More of the same: Wieder unruhig und schlecht geschlafen, erst zu warm, dann zu kühl, ewig herumgelegen, am Morgen dann todmüde. Und das Licht des Lichtweckers funktioniert immer noch nicht im richtigen Rhythmus. Eigentlich drei Tage Home Office vor mir (und relativ wenig Unterricht), dazwischen noch ein Wochenende, ich sollte also gut gelaunt sein, aber irgendwie war meine Stimmung etwas Mäh beim Aufwachen. Dass der Kater Mause-Überreste im Keller verteilt hatte, half da auch nicht so richtig. Und dann passte ich auch noch beim Teekochen nicht richtig auf und goss 100° heißes Wasser auf meinen Jasmintee. Doof.
Der Tag wurde dann aber besser. Angefangen beim Frühstück (Brot mit Kräuterquark und Tomaten, interessanterweise war die Kombination viel weniger gut als gedacht, Tomaten gehen mit Margarine wohl doch am besten) und dann einem ruhigen Arbeitsstart. Ich schrieb seit längerem mal wieder ein bisschen, machte mir dann eine große Kanne Tee und war ab neun am Schreibtisch. Einziger Wermutstropfen war, dass der Liebste ins Büro hatte fahren müssen, ich war also den ganzen Tag allein daheim.
War aber nicht schlimm, ich hatte genug zu tun. Ab neun erst einmal Mailbox leerräumen, ein paar wichtige Dinge abhaken, und dann hatte ich ab halb elf Unterricht für den restlichen Vormittag. Das war ausgesprochen nett. Mein Gesprächspartner fliegt demnächst drei Wochen nach China, und liebe Güte, gibt es da viel zu bedenken. Akutes Problem ist momentan, dass er sein Auto auf der Straße vor seinem Wohnblock parkt, und da im Sommer in seinem Stadtviertel Bauarbeiten geplant sind, könnte es sein, dass das Auto von einer Baustelle umgeben ist, wenn er wieder kommt. Oder abgeschleppt.
Mittagspause um kurz nach halb eins mit der zweiten Hälfte Riesenbohnenpfanne, danach ein Kaffee. Ich nahm mir eine etwas längere Pause und schaute nach dem Blog, nach ein paar Bildern vom Sonntag, las ein bisschen. Nach dem Stress vom Wochenanfang, wo zusätzlich zur Prüfung noch jede Menge Orga aufgelaufen war, wurde es deutlich ruhiger (auch weil ein Kollege einen Teil des aktuellen Kurses übernimmt und einige meiner Einzelunterrichts-Leute sich jetzt allmählich in den Sommer verabschieden), ich plante also einen kleinen Minusstundentag ein. Ab zwei wieder an den Schreibtisch mit administrativem Krams, eine Beratung um vier, und um Viertel vor fünf schaltete ich den Rechner aus.
Letzte Arbeitsaktion war ein Gang zur Post, wo ich Einschreiben im Wert von knapp 100,- Euro bearbeiten ließ (ich dachte schon, dass der Mensch am Schalter die Augen verdrehen würde, aber dem war nicht so, und es ging auch relativ schnell, lucky me). Direkt danach und mit deutlich leichterer Trainingstasche ins Fitness.
Relativ viel los, vor allem weil drei Leute parallel in die Geräte eingeführt wurden, also zwei Physios beschäftigt waren, der dritte hatte seinen zweiten Termin, wollte also selbst probieren und die Physios schauten nur. Und ich weiß nicht, ob das so ein Männer-Ding ist, ich habe es auf jeden Fall schon mehrfach beobachtet: Die Frauen, die neu an den Geräten waren, ließen sich alles ausführlich erklären, warteten ab, probierten und fragten nach. Und der ältere Mann marschierte zu den Geräten, verstand die Farbmarkierungen nicht und probierte trotzdem (was natürlich zur Kollision mit anderen Trainierenden führte, denn die Farbmarkierungen an den Geräten geben den Trainingszyklus vor), verstand den Rhythmus nicht und wechselte wild zwischen den Geräten, was zwar nicht direkt falsch ist, aber bei ihm für etwas wilde Anzeigen führte (manche Geräte dreimal gemacht, manche nur halb), wollte nicht so recht glauben, dass es Geräte für Anfänger und Fortgeschrittene gab und wollte bei den Fortgeschrittenen weitermachen, was dann nicht ging. Nun finde ich es zwar nachvollziehbar, wenn jemand lernen möchte, indem er es selbst ausprobiert (den Farbzyklus hatte er irgendwann verstanden), aber ein bisschen effektiver wäre es halt schon, einfach zu tun, was einem erklärt wird. Naja. Die Physios waren immerhin sehr geduldig und sehr nett und verdrehten auch quasi gar nicht die Augen, als ihm das alles wohl „zu wenig“ war und er zwischendrin in der Ecke Hanteln zu stemmen begann (es hat schon seinen Grund, wenn man die Empfehlung bekommt, graduell anzufangen und nicht mit Anfang sechzig plötzlich den nicht gemachten Sport der letzten dreißig Jahre nachholen zu wollen).
