Erstes mühsames Aufstehen am Samstag um zwanzig nach sechs, weil ich aufs Klo musste und mich natürlich eine sehr penetrante Katze abpasste und nach unten zu den leeren Futternäpfen geleitete, mit vorwurfsvollem Blick. Katzenfütterung, dann noch eine Runde ins Bett unter die warme Decke – wir hatten die Fenster alle offen und in der Nacht hatte es doch ordentlich abgekühlt. Um zwanzig nach sieben standen wir dann gemeinsam auf, nachdem Magi die schon wieder leere Futterschüssel anmahnte, man hat es nicht leicht in diesem Haushalt als Katze. Draußen ein herbstlicher Nebel im Garten, der Himmel noch wolkenverhangen.
Der Tag war als letzter so richtig warmer Tag angekündigt, deshalb zog ich zwar eine lange Hose an, aber dazu Sandalen und Bluse (einziger Vorteil der warmen Septembertage: Ich konnte die neu bestellten Sandalen gleich nutzen), auch wenn es morgens noch frisch war und wir recht früh aus dem Haus mussten. Schnelles Frühstück, Harold fuhr oben und der Liebste wischte hinterher, Blitzdusche, und um Viertel nach neun saßen wir auf den Fahrrädern und fuhren in Richtung Tierheim, wo wir uns das erste Mal zum freiwilligen Mithelfen angemeldet hatten. Einmal im Monat gibt es dort einen Flohmarkt und Kaffee- und Kuchenverkauf, wofür freiwillige Helfer gesucht werden. Wir sind beide schon länger Mitglied im Tierschutzverein, haben aber bisher noch nie so aktiv mitgemacht, und ich hatte mir vorgenommen, wenigstens so ein kleines bisschen was ehrenamtlich zu machen. Der Liebste hatte zugestimmt, aber eigentlich war es ihm etwas zu viel, er ist ja noch in zwei weiteren Vereinen aktiv. Aber nun gut: Wir probierten es mal aus.
Wie gesagt Sonne angekündigt, und das bewahrheitete sich auch, es wurde recht schnell warm. Dazu gab es parallel noch einen großen Flohmarkt in der Stadt, und Sommerferien waren natürlich auch noch: Das alles führte dazu, dass wir uns nicht gerade überarbeiteten. Wir wurden morgens kurz eingeführt (etwas kruschtelige Vereinsküche, die Technik eher ziemlich grenzwertig vom Pflegezustand her, Sauberkeit okay, aber sonst – naja, halt ein Verein mit wenig Geld. Ich nahm mir vor, für das nächste Mal eine Packung Entkalker für Kaffeemaschine und Wasserkocher einzupacken) und waren dann bis halb eins mehr oder weniger am Rumsitzen. Gelegentlich schaute jemand vorbei und ließ sich von uns eine Waffel backen oder ein Stück Kuchen einpacken, und mit der Vereinsvorsitzenden unterhielten wir uns etwas länger. Und natürlich waren wir beide unsere besten Kund:innen, klar, die Waffeln wollten gemacht werden und der Kaffee getrunken (beides ganz ausgesprochen gut, muss ich sagen) und die Vereinskasse braucht ja schließlich das Geld. Im Herbst werden wir das vermutlich noch einmal machen, da ist dann vielleicht mehr los.
Um eins verabschiedeten wir uns und fuhren wieder in Richtung heim. Dort erst einmal ein schnelles Mittagessen in Form einer großen Schüssel Salat, ein bisschen Katzenmaintenance. Und dann war bei uns beiden etwas die Luft raus: Der Liebste hatte Kopfweh und war nicht so super gelaunt, und ich war auch furchtbar müde und hatte wahrlich genug Interaktion gehabt. Für den Rest des Tages zog ich mich deshalb nach Hogwarts zurück, aufs Schattendeck, begleitet von zwei Katern.
Gegen fünf ging ich noch einmal schnell zum Supermarkt nebenan, die wichtigsten Sachen holen – auf einen längeren Wocheneinkauf hatten wir beide keine Lust. Der Liebste machte uns dafür eine Pizza, und das war dann das Highlight des Abends. Ein bisschen lesen, früh ins Bett.
Am Sonntag dann der lang angekündigte Wetterwechsel. Schon in der Nacht waren die Temperaturen runtergegangen, und während es am Vormittag noch einigermaßen sonnig war, zog es gegen Nachmittag zu und begann zu regnen, und zwar ein Dauerregen bis tief in die Nacht. Ich blieb deshalb einfach daheim, es war mir ganz recht (auch weil ich ein bisschen mit körperlichen Zipperlein zu tun hatte und deshalb nicht rauswollte). Der Liebste ging mittags, kurz vor dem Regen, tatsächlich noch einmal schwimmen, aber mir war es da schon zu kühl. Meine Bewegung holte ich mir über drei Maschinen Wäsche waschen und eine Putzrunde im Erdgeschoss.
Und ansonsten halt in Hogwarts und im Internet unterwegs. Der Liebste machte uns morgens ein englisches Frühstück, abends kochte ich uns ein Kichererbsencurry mit eigenen Zucchini (hihi). Und damit war das Wochenende und überhaupt diese volle Woche geschafft, wir verbrachten den Abend auf dem Sofa, während der Wind den prasselnden Regen gegen das Fenster drückte (sehr gemütlich) und wir Gesellschaft von zwei Katzen hatten.
Einziger großer Minuspunkt am Abend: Ich hatte noch schnell meinen Arbeitsrechner hochgefahren, weil ich für den Skandinavierkurs am Montag die Lernplattform aktualisieren musste. Und beim Booten hängte sich der Rechner dann auf: Komplett abgeschmiert, es ging gar nichts mehr. Auf die externe Festplatte konnte ich das dieses Mal nicht schieben, die war gar nicht eingesteckt. Ich probierte ein bisschen rum, aber keine Ahnung, dann schaute der Liebste, aber das war am Sonntagabend alles irgendwie blöd und nicht so schnell zu lösen. Ich plante also am Montag einen kompletten Bürotag ein (das passte sowieso) und verschob das Problem. Wie bei Bauchweh oder so etwas: Erst mal eine Nacht drüber schlafen, vielleicht wird es dann besser.