Aufgewacht mit meckerndem Magi (wahrscheinlich noch etwas beleidigt durch das versehentliche eingesperrt-Sein am Abend) und total doof schmerzendem Rücken – es fühlte sich an, als hätte ich mir einen Muskel direkt unter dem linken Schulterblatt heftig gezerrt. Keine Ahnung, ob das am Fitness bei kaltem Wetter lag, oder generell am kalten Wetter (auch wenn ich wenig draußen gewesen war und es mich deutlich weniger gefroren hatte als an den Tagen davor) oder ob ich mir wirklich etwas gezerrt hatte oder was. Auf jeden Fall sehr verkrampft, sehr unangenehm, jede Bewegung schmerzte. Erst so ganz allmählich, mit ein bisschen vorsichtigem Aufstehen und herumlaufen und Katzenfütterung und so wurde es besser. Nach einer heißen Dusche dann noch mehr, aber ganz ehrlich: Jungejunge, das Sitzen und fehlende Yoga und die Kälte, alles keine gute Kombi.
Nun ja. Duschen also, Müsli zum Frühstück, zweite Katzenfütterung, Runde durchs Haus, während der Liebste schon um halb acht gegangen war, ich mich aber nicht aufraffen konnte auch rauszugehen, draußen minus sechs Grad. Um kurz nach neun machte ich mich schließlich doch auf den Weg ins Büro (keine Lust auf einen weiteren Tag allein daheim).
Als erstes wurde ich vom Chef überrascht, der mir noch am Mittwoch gesagt hatte, er wäre freitags nicht da – sonst hätte ich nämlich meinen alt-neuen IBM-Laptop (Überbleibsel des Liebsten) mitgenommen zum Einrichten als Geschäftslaptop. War aber egal, zumal er den Babyhund dabei hatte (die immer noch nicht gelernt hat, dass sie nicht hochspringen soll, nun ja, sie war noch nicht einmal läufig, ist also immer noch ein Kindskopf, so von der Entwicklung her – ich half trotzdem so ein bisschen mit bei der Erziehung mit „nein“ und zur-Seite-drehen, das verstand sie dann sehr schnell). BABYHUND!
Vormittags ein Beratungstermin zu kommenden Prüfungen, ansonsten viel Orgakrams zu erledigen. Ein paar sehr wichtige Punkte auf der Liste waren eine Info an die Prüfenden über kommende Termine, eine Mail an einen Prüfungsteilnehmer, der seit Anfang Dezember verbaselt hatte, seine Uni-Mails zu lesen geschweige denn zu antworten (blöd, wenn sich in den Mails die Information für die Sprachprüfung zum Unizugang versteckt – die Intervention der Betreuerin der Hochschule hatte jetzt aber endlich gewirkt), dann hatte ich Anmeldezahlen für eine Februar-Prüfung bekommen und konnte anmelden, und schließlich, last but not least, sagte ich einen Vorbereitungskurs ab (zu wenig Interessent:innen, die Zeiten passten nicht) und klopfte dafür einen anderen Kurs fest.
Das war insgesamt sehr erfolgreich und ich sehr zufrieden, auch wenn ich beim Durchgehen durch den Kalender feststellte, dass ich im Februar und März wahnsinnig viele Prüfungstermine habe, deshalb wochenlang wahrscheinlich gar nicht im Home Office sein kann und das Unterrichten auch etwas zu kurz kommen wird. Eigentlich ziemlich genau das Szenario, das ich nach dem Stress letztes Jahr hatte vermeiden wollen. Aber wir bekommen ja demnächst eine neue Person im Prüfungsteam, dann wird alles besser. Harhar.
Ab zwölf Jourfixe mit der Teamkollegin, eine Menge wichtiger Sachen zu besprechen, und die Tatsache, dass erst der Chef reinschlappte und für uns beide ein paar Infos hatte, dann die Kollegin der Nachbarabteilung dazukam (auch wichtig) und als Drittes unsere Kairo-Kontaktperson gerade da ist, auch relativ spontan vorbeikam und Dinge abgeklärt haben wollte, beschleunigte den Jourfixe nicht gerade. Alles aber wichtig und wirklich praktisch, dass ich mich für einen Tag im Büro entschieden hatte (im HO hätten alle diese spontanen Zwischendrin-Meetings nicht stattgefunden). Aber dadurch zog sich alles halt auch ein bisschen.
