Zielgerade – Mittwoch 22.12.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Um Viertel vor fünf aufgewacht und nicht mehr einschlafen können. Ein bisschen herumgewälzt, ein bisschen beim Liebsten Wärme abgestaubt (der überraschenderweise auch nicht mehr schlafen konnte, woran das wohl liegen mag), um fünf vor sechs standen wir auf. Zwar immer noch sehr kalt und dunkel, aber nach einem erfolgreichen Arbeitstag und nur noch zwei locker gefüllten vor mir war die Laune doch ganz ordentlich.
Der Liebste wollte Toastbrot zum Frühstück, ich war nicht so angetan davon, hatte aber sowieso erst Yogakurs, also machte er sich den Toast allein, während ich schnell duschte und dann auf die Matte ging. Merkwürdigerweise war aber niemand im Zoommeeting. Ich wartete ein bisschen und machte parallel zwei Sonnengrüße, aber als nach vierzehn Minuten immer noch niemand da war, machte ich Zoom wieder aus. Auf den Gedanken, nach meinen geschäftlichen Mails zu schauen, kam ich ehrlich gesagt nicht (das geht auch am privaten Laptop nur über den Browser), später sah ich die Nachricht von der Yogatrainerin: Der übliche Zoom-Account war aus welchen Gründen auch immer nicht erreichbar, sie hatte deshalb einen neuen Link von ihrem eigenen Account geschickt. Naja, ein bisschen schade, dass der letzte Kurs für mich nicht geklappt hat, aber gut. Ich machte stattdessen (nach den beiden Sonnengrüßen) endlich wieder einmal bei Adriene mit (Tag 22: Renew) und kam so auch auf eine knappe Dreiviertelstunde Yoga.

Um zwanzig vor neun war ich fertig und frühstückte noch schnell (Brot mit Aufstrich, ohne Toast), dann startete ich um neun den Arbeitstag. Der verlief ähnlich wie am Tag davor: Viele organisatorische Dinge, einiges konnte ich abschließen, ein paar Sachen für das neue Jahr schon anleiern. Da kurz vor Jahresende ein paar Resultate vergangener Prüfungen online gestellt wurden, schrieb ich Leute an oder sie meldeten sich bei mir – entweder, weil sie das Wunschresultat hatten und sich bedanken wollten, oder weil sie die Prüfung im nächsten Jahr wiederholen mussten. Dann gab es ein paar Zertifikate zu bearbeiten und ich musste mich mit meiner Kollegin kurzschließen… Ich war gut beschäftigt, aber nicht gestresst, eigentlich optimal.
Um halb eins machte ich eine kurze Mittagspause (zweite Hälfte Pasta e Fagioli). Dabei sah ich, dass die Biokiste geliefert worden war – und mir fiel ein, dass wir dem Biokistenlieferer eigentlich eine Weihnachtskarte mit etwas Geld hatten rauslegen wollen, das machen wir normal jedes Jahr zu Weihnachten. Jetzt hatten wir es leider vergessen, und da das die letzte Lieferung in diesem Jahr war, klappt das auch nicht mehr. Ein bisschen schade, aber nicht zu ändern.

Am Nachmittag bereitete ich einen Einzelunterricht vor und hatte dann neben dem Üblichen noch eine Beratung. Außerdem machte ich ungefähr acht Beratungstermine fürs kommende Jahr aus, mir wird im neuen Jahr vermutlich nicht langweilig.
Damit war ich beschäftigt bis vier, dann schnappte ich mir einen Rucksack, schrieb einen Einkaufszettel und ging zum Alnatura: Ich wollte die letzten Sachen für die Weihnachtsfeiertage holen und die vollen Läden am 23./24.12. vermeiden. Das klappte auch ganz okay, der Alnatura war zwar voll, aber nicht überfüllt. Nur die Straßen waren voll – das kann mir egal sein, ich war zu Fuß unterwegs, aber trotzdem: diese Automassen! Die Bundesstraße war um kurz nach vier verstopft wie zur schlimmsten Rush Hour in präpandemischen Zeiten. Was für eine Fehlkonstruktion der ganze Autoverkehr ist.

Um halb fünf war ich daheim, packte die Einkäufe weg und arbeitete dann weiter. Unter anderem machte ich die Zeitabrechnung für den Dezember mehr oder weniger fertig und stellte dabei fest, dass ich, wenn ich diesen Monat noch so weiter arbeiten würde wie geplant, nicht nur keine Minusstunden, sondern sogar Überstunden machen würde. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich meine Überstunden bis Jahresende komplett abgebaut habe, aber das kriege ich definitiv nicht hin. Außer ich werde einen Teil des Urlaubs als Minusstunden eintragen und den Urlaub mit ins neue Jahr nehmen… hm. Mal überlegen.
Von sechs bis Viertel vor sieben hatte ich dann meinen letzten Unterricht des Jahres: Sehr nett, sehr angenehm, und mit ausschließlich weihnachtlichen Themen (im Grunde der einzige Unterricht in diesem Jahr, an dem ich so richtig klassisch Weihnachten als Thema in den Unterricht eingebaut habe). Noch eine kurze Nachbereitung, dann war ich um sieben fertig für den Tag.

Der Liebste war zwischendrin heimgekommen und hatte sich damit beschäftigt, für die Kolleg:innen einen veganen „Eier“likör zu machen (mit Vanille und Mandelmus und Hafermilch als Basis, außerdem natürlich Rum und Cognac). Der Likör war fertig, der Liebste auch, mit ziemlich ordentlicher Migräne saß er auf dem Sofa. Ich kümmerte mich also mehr oder weniger hauptverantwortlich ums Abendessen (nur schnippelnd unterstützt), das Rezept war ein Gumbo, ein deftiger Eintopf der kreolischen Küche. Das besteht aus ziemlich viel rühren, simmern, mischen, rühren, simmern, und hielt mich bis acht beschäftigt (ich unterhielt mich mit einem letzten Glas Bardolino und der neuesten Folge Coronavirus-Update). Dann leckeres Essen und zwei Folgen entspannte Raumstation.