Halbtagsarbeit, Sonntag 4.9.2022

  • Beitrags-Kategorie:Motorrad / Tagebuch

Um Viertel vor sieben wurden wir wach von einem Kater, der sich im Bett hin- und herdrehte und putzte, dass die ganze Matratze wackelte. Ich war aber recht ausgeschlafen und hatte nichts gegen Aufstehen. Der Liebste ging zuerst einmal auf den Balkon und erntete ein bisschen: Wieder eine kleine Handvoll Cherrytomaten und: unsere erste eigene Chili. Hihi. Draußen der erste herbstliche Nebel über dem Garten, es war diesig und verwaschen und frisch und atmosphärisch wunderschön. Ich machte Tee und schaute den Himmel an.
Da wir am Tag zuvor Tofuwurst im Eintopf gehabt hatten, machten wir dieses Mal unser englisches Frühstück ohne Würstchen, sondern nur mit gebratenen Pilzen und Tomaten, dafür mit Baked Beans und, eine Seltenheit bei uns, mit richtigem Toastbrot, ich hatte am Samstag im Alnatura Lust darauf gehabt und eine Packung mitgenommen. Obwohl wir die Vollkornvariante gekauft hatten, fühlte es sich trotzdem so an, als ob das Brot in erster Linie aus Luft bestehen würde, wir aßen die halbe Packung, nur um uns einigermaßen satt zu fühlen. Die andere Hälfte froren wir ein.

Der Liebste machte noch eine Kanne Kaffee, dann ging er schnell ins Bad, packte seine Sachen und zog sich um: Er hatte für den Tag eine Motorradtour mit Kolleg:innen geplant. Würde ich besser fahren, hätte ich mir überlegen können mitzugehen, aber ich bin einfach schon ewig nicht mehr selbst gefahren und müsste erst wieder reinkommen. So blieb mein Lenchen in der Garage stehen. Außerdem hatte ich sowieso vor zu arbeiten, harhar.
Um Viertel nach neun setzte der Liebste sich auf seine R9T, ich winkte ihm noch hinterher und ging dann an den Laptop: Zuerst einmal nach dem Blog schauen. Ein paar am Vortag frisch eingebaute Sicherheitsfeatures scheinen gewirkt zu haben. Ich habe in den letzten Wochen mehrfach von gehackten Webseiten und Blogs gelesen, und auch wenn bei uns bis jetzt alles sicher aussieht, kann ich definitiv sehen, dass es Angriffe gibt. Noch läuft aber alles.

Gegen elf hatte ich genug mit Internet und Webseiten und Gedöns herumgemacht, schnappte mir die Laufschuhe und ging eine Runde laufen. Mal wieder ein kleiner Schub: Ich lief deutlich größere Streckenabschnitte und machte insgesamt nur vier kurze Gehpausen. Wenn das so weitergeht, dann werde ich demnächst tatsächlich durchlaufen, das wäre SO cool. Weniger cool war, dass, während ich am Flüsschen unterwegs war, über mir ein Rettungshubschrauber in Richtung Alb flog, wo der Liebste gerade mit dem Motorrad unterwegs war. Nun will ich ja nicht abergläubisch sein und an schlechte Omen denken und so, aber blöd fühlte sich das schon an. (Natürlich Quatsch: Beim Maximalversorger hier in der Stadt landet der Rettungshubschrauber mehrmals pro Tag, man sieht ihn hier ständig fliegen.)

Daheim legte ich mich ein bisschen aufs Bett (nicht ohne vorher mit dem Kater zu diskutieren, dass ich auf meinem Handtuch liege und er auf seinem bleiben soll), dann ging ich duschen und machte mir anschließend das Mittagessen warm (zweite Hälfte Soljanka, da der Liebste nicht daheim war, blieb eine Portion übrig). Ich hängte noch die Bettwäsche auf, die ich morgens in die Maschine gesteckt hatte, und dann: an den Schreibtisch. Die kommende Woche ist so voll, dass ich etwas vorarbeiten wollte/musste.
Für die nächsten Stunden war ich also mit Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung beschäftigt, während draußen die Sonne schien und es angenehme 26 Grad hatte, nur unterbrochen von ein paar Threems von meiner Schwester (wieder gut aus dem Urlaub zurück) und dem Liebsten (gerade mal nicht im Funkloch, sodass er sich während einer Pause melden konnte). Etwas nervig, dass es so viel zu tun gab und ich noch nicht einmal zu den Sachen kam, die ich eigentlich ganz dringend auch hätte tun müssen. Geschweige denn putzen, Wäsche waschen und all diese Sachen. Um halb fünf unterbrach ich kurz und begrüßte den Liebsten, der wieder von der Tour zurück war (positiv: endlich wieder ein paar Mücken auf dem Windshield – nach der Fahrt an den Bodensee neulich war das Auto sauber, nach mehreren Stunden Fahrt, was eigentlich gar nicht sein kann), und dann arbeitete ich weiter bis sechs. Was faktisch ein halber Arbeitstag ist.

Abendgestaltung: Ich machte unseren Wochenplan (viele Klassiker, viele Eintöpfe, Comfort Food, es soll kühler werden und überhaupt, ich will Comfort), dann gemeinsames Kochen, ein Daal mit roten Linsen und Spinat und dazu mal keinen Reis, sondern gekauftes Naan, das wir mit etwas Öl beträufelten und für sieben Minuten unter den Grill legten. Sehr gut.
Und dann war ziemlich die Luft raus. Dem Liebsten taten die Knochen weh vom langen Fahren und er war ganz schön kaputt (nur begrenztes Mitleid von meiner Seite, er hätte mein Lenchen für bequemeres Fahren nehmen können), er wollte keine Entscheidungen treffen und schlief nach dem Essen sowieso recht schnell auf dem Sofa ein. Also wählte ich für uns ein wenig Blaulichtporno, vor allem als ich entdeckte, dass es mit dem Streamen auf der SAT1-Mediathek jetzt besser klappt und es von Lebensretter hautnah noch Folgen gibt, die wir noch nicht gesehen haben. Das war dann der restliche Abend. Eher ein unspektakuläres Wochenende für mich, aber hey: Immerhin fast durchgelaufen, und nachdem ich den Yogakurs und die Laufstrecke in meine Fitness-App eingetragen habe, bin ich dort von der Holzklasse in die Bronze-Klasse gewechselt, lol. Es wird, es wird.