Am Morgen wachte ich um sechs Uhr auf, weil das Weckerlicht anging, obwohl ich am Donnerstagabend extra die Feiertage (Freitag und Montag) aus dem Weckerzyklus rausgenommen hatte. Als ich das Display anmachte, zeigte der Wecker Dienstag 4.4. an. Keine Ahnung, was sich da verstellt hatte, sehr merkwürdig. Ich musste den Wecker einmal aus- und wieder einstecken, damit er den Weckzyklus unterbrach, was bei ihm zu einem Selbsttest mit viel Geblinke und Gehupe führte, und danach stimmte zwar das Datum wieder und der Wecker war aus, aber ich war auch wach. Blieb zwar noch ein bisschen liegen, aber um halb sieben stand ich schließlich auf und machte Tee. (Hurra, Feiertag.)
Und das war dann schon das Spannendste an diesem Freitag. Ich las mich am Morgen einmal quer durchs Internet, während der Liebste uns ein Müsli zum Frühstück machte, und danach zog ich mich aufs Sofa zurück und las in meinem Buch weiter, das ich am Tag davor in der Mittagspause angefangen hatte: Olympia, der achte Band der Gereon Rath-Reihe von Volker Kutscher. Darin versank ich den gesamten Vormittag komplett, während sich draußen Sonne und Wolken abwechselten und es zwar kühl, aber einigermaßen angenehm aussah. Einen möglichen Spaziergang verschob ich auf den Nachmittag.
Zum Mittagessen machte der Liebste uns das Kartoffelgratin, das wir am Donnerstagabend geplant hatten – sehr lecker, einen guten Teil davon froren wir ein. Dann ein Espresso, und während wir noch am Esstisch saßen, wurde es draußen dunkel und windig, dann fielen die ersten dicken Tropfen und kurze Zeit später sogar Hagel. Hagel! Die letzten Hagelstürme hatten uns ziemlich die Pflanzen im Garten zerhauen und knapp zehn Jahre zuvor sogar Fensterscheiben zerschlagen, dieser Hagel blieb aber klein genug, dass er nur ein paar Forsythienblüten von den Büschen holte. Damit hatte sich der Spaziergang aber erledigt, denn das Wetter blieb den ganzen restlichen Tag so. Und ich blieb den ganzen restlichen Tag mit Buch auf dem Sofa, nur unterbrochen von einmal Wäsche sortieren und zwei Maschinen waschen und aufhängen. Ach ja, und die Spülmaschine lief auch. Das war’s, am Ende war ich auf Seite 288 angelangt.
Gegen sieben kochte ich uns einen einfachen Linseneintopf (ohne Kartoffeln, nur mit Puy-Linsen und Suppengemüse). Und weil wir beide am Abend keine Bildschirmzeit mehr wollten, baute der Liebste das Spielbrett von Arler Erden auf und wir verbrachten den restlichen Abend mit einer langen Spielrunde. Was eine sehr gute Idee war: Nach dem langen Krimitag, der zwar spannend, aber auch ein bisschen melancholisch war (draußen prasselte der Regen gegen die Fenster, im Buch wurden die Leute gekillt), war die Spielrunde gerade richtig. Und am Ende gewann ich sogar.