Stressig – Montag 26.8.2024

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Wenig überraschend nach einem Rumhänge-Sonntag: Am Montag wachte ich mit Rückenschmerzen auf und nur so halb gut ausgeschlafen. Nachts war mir sogar kalt geworden, sodass ich schließlich aufgestanden war und die gelbe Decke zusätzlich genommen hatte – es ist im Moment wieder eine ordentliche Achterbahnfahrt, wir sind bei Dachterrassentür auf Kipp angekommen, im Lauf der Woche soll es aber wieder nach oben gehen. Morgens auf jeden Fall Hoodie und Socken.
Tee, Internetleserei, Katzenmaintenance, Müsli, ich machte uns noch einen Wochenplan. Der Liebste ging um Viertel vor acht schon aus dem Haus und radelte ins Büro, weil er einen frühen Termin hatte, und ich blieb noch etwas sitzen und machte mir einen zweiten Tee, weil mein Plan war, erst um neun anzufangen und deshalb erst um halb neun ins Bad zu gehen.

Das klappte dann nicht wirklich, denn um zwanzig nach acht klingelte mein Handy und der Liebste war dran: Er war oben angekommen, hatte geduscht und seine Büroklamotten angezogen und dabei festgestellt, dass er seine Schuhe daheim stehen hatte. Normalerweise bleiben die Arbeitsschuhe im Büro, aber am Freitag hatte er sie ausnahmsweise mit nach Hause genommen und prompt vergessen. Da er zum Radfahren spezielle Schuhe hat, die sich in die Pedale einklicken lassen (und mit denen man nicht normal laufen kann), stand er jetzt barfuß da.
Ich trank also etwas hektisch meinen zweiten Tee aus, buchte ein Auto, cremte mir das Gesicht ein (weniger aus kosmetischen Gründen, sondern weil meine Haut furchtbar spannt und juckt, wenn ich uneingecremt aus dem Haus muss) und ging dann um halb neun los, ungeduscht, in Jogginghose und Hoodie.

Einmal im Auto quer durch den Stadtverkehr, wo ich schon wieder fast einen Vogel bekam, weil das alles so gestopft voll war und tausend Autos und Spurwechsel und man mich nicht reinlassen wollte und dicht auffuhr und überhaupt alle mir wahnsinnig auf die Nerven gingen. (Wie unfassbar beschissen das sein muss, wenn man das jeden Morgen auf dem Arbeitsweg hat.) Oben gab es dann natürlich überhaupt keine Parkplätze, nur ins Parkhaus, das aber keine Option war (nicht nur wegen Geld – ich wollte ja nur vier Minuten stehen bleiben – sondern auch weil die Wegstrecken dort oben alle so lang sind, das Gelände ist riesig, und der Liebste ja seine Schuhe brauchte). Ich blieb schließlich mit Blinker rechts am Rand vor der HNO-Klinik stehen und rief den Liebsten an, damit er mir entgegen kam. Ging genau drei Minuten gut, dann kam ein Laster, der sich genau neben mich stellte und damit die Straße zumachte, worauf ich von hinten angehupt wurde (tausend Baustellen gibt es da oben natürlich auch). Ich fuhr also ums Eck, sah in dem Moment den Liebsten kommen und hielt wieder an. Minibegrüßung, er zog die mitgebrachten Schuhe an und verschwand zu seinem Termin und ich fuhr wieder zurück. Als ich losfuhr, zeigte die Uhr im Auto 8:57, sein Termin war um neun. (Er sagte später, es hätte ihm gerade gereicht.)

