Alles etwas holprig – Donnerstag 23.5.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Furchtbar müde beim Aufwachen, nach einer ziemlich unruhigen Nacht und wieder viel geträumtem Blödsinn. Nach dem Wecker brauchte ich noch ein paar Snooze-Durchgänge, und auch dann war ich weit davon entfernt, wach und dynamisch zu sein. Dazu noch Kopfweh und Muskelschmerzen… die Stimmung war dementsprechend. Ein langer Tag mit viel Unterricht vor mir. Und dann machte der Liebste auch noch Experimente mit unseren Teetassen! (Er machte im Grunde genommen nur beide Tees in zwei Tassen, die ich beide inoffiziell als „meine“ deklariert hatte – womit ich mich noch innerlich bereiterklärte zurechtzukommen. Dass er aber den Schwarztee in der grünblauen Tasse und den grünen Tee in der schwarzen Tasse aufgoss, das ging eindeutig zu weit.)
Nun ja. Ich wappnete mich innerlich (der Tee schmeckte trotzdem). Müsli zum Frühstück, um Viertel vor neun zur Arbeit. Draußen war es recht frisch, ich hatte deshalb eine blaue Bluse und darüber eine Strickjacke angezogen, außerdem die grüne Softshelljacke für den Weg. Wolkenverhangener Himmel, aber noch kein Regen, der kam erst später.

Den Vormittag über hatte ich Unterricht, eigentlich ein Hybridkurs. Aber keine Ahnung, ob die Leute das für den Tag vergessen hatten (am Vortag war der Kurs komplett online gewesen) oder ob es am Regenwetter lag: Auf jeden Fall war ich allein da, alle schalteten sich online dazu. Harhar. Das machte mir die Arbeit natürlich einfacher, weil ich mich nicht auf zwei parallele Gruppen (und verschiedene Medien) konzentrieren musste. Nur der Arbeitsrechner ging mir furchtbar auf den Wecker, ständig irgendwelche Fehlermeldungen und Zeugs – ich arbeite einfach VIEL besser an meinem eigenen Rechner. Oh well.

Um Viertel nach eins hatte den größten Block des Tages geschafft (nämlich den Vormittagskurs) und hatte Zeit für eine kurze Mittagspause mit der zweiten Hälfte Pasta mit Pilzen, dazu ein Kaffee. Ich fühlte mich nicht so richtig super, das Kopfweh hatte etwas zugenommen und mir war ziemlich kalt – wahrscheinlich wäre ein Pulli doch die bessere Wahl gewesen als Bluse und Strickjacke, zumal die Jacke nicht so richtig gut über die Bluse passte. Ich trug sie trotzdem, erstens wegen der Kälte und zweitens, weil ich im rechten Arm der Bluse einen langen Riss entdeckte, super. So gesehen war die Strickjacke dann doch richtig.

Am Nachmittag Zeit für ein paar administrative Aufgaben, es wurde so langsam etwas weniger – vor allem weil nicht auf jede Mail, die ich rausschickte, drei neue reinkamen. Und ab vier dann wieder Unterricht, erst ein Einzelunterricht und dann mein Abendkurs.
Der Einzelunterricht war nett – Teilnehmer P hatte sich von mir typischen Hundewortschatz gewünscht, weil er mit seinem Hund beim Spaziergang immer wieder von anderen Hundebesitzern angesprochen wurde und er sie nicht verstand. Vermutlich auch auf Dialekt zurückzuführen, aber eben auch auf spezifische Ausdrücke. Wir gingen also diverse Wörter und Sätze durch, Schleppleine, Freilauf, „dertutnix“, so was. Sehr lustig: Das Wort, dass er vor allem nicht gekannt hatte, war „Rüde“, wie in „Ist Ihr Hund ein Rüde?“, aus etwas Distanz zugerufen. Glücklicherweise hatte er sich bisher darauf beschränkt, zu lächeln und „ja“ zu sagen (zufällig korrekt, sein Hund ist ein Rüde), anstatt mit „bitte schön“ oder „ich weiß nicht“ zu antworten, was vermutlich zu Verwirrung geführt hätte. Jetzt weiß er auf jeden Fall Bescheid. („Läufig“ kennt er jetzt auch.)

Abends noch mein Abendkurs mit ebenfalls nur sehr geringer Präsenzzahl, aber auch insgesamt wenig Teilnehmenden (einige sind krank, und die Pfingstferien merkt man auch). Ich war ganz zufrieden, wenn man auch die irgendwie gedämpfte Stimmung merkte – mittlerweile regnete es wieder in Strömen, es war dunkel draußen (vor ein paar Wochen hatte ich noch im Raum das Licht ausmachen können und die Jalousien halb heruntergefahren, weil die Sonne so strahlend durch die Fenster schien) und irgendwie war das alles etwas trüb. Aber vielleicht war das auch nur ich. Immerhin positiv: Mein Kopfweh hatte sich im Lauf des Nachmittags verabschiedet.

Um halb acht ging ich nach Hause, im leichten Regen (Schirm und grüne Jacke reichten aus, und sogar die Socken blieben trocken, obwohl ich die veganen Stoff-Waldviertler anhatte – Respekt). Der Liebste war daheim gerade am Kochen, ein großer Topf klassischer schwäbischer Linsen stand auf dem Herd, mit Räuchertofu und allem. Wir tauschten uns erst einmal ein bisschen aus und aßen dann eine große Portion Salat, während die Linsen fertigkochten und die Spätzle dazu garzogen. (Schlauer Move von mir: Als der Salatkopf am Mittwoch geliefert worden war, hatte ich ihn gleich gewaschen, trockengeschleudert und in einer abgedeckten Schüssel in den Kühlschrank gestellt – es erhöht die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass wir den Salat auch essen, wenn er schon fertig vorbereitet ist). Ein bisschen blöd war, dass während des Salats die Linsen im Topf festbackten. Nicht so wirklich angebrannt, aber auch nicht so wirklich super, weil ein Teil der Linsen dadurch nicht mehr weich wurde. Aber egal, wir kauten tapfer.

Dazu dann Bochumer Feuerwehrquatsch, und um kurz vor zehn wollten wir ins Bett. Mussten aber leider noch ein bisschen warten, weil der Kater zwischenzeitlich, von uns unbemerkt, eine Maus ins Haus getragen hatte und sie gerade fachgerecht auf der Fußmatte im Flur zerlegte. Eingreifen konnten wir nicht mehr, also ließen wir ihn zu Ende machen, damit wir wenigstens nicht mehr so viele Überreste wegzuräumen hatten (darum kümmerte sich dann anschließend der Liebste). Ein bisschen eklig, das alles. Aber wenigstens einer im Haus war damit schnurrend hochzufrieden mit sich.