Um halb fünf ging das Weckerlicht an, um 4:50 dann das Hupen. Offensichtlich hatte der Wecker die Uhrzeit falsch – nicht die Weckzeit, sondern die tatsächliche Uhrzeit, denn er zeigte 6:30 und weckte brav, und erst als ich aufstand und mir auffiel, dass es draußen noch stockdunkel war (und klar, es ist Mitte August und wir stehen früh auf, aber doch nicht so), wurde ich misstrauisch. Legte mich SEHR genervt wieder hin, konnte aber natürlich nicht mehr schlafen. Dass um kurz vor sechs der Kater ins Schlafzimmer kam und Rabatz machte, half dann auch kein bisschen. Um zwanzig nach sechs, dieses Mal real, stand ich schließlich auf. Mit dem festen Vorsatz, nur GANZ wenig zu arbeiten und vielleicht einen Mittagsschlaf zu machen oder so. Haha.
Morgens ging es auf jeden Fall alles ein bisschen langsamer. Zum Frühstück das restliche Brot mit Erdnussbutter, ein Blick in die Zeitung, während oben Harold das Schlafzimmer sauber machte, und um acht war ich auf der Yogamatte. Und sehr froh über den Kurs, dein bei Übermüdung werden meine Gelenkschmerzen immer deutlich schlimmer (Hände und Füße vor allem), und das Durchbewegen hilft dann schon.
Nach dem Kurs schrieb ich ein bisschen, eine ausführliche Dusche, und ab kurz nach zehn war ich dann am Schreibtisch. Den restlichen Vormittag relativ entspannte Orgaarbeit, ein bisschen Unterrichtsvorbereitung.
Zum Mittagessen machte ich mir ein Müsli und stellte während des Anrichtens den Laptop in die Küche: Seit zwölf lief das zweite Halbfinale England-Australien. Ich hätte mir ein Finale Australien-Schweden gewünscht, das war nun leider nichts. Aber sehr schöne Tore und, nun ja, England hat schon sehr verdient gewonnen.
Ab Viertel nach eins wieder am Schreibtisch, während auf dem zweiten Bildschirm das Spiel lief, weitere administrative Sachen, es war relativ ruhig mit Anfragen und Mails. Leider bekam ich auf eine wirklich wichtige Mail keine Antwort und bin nicht sicher, ob es nicht vielleicht an irgendwelchen Spamfiltern oder so liegt (wir haben mit Mails nach Ägypten seit einiger Zeit Probleme, eine andere Mail an eine .eg-Adresse ging auch nicht durch.) Mail als Anwendung ist einfach komplett durch.
Um kurz nach zwei radelte ich ins Büro. Draußen über 30 Grad und sehr schwül, anstrengendes Wetter, und schon wieder die Unwetterwarnungen für den Nachmittag. (Wenn man permanent gewarnt wird, dann verliert das Ganze auch ein bisschen seinen Effekt.)
Von drei bis halb sechs hatte ich dann durchgehend Termine, erst eine Stunde Unterricht, dann Beratungen vor Ort. Währenddessen wurde draußen der Himmel schwarz, und irgendwann fing es dann zu regnen an. Allerdings nicht sintflutartig, wir bekamen mal wieder nur einen Ausläufer ab, sondern gerade genug, um mein Fahrrad nass zu machen. Hm. Ich richtete auf jeden Fall noch die Räume für die kommende Prüfung und war dann hin- und hergerissen: Warten, bis es aufhört (Wetterapp sagte nicht vor acht, aber Wetterapp war von diesem lokalen Wetter oft überfordert)? Oder einen Schirm ausleihen und zu Fuß gehen (und das Fahrrad über Nacht im Regen stehen lassen)? Oder halt einfach losradeln? Das machte ich am Ende. War nicht allzu nass und ausgesprochen bizarr: Die Tropfen von oben und der leichte Fahrtwind kühlten, aber der Asphalt strahlte so eine Hitze ab, dass es von unten warm war. Der Effekt hatte ein bisschen etwas von Saunaaufguß.
Der Liebste war daheim gerade dabei, das Kochen vorzubereiten. Ich war froh, mich anschließen zu können (wenn ich so viele Abendtermine habe, komme ich so wenig dazu) und wir machten gemeinsam einen großen Topf Gemüsecurry mit Reis. Während des Köchelns einen Blick nach den Gartenkatern (alles gut, tolerieren sich), dann an den Esstisch wie so zivilisierte Menschen. Einfaches, gutes Essen. Es geht halt manchmal nichts über ein simples Curry.
Nach dem Essen ein bisschen aufs Sofa zu den hilflosen Bäcker:innen und dem guten Doktor. Parallel briet der Liebste zwei Seitan-Chickenfilets an, für mein Abendessen den kommenden Tag, weil ich lang unterwegs sein würde und Mittag- und Abendessen mitnehmen musste. Als Nächstes deponiere ich einen Schlafsack im Büro, dann kann ich dort gleich einziehen. (Küche und Dusche sind da.)
Auf jeden Fall dann früh ins Bett, dringend den Schlafmangel ausgleichen. Oder halt zumindest nicht schlimmer werden lassen.