castles angefangen (versehentlich mit der zweiten Staffel, wie ich feststellte, das ist bei der Serie aber eigentlich egal), als nächste Folge wurde York Castle vorgestellt. Da ich während meines Sabbaticals in York gewesen war und die Burg besucht hatte, erkannte ich einiges wieder, auch wenn Gebäude in Filmaufnahmen immer anders aussehen als in der Realität. Sehr gern würde ich mit dem Liebsten gemeinsam hin – vielleicht kriegen die Briten ihre Auslandsbeziehungen ja irgendwann einmal wieder gebacken.