Ganz gut geschlafen und schon um kurz nach sechs aufgestanden, sehr zur Freude des Nasenkaters, der im Schlafzimmer um mich herumtanzte. Draußen verregnetes Schmuddelwetter, obwohl es nicht kalt war und der Dauerregen sich verzogen hatte, aber es war halt alles tropfnass. Wir hatten keine Aktivitäten außer Haus geplant und es mich zog es auch nicht irgendwohin. Außer vielleicht aufs Sofa.
Erst einmal ein sehr typischer, geruhsamer Sonntagvormittag, mit zwei brennenden Kerzen am Adventskranz. Ich räumte die Küche auf und versorgte die Katzen, der Liebste machte uns ein typisches englisches Frühstück und kochte nebenbei noch einen Vanille-Grießpudding, weil wir ein Päckchen Vanillepudding übrig hatten, das er mit mehr Milch und Grieß streckte (am Ende wurde es ein guter Liter Pudding, hihi). Dann saugte Harold durchs Erdgeschoss, der Liebste wischte hinterher und startete eine Maschine, ich hängte auf und bügelte. Außerdem schrieb ich ein bisschen und las das Internet leer, und irgendwann war es mittags.
Restliches Dhal zum Mittagessen, danach ein Kaffee und ein paar Dominosteine (der Pudding kühlte noch ab). Danach ging ich duschen, putzte das Bad und begleitete den Kater anschließend auf seiner Gassirunde in den Garten. Der Regen hatte aufgehört und es war so mild, dass ich keine Mütze brauchte. Unangenehmes Wetter – zwar kühlt das Haus nicht mehr so aus, aber die Feuchtigkeit kriecht einem unter die Haut. Und außerdem ist draußen alles so hässlich.
Und Vögel waren auch keine zu sehen – die waren vermutlich beleidigt, weil wir eine Woche lang nicht gefüttert hatten (der Liebste krank, und ich hatte keine Zeit gehabt, allein Vogelfutter holen zu gehen). Das am Samstag wieder aufgefüllte Vogelhäuschen war auf jeden Fall noch unangetastet.
Ein bisschen Internetgedöns am Nachmittag, unter anderem fand ich dieses Video, wo Glen Hansard auf der Beerdigung von Shane MacGowan spielt (eine Beerdigung, auf der getanzt wird und man gleichzeitig lächeln und heulen möchte). Ich machte die restliche Wäsche, bestellte online eine Flaschendeckel-Öffnerhilfe und eine ultrawarme Jogginghose, und wir schauten einmal online bei unserer Bank vorbei und klickten uns ein bisschen durchs Thema Sparplan. Das ging alles nicht so einfach – unter anderem wollte ich ein Depot anlegen, aber auch diese Bank, so ähnlich wie schon meine am Freitag, machte die Identifizierung kompliziert, kein ePerso, kein Nix, man musste entweder einen Videochat starten oder „zur Filiale gehen“ (es gibt keine Filialen) – also verschoben wir das mal auf den nächsten Werktag.
Der restliche Nachmittag: Kartenschreiben. Die Gelstifte, kann ich vermelden, schreiben ungefähr drei Karten lang gut, dann fasert die Stiftspitze aus und man bekommt einen relativ breiten Stift, mit dem man nicht gut schreiben kann. Mal abgesehen davon, dass sie lang zum Trocknen brauchen, was für eine Linkshänderin nicht optimal ist. Aber egal, wir schrieben tapfer und hatten am Abend ungefähr zwei Drittel gemacht.
Dann gemeinsames Kochen, endlich mal wieder eine Lasagne, mit einem Pfund Pilzen und Tofu. Wir hatten uns schon länger nicht mehr am Abend Zeit für ausführliches Kochen gemeinsam genommen, das war so ein bisschen Quality Time. Zumal es dem Liebsten wirklich deutlich besser ging, bis auf eben noch die letzten Hustenattacken. Sehr gute Lasagne, und dazu wartete dann noch ein Vanille-Grießpudding als Nachtisch.
Zum Essen eine Runde Quiz, und dann wollten wir eigentlich Bodies auf Netflix fertigsehen. Das klappte aber eher nicht, weil ich zu meiner Überraschung feststellte, dass die Miniserie nicht sechs, sondern acht Folgen hat, und wir deshalb nach der sechsten Folge keine Auflösung, sondern eine dramatische Entwicklung und einen Cliffhanger und überhaupt hatten. Es war dann etwas schwierig, danach ins Bett zu gehen, aber wir waren vernünftig und verschoben die Auflösung auf den Montag. Das soll dann aber mal bloß gut ausgehen, sonst bin ich beleidigt.