Puh, das war anstrengend, das Aufstehen. Überhaupt eine unruhige Nacht mit sehr intensiven Träumen, dazwischen immer wieder aufgewacht, blöde Gedanken. Um kurz nach sechs stand dann der Liebste auf und ließ den Kater auf den Balkon (wenn auch nicht lang, das Wetter hatte wie angekündigt umgeschlagen und draußen regnete es in Strömen). Ich war noch lang nicht so weit, aufstehen zu können, das schaffte ich erst zum Wecker um halb sieben. Meine Güte. Zum Glück hatte ich mir vorgenommen, an dem Tag ein paar Minusstunden zu machen – auch wenn eine ewiglange Erlediliste dem entgegenstand.
Zunächst einmal Müsli mit Banane und zwei Nektarinen (aus dem Biomarkt mittlerweile richtig reif und gut, nur dass sie quasi in der Sekunde nach dem Auspacken mit Schimmeln beginnen), ein Blick in die Zeitung, eine warme Dusche, wir waren beide im Home Office (naja, ich so halb) und konnten deshalb langsam machen. Für den Vormittag hatte ich mich sogar komplett als offline eingetragen.
Um neun war ich am Schreibtisch für „nur mal schnell Mails anschauen“, harhar. Das dauerte unfassbare anderthalb Stunden: Nicht nur war über Pfingsten meine Inbox vollgelaufen, ich bekam noch während des Beantwortens weitere Mails (schnelle Antworten auf meine Sachen, neues Zeugs) und sah mich deshalb irgendwann einer leichten Flut gegenüber. Um halb elf war ich auf einem Stand, wo das Wichtigste bearbeitet, die meisten Fragen beantwortet, ein paar Termine vereinbart und generell die größte Welle abgearbeitet war. Ich schrieb meinem Chef eine Nachricht und meldete mich für die nächsten zwei Stunden ab.
Ich hatte nämlich beim Blick in den Kalender festgestellt, dass es die nächsten Tage nicht funktionieren wird, nach der Arbeit ins Fitness zu gehen. Und da es aus verschiedenen Gründen (unter anderem zahle ich ja für die Mitgliedschaft) sehr, sehr doof ist, nicht ins Fitness zu gehen, und ich sowieso Minusstunden machen muss, ging ich also jetzt am Vormittag.
Draußen den ganzen Tag schon sehr beständiger Dauerregen, ein dichter, unangenehmer Landregen, der innerhalb kürzester Zeit alles durchfeuchtete – und mich beinah auf halbem Weg wieder umdrehen ließ: Bei dem Regen waren auch die Waldviertler überfordert, die Hose war ab den Knien nach unten komplett nass, die grüne Jacke kam an ihre Grenzen (trotz Schirm), und dann stellte ich auch noch fest, dass der Schirm nicht groß genug war, um die Sporttasche mit abzudecken, sie wurde also nass. Und war erstens löchrig und zweitens sowieso nicht wasserdicht.
Beim Blick in die Tasche, im Fitness angekommen, waren die Sachen aber alle trocken geblieben und ich konnte trainieren. Sehr ruhig (kein Wunder am Dienstagvormittag bei strömendem Regen) und insgesamt angenehm, wenn auch anstrengend. Was ja auch der Sinn der Sache ist. Als ich fertig war, stellte ich fest, dass mir noch 120 Punkte zum Erreichen des Gold-Status in der Fitness-App fehlen. Das wäre vielleicht sogar realistisch (120 Punkte sind einmal eine Stunde Yoga oder so).
Um zwölf war ich wieder daheim, hängte erst einmal die nassen Sachen auf die Leine und verschwand in eine trockene Jogginghose. Dann noch einmal eine Stunde an den Schreibtisch, es war nichts angebrannt in meiner Abwesenheit, und schließlich Mittagspause mit dem Liebsten und dem restlichen Linsencurry. Danach eine etwas längere Sofapause – ich war immer noch sehr müde. Neben mir zwei Kater, die leicht konsterniert auf den Dauerregen starrten.
Um kurz vor halb drei entschied ich mich, den Rechner nicht noch einmal hochzufahren, sondern direkt ins Büro zu gehen – für den Abendkurs musste ich sowieso hin und ich hatte noch ein paar Sachen zu besprechen, was immer besser vor Ort geht. Außerdem erhoffte ich mir eine etwas bessere Konzentration (warum auch immer). Also packte ich mich ein (dieses Mal besser wasserdicht mit Regenjacke, Regenschutz über dem Rucksack und Gummistiefeln), marschierte los (natürlich hatte der Regen mittlerweile nachgelassen, wenn auch noch nicht aufgehört) und kam trocken an.
Den restlichen Arbeitstag viel Orgazeugs, zwei kurze Besprechungen, und tatsächlich kam ich ganz gut voran. Als Abschluss noch der Abendkurs, auch ganz in Ordnung, und um kurz vor sieben kam ich wie geplant nach Hause. Der Regen hatte mittlerweile endgültig aufgehört.
Daheim wenig Berichtenswertes. Der Liebste hatte im Baumarkt Malsachen geholt (für die nächste Malaktion am Wochenende – mal sehen, wie das wird) und außerdem eine Aufhängung für den neuen Duschabzieher 3D-gedruckt. (Wir brauchen den zwar eigentlich wirklich nicht so richtig, aber war gut geworden.) Als ich heimkam, startete er gerade mit dem Kochen. Ich verschwand noch einmal schnell in den Supermarkt, Pfandglas wegbringen und ein bisschen alkoholfreies Bier kaufen (etwas schlechtes Timing, weil vor mir am Pfandautomaten zwei Jungs einer offensichtlichen Studierenden-WG das gesammelte Pfandglas der letzten Wochen zurückbrachten, als ich am Nachbarautomaten endlich drankam, waren sie schon bei knapp 20 Euro).
Wieder zurück dann essen, ein selbst zusammengeworfenes Stir Fry mit Mie, Edamame, ein paar Gemüseresten aus der Schublade (Karotten, Blumenkohl), Bambusschoten und last but not least mal wieder reduziertem Pseudofleisch-Erbsen-„Chicken“-Filetstreifenzeugs, was weiß ich. War ganz in Ordnung und passte hervorragend ins Stir Fry. (Und hatte, ich bin immer noch fasziniert, einen NutriScore von A.) Zum Essen ein bisschen Feuerwehrporno, und um halb zehn verschwand ich schon mit Buch ins Bett, ein bisschen Schlaf aufholen.