Dinge abschließen, Mittwoch 23.11.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Mit einem komischen Druck auf der Brust aufgewacht, merkwürdig. Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde sich da ein Husten anbahnen, was natürlich sehr, sehr blöd wäre. Vermutlich kam das Gefühl aber eher durch den völlig verspannten Rücken, der sich in alle Richtungen bemerkbar machte. Es half auch kein einziges bisschen, dass ich morgens einen Blick in die Zeitung warf und als erstes las, dass die CDU – diese gottlosen Menschen – die Reform des Bürgergelds verhindert hatte. Und die SPD sich natürlich wieder zur CDU ins Bett gelegt und einen Kompromiss ausgehandelt hatte, der das Papier nicht wert ist, auf dem er steht, und quasi alles verloren hat, was Leuten auf Hartz IV wirklich helfen würde. Naja, Regelsätze sind höher. Slow Clap.

Also Zeitung wieder zu, stattdessen restliches Brot getoastet zum Frühstück, schnelle Dusche, dann ins Schlafzimmer zum Yogakurs um acht. Autsch, tat das alles weh, und den Kopf bekam ich auch nicht so richtig frei, aber immerhin, siehe da, danach war das komische Druckgefühl weg und ich fühlte mich einigermaßen durchbewegt.
Arbeitszimmer ab halb neun: Nach einem kurzen Blick in die Mails und ein wenig Unterrichtsvorbereitung ging ich das Projektdokument vom Wochenende durch und arbeitete sämtliche Kommentare ein. Ich hatte ja befürchtet, dass das sich wieder ewig hinziehen würde, aber nach einer guten Stunde war ich tatsächlich fertig, also nicht fertig, aber soweit fertig, dass ich es zumachen und sogar noch ein bisschen etwas Anderes an Orgakram machen konnte. Dann Unterricht um zwölf, ein netter, kleiner Kurs, und um eins ging ich in die Mittagspause.

Als ich ins Esszimmer kam, herrschte dort leider eine Temperatur von ungefähr 23 Grad. Der Kater hatte den Vormittag über bei mir im Arbeitszimmer im Sessel gepennt, kein Wunder. Ich schaute nach der Esszimmer-Heizung: Sie lief auf Hochtouren. Der Heizkörper hatte noch einen der alten Drehregler, die wir eigentlich schon ausgetauscht hatten, unter anderem weil sie eine nervige Angewohnheit hatten: Sie waren batteriebetrieben (buh) und wenn die Batterien leer waren, reagierte der Regler, indem er die Heizung voll aufdrehte.
Ich fummelte also den Regler vom Heizkörper (das für sich genommen schon unglaublich unpraktisch gemacht), holte die Batterien heraus und wollte die neuen einlegen. Was natürlich nicht ging, weil die Klammer, die die Batterien am Platz halten sollte, mir entgegenfiel. SOOOO nervig. Ich rief den Liebsten im Büro an, er rief ein paar Minuten später zurück und wusste aus dem Kopf, in welchen Schlitz man die Klammer fixieren musste, damit das mit den Klammern wieder hielt (Respekt). Ich tauschte also die Batterien aus, befestigte den Regler wieder, er sprang an und… machte gar nichts. Die Heizung brummte weiter. UNFASSBAR nervig.
Ich rannte also runter, schaltete die Zentralheizung komplett aus und hatte durch dieses Gedöns den größeren Teil meiner Mittagspause verbraucht. Leicht gehetzt machte ich den Rest der Kartoffelsuppe warm, gab dem Kater etwas, packte meine Sachen und raste dann los ins Büro. Kam vier Minuten zu spät.

Den Nachmittag über hatten wir (nachdem ich den Rechner im Büro gestartet und den Zoom-Link gefunden hatte, SO nervig) das vorerst letzte Projektmeeting für das große Projekt. Zuerst gingen wir das Projektdokument durch und arbeiteten noch ein paar letzte, wichtige Änderungen ein, dann bastelten wir am zweiten Dokument (alles noch ein bisschen intern und unfinished, deshalb etwas unbestimmt), und etwas überraschend, aber absolut super kamen wir extrem gut voran und waren gegen fünf so gut wie fertig. Oder eigentlich sogar komplett fertig. Also nicht fertig fertig, weil ich mich noch um endgültiges Layout und so Gedöns kümmern musste, aber so ziemlich fertig. Und das war sehr großartig.
Noch ein paar letzte Dinge mit dem Kollegen zu besprechen, ich richtete die Räume für die kommende Prüfung, und um kurz nach sechs war ich fertig mit dem Tag und machte Feierabend. (Natürlich hätte es noch tausend Sachen zu erledigen gegeben, aber…)

Ich hatte nämlich einen Plan für den Abend: Das Fitness wartete. Und das war eine gute Idee. Für eine gute Stunde arbeitete ich also die Geräte durch und ging am Ende noch auf den Skill Court (am Samstag war Über-Physio D da gewesen und hatte mir ein paar neue Übungen gezeigt). Anstrengend, machte Spaß, am Ende war ich gut durchbewegt und müde und zufrieden.
Der Liebste hatte daheim schon gekocht, eine Bowl (=Nudelsalat) mit Orzo, Rucola, gegrillter Roter Bete und Feto. Sehr, sehr lecker. Dazu gingen wir zwei Runden nach Atlantis (das ging jetzt nämlich wieder, nachdem wir die Daten von der durchgeschmorten Festplatte wieder hatten), danach eine Runde Feuerwehr, und damit war der Tag abgehakt. Also fast: Kurz vor der Bettzeit bekam ich noch eine familiäre Mail, die mich traurig machte. Da ist jemand tief, tief im Kaninchenbau verschwunden. Nicht überraschend, aber traurig.