Das war mehr oder weniger der größte Stressfaktor des Tages. Daheim ging ich duschen und war ab zehn am Schreibtisch (ich hatte mir noch einen privaten Termin ins Outlook gestellt, bevor ich losgefahren war). Vormittags einmal durch die Mailbox, Zeugs wegarbeiten, und ab zwölf startete ich meinen neuen Skandinavierkurs.
Eher durchwachsener Start aus verschiedenen Gründen (relativ heterogenes Niveau, die Leute kamen mit der Lernplattform weniger gut zurecht als von mir erwartet, dann auch noch Leute, die sich random ein- und wieder auswählten, etwas merkwürdig). Das wird sich sicher noch einruckeln, aber – nun ja. Besonders absurd war eine Teilnehmerin, die so dermaßen gar nicht in den Kurs passte, dass ich sie darum bat, am Ende noch kurz online zu bleiben. Wie sich herausstellte, war sie nur deshalb im Kurs, weil sie aus verschiedenen studienorganisatorischen Gründen Credits brauchte und es im Stundenplan alles etwas schwierig war – und die Studierendenberatung ihr deshalb am Ende diesen Kurs quasi „verordnet“ hatte. Aber der Kurs passt für deine Bedürfnisse eigentlich null, sagte ich. Ja stimmt, sagte sie, aber sie müsse den jetzt leider machen. Das sei der Beratung vermutlich alles nicht so ganz klar gewesen – tatsäcliche Kursinhalte waren scheinbar weniger wichtig als die Tatsache, dass der Terminslot noch passte. Das ist ungefähr, als wenn man sie in „anorganische Chemie Teil III“ gesteckt hätte, weil der Kurs so praktisch am Mittwochnachmittag liegt, auch wenn sie bereits bei Teil VII angekommen ist und außerdem eigentlich Bio studiert. Oder so.

Nun ja. Ich machte nach dem Kurs erst einmal ausgedehnte Mittagspause und schaute nach dem Blog. Der Liebste hatte ja den Server umgezogen, alles sah gut aus, bis ich etwas posten wollte und der Upload nicht klappte. Leicht genervt, ich schrieb dem Liebsten eine Threems und verschob das Problem auf später.
Nachmittagsarbeit mit organisatorischem Krams und Unterrichtsvorbereitung, nichts Aufregendes mehr. Um halb sechs kam der Liebste heim, schaute nach dem Server. Ich probierte den Upload: Ging wieder, irgendwie hatte sich nur ein Vorgang aufgehängt. Okay. Der Liebste stellte noch ein paar Sicherheitseinstellungen schärfer und änderte drei oder vier Kleinigkeiten, und dann gingen wir kochen (mediterran angehauchte Gemüsesuppe mit Kichererbsen, mit eigenen Zucchini und Brokkoli und Zeugs).

Alles prima, bis mir meine Schwester eine Threems schrieb und einen Screenshot schickte: Der Blog sei nicht erreichbar. Ich probierte es auch aus: Nichts zu machen, Server down. Der Liebste hatte wohl auf den letzten Metern eine Sache so umgestellt, dass jetzt der Server nicht mehr erreichbar war (was übrigens nicht nur meinen Blog betraf, sondern auch unsere Cloud).
Und das war dann mehr oder weniger der Abend. Ich kochte unsere Suppe zu Ende, las dann ein bisschen, startete irgendwann meinen Laptop und schaute mir Zeugs im Internet an, während ich Suppe aß. Und der Liebste war im Arbeitszimmer, bastelte und schimpfte vor sich hin. Um halb zehn brach er seine Versuche ab (vorläufig erfolglos), nahm sich auch einen Teller Suppe und kam zu mir vor den Fernseher, bis wir nach oben gingen, er leicht frustriert.

Deshalb schreibe ich diesen Text hier im Moment lokal gespeichert, aber es ist noch etwas unklar, wann ich ihn hochladen kann. Im Moment bin ich noch einigermaßen entspannt, es geht ja quasi nur um mein Hobby. Doofer wäre es, wenn ich nicht auf mein Zertifikat für die Steuererklärung zugreifen könnte (das ist entweder auf der Cloud oder auf meiner externen Festplatte gespeichert, und die ist mir ja vor kurzem auch abgeschmiert). Die Steuererklärung steht nämlich eigentlich auch noch im Raum. Wenn ich sie nicht rechtzeitig mache: Ob das Finanzamt einen misslungenen Serverumzug als Entschuldigung akzeptiert?

(…Nachtrag: Um 13:30 ging es wieder. Harhar. Nur das Einloggen über den Laptop klappt noch nicht – über meinen Arbeitsrechner schon – aber irgendwas ist ja immer.)