Mittagspause um halb zwei mit dem restlichen Wurzelgemüse-Eintopf (Memo an mich selbst: Pastinaken im Eintopf mochte ich noch nie, war hier nicht besser, wird sich nicht ändern, ab jetzt einfach nur noch roh geraspelt im Salat). Danach Kaffee und die letzte Runde Arbeit, und da ein Großteil der Kolleg:innen nachmittags heimgingen und ich die wichtigsten Sachen vormittags schon erledigt hatte, wurde es ruhiger. Als ich um fünf den Tag abschloss, war tatsächlich meine Inbox leer. Hihi.
Und dann ENDLICH wieder Yogakurs, das erste Mal seit Mitte Dezember. Wir waren eine kleine Gruppe, aber das war mir recht, ich hatte irgendwie (nach doch einem recht lauten und zumindest bis mittags wuseligen Tag – wir hatten unter anderem auch noch einen Kurs verabschiedet, der seinen letzten Termin gehabt hatte – und viel menschlichem Input) das Bedürfnis nach wenig Kontakten und ruhigen neunzig Minuten. Und so war es dann auch, wenn auch sehr anstrengend. Viel Fußarbeit, meine Knöchel und Achillessehnen kamen ziemlich an ihre Grenzen. Und natürlich merkte ich den Monat Pause. (Was ich außerdem merkte, war mein Bauch, der mir während des ganzen Kurses latent weh tat – der Eintopf ließ sich nur schwer verdauen. Das gab sich erst so allmählich gegen Ende.)
Sehr froh, als ich in der Eiseskälte gegen sieben nach Hause ging. Der Liebste war logischerweise schon daheim und hatte sich mit Katzen auf dem Sofa platziert. Morgens hatte er noch Kopfweh gehabt, abends ging es ihm ein bisschen besser, aber trotzdem verzichteten wir auf Feierabendbier oder ein Glas Wein (ich hätte gern eine Flasche Weißwein aufgemacht, aber allein wollte ich nicht, zumal die fast volle Flasche dann wieder die ganze Woche im Kühlschrank gestanden wäre).
Das Essen war auf jeden Fall schon fertig, Pasta mit Rotkohl und Maroni – nicht gerade meine Lieblingszutaten (eigentlich hätte laut Rezept Rosenkohl reingehört, aber den gibt es tatsächlich schon nicht mehr zu kaufen), wir hatten aber halt Maroni noch vom Weihnachtsbraten übrig und sie standen auf der Aufbrauchliste. War insgesamt ganz okay. (Nur irgendwie süßlich, wie auch mittags schon die Pastinaken. Ich mag einfach generell süßliche Zutaten in herzhaften Gerichten nicht. Süßkartoffeln sind auch überhaupt nicht mein Fall.)
Abends dann ein paar Folgen Star Trek Prodigy. Was für eine schöne, spannende, gut gemachte Serie. Sehr schade, dass sie auf „nur“ 20 Folgen angelegt ist, von mir aus könnten es noch ein paar Staffeln mehr werden. Endlich wieder Raumschiffe!
Im Übrigen bei uns gerade wieder Tagesschau-Vermeidung, die Papierzeitung und der Guardian reichen mir vollends. Ich habe mich die letzten Tage so geärgert über unterwanderte „Bauern“-Proteste und AfD-(…plus CDU…)“Geheimtreffen“, ich muss mich wieder ein bisschen emotional distanzieren. Allerdings lese ich, dass nicht nur die Forderungen nach AfD-Verbot lauter und breiter werden, sondern auch sonst der Widerspruch wächst. Allerhöchste Zeit, und in mir mal wieder ein bisschen Unmut darüber, dass sich Vollzeitjob und politisches Engagement so schlecht vereinbaren lassen. Ich zumindest kriege das schlecht hin, bei anderen mag das anders sein. Vermutlich arbeite ich aber halt auch einfach zu viel.