Katzensorgen, Montag 13.2.2023

Sehr anstrengende Nacht, viel herumgewälzt, abwechselnd heiß und kalt, und immer wenn ich gerade am Einschlafen war, wälzte sich der Liebste herum. Am Morgen waren wir beide wie gerädert und reichlich angenervt. Viel Zeit zum Ärgern hatte ich allerdings nicht, ich musste früh arbeiten und die Zeit davor war mit dem Kater ausgefüllt, der sich nämlich direkt beim Füttern ausgesprochen merkwürdig zu benehmen begann. Er bettelte um Futter, hatte offensichtlich Hunger, konnte dann aber nichts fressen. Jedes Mal, wenn er versuchte, einen Futterbrocken mit Zunge und Maul aufzunehmen, ließ er ihn wieder fallen, leckte mit der Zunge herum, lief rückwärts und kratzte sich mit den Pfoten übers Maul. Der Liebste nahm ihn schließlich hoch und ich versuchte ihm ins Maul zu schauen, was überhaupt nicht funktionierte, weil er heftigst die Lippen zusammenpresste (haben Katzen überhaupt Lippen) und schließlich nach draußen rannte.
Ich ging also duschen und überließ dem Liebsten das merkwürdige Tier. Der ging dem Kater in den Garten hinterher, konnte ihn dort noch einmal ansehen und kam wieder herein: Beim Kater hatte er eine komische geschwollene Stelle am Gaumen festgestellt, eine ausgesprochen harte, gräuliche Masse – „Umfangsvermehrung“ betitelte er es (wir sehen zu viele Blaulichtdokus). Das war natürlich überhaupt gar keine gute Nachricht, und das bei einer katastrophal vollen Woche. Ich stellte dem Kater etwas Wasser mit Schnurr hin, aber auch das funktionierte nicht, er konnte die Zunge nicht richtig benutzen. Also war klar, dass ein Tierarztbesuch anstand, und zwar für den nächsten Tag, denn spontan am Montag würden wir es beide nicht mehr hinbekommen.

Der Liebste ging auf acht zur Arbeit und ich an den Schreibtisch, ich hatte ab acht Unterricht. Wieder sehr nett, sehr entspannt, meine Laune besserte sich deutlich. Direkt danach machte ich einen Tierarzttermin für den nächsten Morgen aus (der Kater hatte sich mittlerweile zum Schlafen in seinen Kratzbaum zurückgezogen) und hatte dann ein Meeting mit einer Kollegin. Das ärgerte mich etwas, nicht wegen der Kollegin, aber wegen der Informationen, die sie hatte. Und zwar hatte es zu einem Unterricht von mir Rückmeldung gegeben, der Arbeitgeber eines Teilnehmers war mit den Lernfortschritten nicht zufrieden. Nun bin ich ja durchaus schon kritikfähig (in Maßen), aber hier waren die Ansprüche einfach mit der Realität ü-ber-haupt nicht zu vereinbaren. Nun ja. Die Kollegin macht hier das Key Account Management, es ist jetzt ihr Job, das zu kommunizieren.

Danach administratives Gedöns bis eins – eigentlich hatte ich ab zehn schon im Büro sein wollen, aber mit unserem Kater fressunfähig und angeschlagen blieb ich zum Mittagessen daheim. Zweite Portion Gulasch mit Nudeln, sehr lecker, wenn ich mir nicht Sorgen gemacht hätte (und gestresst gewesen wäre), wäre alles prima.
So ging ich auf jeden Fall auf halb zwei ins Büro und war dort den Nachmittag über damit beschäftigt, die kommende Prüfung vorzubereiten – da es eine digitale Prüfung war, in erster Linie also Rechnermaintenance. (Und bei jedem einzelnen Rechner (bei JEDEM EINZELNEN) feindliche Übernahmeversuche von Microsoft abwehren – „dringendes Update!“ „Lassen Sie uns die Einrichtung Ihres Geräts abschließen!“ „Warnung, wichtige Sicherheitsfeatures nicht aktiviert!“ „Wechseln Sie zu Edge und erlangen Sie den Pfad zur goldenen Glückseligkeit!“)
Abends dann Kurs, den ich eigentlich vom Büro aus unterrichten wollte, bis mir um zehn nach fünf einfiel, dass ich dummerweise meine externe Festplatte nicht mitgenommen hatte – also leicht hektisch nach Hause, ich war aber noch rechtzeitig um kurz vor halb sechs im Arbeitszimmer (und mein Rechner bootet ja schnell).

Der Liebste hatte währenddessen nach dem Kater geschaut und festgestellt, dass er eine Katzenstange fressen konnte, wenn man sie am Stück ließ und ihm quasi langsam ins Maul schob, sodass er sie hinten zerkauen und gleich herunterschlucken konnte. Nicht gerade die beste Fütterungsmethode, aber so bekam er wenigstens etwas in den Bauch.
Um unseren Bauch hatte der Liebste sich auch gekümmert, auf dem Herd köchelte ein Topf Eintopf mit Borlottibohnen, Kartoffeln und Grünkohl. Und in der Ecke stand, Ta-daa, die ausgeliehene Kaffeemaschine. Probiert hatten wir sie noch nicht (also nicht daheim), aber so optisch machte sie auf jeden Fall schon eine Menge her. Retro und Chrom und alles, und sie war in dem Eck auch nicht zu dominant. Jetzt müssen wir sie mal testen.
Restlicher Abend: Ein bisschen Castle, nach dem Eintopf noch ein Stück Apfelkuchen, und um neun (…) gingen wir beide ins Bett und auch tatsächlich sofort schlafen. Zumindest versuchsweise, bis ich irgendwann aufstand, mir eine lange Hose anzog (Kreislauf im Keller, ich bekam mich trotz Decke nicht warm) und eine Kopfschmerztablette nahm. Es ist ja schön mit dem supersonnigen Wetter und so (ziemlich frühlingshaft, die Temperaturen nähern sich nachmittags zweistellig), aber mein Kopf ist halt gar kein Fan von so unangekündigt ins Haus polternden Hochdruckgebieten.