Blätter nagen, Donnerstag 5.10.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Doofe Nacht. Ewig wachgelegen und Gedanken gewälzt wegen diesem Mist gestern (selbst wenn ich den Fehler nicht verursacht habe, hält er mich wach), warm gewesen, Fenster gekippt, kalt gewesen. Zweimal aufs Klo gemusst und beides Mal über Magi gestolpert, der sich mir in den Weg stellte (immerhin tatzte er mir nicht ins Gesicht, sondern legte sich sonst brav ins Schlafzimmer und meldete sich erst morgens, als der Lichtwecker anging – lernfähiges Tier). Das Aufstehen morgens war echt schwierig. Mäh.

Allerdings ein früher Start, ich hatte also wenig Zeit zum Müdesein – Müsli, Dusche, und um Punkt acht war ich am Schreibtisch. Was ein bisschen knapp war, weil um acht mein Unterricht startete (der Rechner lief zwar schon, aber man braucht ja eine Minute zum Meetingstart und so), mein Teilnehmer hatte mir dann aber eine Mail geschrieben mit „Computerproblem, komme später“. Also alles gut, ich konnte sogar noch ein paar Mails beantworten. Dann Unterricht bis halb zehn. Das „Computerproblem“ stellte sich übrigens als „mein alter Rechner hat sich nach einem Update aufgehängt und mein neuer Rechner ist ein Macbook“ heraus, lol.

Am Schreibtisch bis kurz nach zehn, dann schaute ich nach den Katern, die sich nach dem Fressen beide friedlich auf dem Sofa versammelten, packte meine Sachen und ging ins Büro für den restlichen Tag.
Sehr voller Arbeitstag mit einem längeren Kairo-Meeting, einer kurzen Mittagspause mit dem restlichen Curry, einer Kollegin und ein bisschen Firmenklatsch (sie wusste auch nichts zu den für November angekündigten „Neuigkeiten“, aber ich war wahrlich nicht die einzige, die sich darüber Gedanken machte), und nachmittags dann zwei Beratungen und viel, viel Orgakram: abgehaltene Prüfungen nachbereiten, kommende Prüfungen vorbereiten, kommende Kurse vorbereiten, Fragen beantworten, Termine vereinbaren. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass sich in der Zeit, in der ich einen Punkt von der Erlediliste abarbeitete, zwei neue ansammelten. Als ich um sechs endgültig Schluss machte (wenigstens abends kein Unterricht, das wird sich die nächsten Wochen ändern), war ich leicht genervt. Es ging tatsächlich aber allen so. Natürlich ist es schön, dass die Kurse gut gefüllt sind und die Anfragen sich häufen, aber wir kommen halt irgendwann ans Limit.

Daheim begrüßte ich die Katzen und holte den Liebsten aus der Garage, wo er an seinem Fahrrad herumschraubte. Es ist wirklich schick geworden (weiß-metallic lackiert, hellgraue Metall-Klebefolie überdeckt ein paar alte Bohrlöcher im Rahmen), nur die Gabel wurde nicht mit lackiert, ist jetzt immer noch gelb und verkratzt und nicht-metallic, und die Kombi sieht ausgesprochen komisch aus. Komische Räder haben allerdings ein deutlich geringeres Risiko geklaut zu werden, also könnte das durchaus ein Vorteil sein. Und in erster Linie muss es fahren (passend zu meiner Vorhersage: zum Herbst ist es dann fertig).

Wir gingen schnell in den Supermarkt nebenan für ein paar Kleinigkeiten, dann gemeinsames Kochen, wobei der Liebste die Federführung übernahm, ich war todmüde und leicht kopfwehig und arbeitete nur so ein bisschen zu. Auf jeden Fall eine Schüssel griechischer Nudelsalat mit veganem Feta (wir probierten den Feta auf Kokosölbasis  von der Edeka-Eigenmarke, definitiv sehr lecker, nur halt ernährungstechnisch nicht so toll, da in erster Linie Fett und überhaupt kein Eiweiß – ein Feto wäre mir lieber gewesen), dazu Orzo, Tomaten, Gurke, Oliven, Petersilie, Kräuter, mediterranes Dressing. Schnell gemacht und sehr gut.

Dann aufs Sofa für ein bisschen Feuerwehrcontent, außerdem einen kleinen Snack: Wir hatten am Wochenende im Alnatura eine frische Artischocke mitgenommen. Ich hatte das noch nie gegessen und war mir nicht so ganz sicher, wie das überhaupt funktioniert. Der Liebste garte die Artischocke 20 Minuten über dem Dampfeinsatz, danach etwas gutes Olivenöl auf einen kleinen Teller, die Artischocke dazu, und die nächste halbe Stunde waren wir damit beschäftigt, Blätter abzuzupfen und Fruchtfleisch abzunagen. Ich fand das Verhältnis Blätterhaufen – essbares Fleisch etwas absurd (satt wird man davon wahrlich nicht), aber ausgesprochen gut war es schon. Ein ganz milder, aber doch sehr spezifischer Eigengeschmack. Mit dem Olivenöl eine wirklich tolle Kombi.