Gleich morgens nach dem Aufstehen sahen wir auf dem Handy des Liebsten die Frage, ob er vielleicht bei der dementsprechenden Stelle im Klinikgelände hinterlegte Tests abholen und mir mitgeben könnte, damit ich sie an die dementsprechende Stelle bei mir in der Firma bringen könnte? Gute Idee, wenn sie halt am Tag davor gelesen worden wäre. So wurde das eher nichts mehr. Das erinnerte mich aber daran, dass ich noch Tests daheim hatte und es vielleicht eine gute Idee wäre, mich direkt daheim zu testen anstatt später in der Arbeit. Wobei die Testerei mit Omikron ja nicht mehr so wirklich viel bringt, zumindest wenn man sich symptomfrei und gesund fühlt (=geringe Viruslast hat). So hatte ich das zumindest verstanden. Die ganzen Maßnahmen wie Tests und Masken sind innerhalb so kurzer Zeit verschwunden, dass man es gar nicht als auströpfeln bezeichnen kann (das war so die Erwartung gewesen. „the pandemic won’t end with a bang, it’ll fade out“), sondern eher dass die Leute im Dezember dachten „ach jetzt ist wieder Grippe? Da sterben zwar auch die Leute, aber das kennen wir – alles scheißegal!“ Oder so.
Müsli zum Frühstück, etwas hektisches Haarewaschen, um Viertel nach acht ging ich mit dem Liebsten gemeinsam aus dem Haus und war um halb neun im Büro. Wir hatten den halben Tag interne Fortbildungen, und da ich die erste davon mit einem Kollegen zusammen hielt, war ich direkt involviert. Wir hatten die Schulung als Hybridmodell geplant, also parallel Laptops hochfahren, Zoom-Meeting starten, interaktiven Beamer starten, Stühle in den Raum tragen…
Von neun bis zehn dann also die Schulung, ein Einführungsworkshop in das Thema Gemeinwohlökonomie. Den Kolleg:innen war das Thema natürlich nicht so völlig unbekannt, aber jetzt nachdem die Bilanzierung erfolgreich abgeschlossen ist, wollen wir in ein paar Workshops im Gesamtteam vertiefen, wo wir an die praktischen Implikationen gehen können. Ich war im Vorfeld etwas nervös, wie es so laufen würde, aber im Nachhinein war ich ganz zufrieden. Natürlich hätten wir locker drei Stunden füllen können, aber es ist ja auch erst der erste Workshop gewesen.
Danach dann eine Schulung zum Thema Kommunikation. Wir hatten dazu eine externe Kommunikationstrainerin, die ihre Sache wirklich gut machte, nur… es war gefühlt so ungefähr die zehnte Schulung zum Thema, und ich fand sie (mal wieder) zu sehr allgemein, zu sehr in Schlagworten verhaftet – ich möchte nicht direkt „Gelaber“ sagen, aber ich hatte nicht das Gefühl, viel mitzunehmen. Verstärkt wurde das Ganze dadurch, dass die Kolleg:innen das wohl anders sahen (oder zumindest war das mein Eindruck) und ich mich da so ein bisschen außen vor sah. Naja. Ein Problem dabei ist natürlich auch, dass Impulse aus solchen Schulungen natürlich auch von uns dann praktisch umgesetzt werden müssen, aber vom Alltag immer schnell aufgefressen werden. Das wäre also auch unsere Verantwortung.
Nach der Schulung hatte ich noch ein kurzes Meeting mit einer Kollegin wegen Prüferlizenzen (die leider später nicht konnte), und dann war es halb eins und die gemeinsame Mittagspause lief schon seit einer halben Stunde. Und die Pizza, zu der ich mich auch auf der Liste eingetragen hatte, war bereits komplett aufgegessen, haha. Quasi schon glücklicherweise hatte ich am Morgen das gemeinsame Pizzaessen vergessen und mir deshalb die zweite Portion Stir Fry eingepackt. Ich machte mir also mein Essen warm (…roch ziemlich nach Kohl, was mir etwas unangenehm war, aber oh well) und setzte mich noch eine halbe Stunde dazu, das war dann ganz okay. Direkt danach noch ein letztes Gesamtteammeeting (auch das hybrid, funktionierte ganz gut) und damit war der Fortbildungstag dann erfolgreich beendet.
Den Nachmittag über dann normale Orga am Schreibtisch, ganz erfolgreich: Ich bekam ein paar wichtige Antworten, konnte ein paar Sachen abschließen, kam gut voran. Dann noch ein Einzelunterricht, mit dem ich auch zufrieden war, obwohl meine Vorbereitung nicht so ganz akkurat gewesen war – aber ich nahm mir im Unterricht mehr Zeit, wirklich jeden Schritt gut durchzusprechen, auch wenn wir dadurch nicht mit meiner Planung fertig wurden. Aber was bringt die beste Planung, wenn die Leute am Ende nicht wirklich etwas gelernt haben?
Um halb sechs bereitete ich noch ein paar Räume für die demnächst wieder anstehenden Prüfungen vor und ging dann nach Hause. Der Liebste war an dem Tag im Home Office gewesen und in seinem Arbeitszimmer in irgendetwas vertieft, ich nutzte also die Zeit, holte mir mein Tablet, schaute 35 Minuten YouTube und setzte mich auf den Heimtrainer. Das ganze Sportgedöns läuft nämlich am Ende darauf hinaus, dass ich es halt einfach mache. Und es ging ganz gut, muss ich sagen. Sehr zufrieden.
Danach gemeinsames Kochen, Nudeln mit einer Linsen-Tomatensauce (ziemlich einfaches, aber gutes Essen), danach Vanillequark und ein bisschen Castle. So wirklich etwas Spektakuläres passierte am Abend nicht mehr, wir quatschten vom Tag, mein Kopf war ziemlich leer. Aber nicht auf schlechte Art.