Sonntags im Garten, Sonntag 2.4.2023

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…aufgewacht um halb acht, was in Anbetracht der Tatsache, dass wir am Abend zuvor erst um Mitternacht ins Bett gekommen waren (nach reichlich Alkohol) ganz prima war. Trotzdem graute mir etwas vor dem Gedanken an die kommende Woche mit wieder früh aufstehen, viel Arbeit, Routine, überhaupt. Ich schob den Gedanken daran erst einmal beiseite und beschloss, noch einen schönen Sonntag zu haben. Schaute also etwas einer Hummel zu, die auf dem Balkon die blasslila Blüten des Thymian absuchte (der Thymian hatte den ganzen Winter über geblüht, keine Ahnung warum). Dann ein Blick in die Zeitung vom Vortag, ich machte Tee und räumte die Küche auf, irgendwann machte der Liebste uns ein englisches Frühstück, und damit war der Morgen dann ziemlich okay.

Den Vormittag verbrachte ich mit Lesen, wir hängten trockene Wäsche ab und zogen das Bett ab, die Spülmaschine lief, und weil es nicht mehr regnete und ich den Tag nicht nur auf dem Sofa verbringen wollte, gingen wir um zwölf noch für eine halbe Stunde (geplant) in den Garten und jäteten Unkraut. Der Liebste machte das Schattendeck frühlingsfertig, ich holte eine halbe Tonne Kletten und Krempel aus den Staudenbeeten, am Schluss gossen wir noch ein bisschen unter dem Fliederbusch (da ist es immer trocken, Regen hin oder her) und als wir auf die Uhr sahen, war es plötzlich halb zwei und der Magen ziemlich leer. Aber gute Gartenaktion.

Wir kochten eine schnelle Linsensuppe mit roten Linsen und ein bisschen Karotten und Gedöns, danach Kaffee und etwas von dem Nusskuchen. Und um halb vier gingen wir dann noch einmal für einen längeren Spaziergang aus dem Haus. Das hatten wir schon ewig nicht mehr gemacht, wenn man vom Stadtspaziergang in Salzburg einmal absieht, und die Bewegung war eine großartige Idee. So viele Dinge, die eine prima Idee sind, und die im Alltag trotzdem immer wieder untergehen.
Viele Leute unterwegs. Am Flüsschen entlang waren immer wieder Teile des Fußwegs abgesperrt: Beim Sturm am Freitagmittag hatte es einige Bäume erwischt, viele größere Äste und zweimal auch komplette Bäume waren abgebrochen und lagen am Flussufer. Vermutlich hatte die Feuerwehr an dem Tag sehr viel zu tun (man hatte auch die ganze Zeit das Martinshorn hören können). Nina hatte ja nicht ohne Grund rot gewarnt, ich hoffe, dass zu der Zeit keine Leute dort unterwegs gewesen waren.

Daheim noch eine Runde lesen, Wäsche aufhängen, dann gemeinsames Kochen, wir hatten einen Shepherd’s Pie mit Tofu geplant. Während er im Ofen war, machte ich noch den Wochenplan für die kommende Woche und bestellte die Gemüsekiste. Komischerweise fand ich es sehr angenehm, diesen Teil der Routine wieder zurück zu haben – wir waren gerade einmal eine Woche im Urlaub gewesen (und nur fünf Tage nicht daheim), aber für mich hatte es sich „länger“ angefühlt. Dass wir wieder einen Essensplan haben und die Wäsche gemacht ist und alles aufgeräumt und es so seinen gewohnten Gang geht, hat für mich irgendwie etwas sehr Entlastendes. Vermutlich bin ich eine Katze im Herzen.
Auf jeden Fall dann Abendessen, dazu Doctor, und bevor wir ins Bett gingen, bezogen wir das Bettzeug noch frisch und wechselten die dicken Winterbettdecken gegen die leichteren Übergangsdecken aus. Auf die wir dann auf jeden Fall noch dicke Wolldecken legten, denn man weiß ja nie. Es ist halt auch April.