Bei mir (altem Fitnessstudio-Hasen) ging es ganz prima, nur dass bei der ersten Runde mein linkes Knie nach einer Beinübung plötzlich ganz scheußlich weh zu tun begann. Ich ließ deshalb bei der zweiten Runde beim Beinstrecker ein paar Bewegungen aus und am Ende hatte das Knie sich wieder beruhigt. Keine Ahnung, was das war. (Doch, ich habe eine Ahnung: Jetzt, wo mein linker Arm quasi abgeklungen ist, braucht mein Körper halt eine neue Baustelle. Lol.)
Um halb sieben kam ich Hause und sah drei große Stapel geschnittene Zweige, die der Liebste vor dem Haus abgelegt hatte. Er selbst tauchte irgendwann auch auf dem Gebüsch auf. Holunder und Forsythie vor dem Haus hatte er ordentlich zurückgeschnitten, dazu die Rose und den Buchs, und es war erstaunlich, wie viel das an Licht ausmachte, das ans Haus kam. Wir werden in den nächsten Wochen den Holunder noch deutlicher kürzen (er ist mittlerweile bestimmt drei Meter hoch), das werde ich in meinem Arbeitszimmer vermutlich merken. So zumindest der Plan.
Ich setzte mich mit einem Wasser auf die Steintreppe vor dem Haus und schaute dem Liebsten ein bisschen bei der Arbeit zu, und um sieben ging ich rein und fing mit Kochen an. Wir hatten ein Stir Fry mit Reis geplant, dazu Shiitake, Edamame, Naturtofu, Bambusschoten und Blumenkohl (in Ermangelung von Brokkoli, den es bei der Biokiste nicht gegeben hatte), angebraten im Wok mit etwas Black Bean Sauce und Maisstärke. Der Liebste übernahm das eigentliche Pfannenrühren im Wok (dazu habe ich im Normalfall zu wenig Geduld), und vierzig Minuten später hatten wir ein ganz prima Essen. Als Nachtisch etwas Sojaquark mit Ananas.
Dazu ein Ausflug zu den kalifornischen Rookies. Ziemlich spannend, gute Handlungslinie, und dann wurde plötzlich mittendrin eine der Hauptfiguren erschossen. Wir konnten es erst gar nicht glauben, bis mir auffiel, dass wir während des Schauens in die vierte Staffel gewechselt waren (was halt so passiert, wenn Netflix einfach die nächste Folge anbietet). Und dass es in einer neuen Staffel einen personellen Wechsel gibt, ist ja nicht so ungewöhnlich.
Und das wäre der Donnerstag gewesen, wenn nicht abends noch der Kater für eine kleine Überraschung gesorgt hätte. Wir waren beide auf dem Sofa, er kam dazu und legte sich schnurrend zwischen uns. So niedlich, alles toll, Familienharmonie, bis es plötzlich an meinem rechten Arm krabbelte. Ich fasste reflexartig hin, drückte zu, schaute nach und stellte fest, dass ich einen F*CKING FLOH erwischt hatte. Und Flöhe, wie man weiß, sind ja nicht pingelig damit, wo sie Blut saugen, und nehmen ihre vierbeinige Fellwohnung gern als Transportmittel, um dann auch Menschen zu beißen. SUPER. Nun ist es nicht das erste Mal, dass der Kater Flöhe heimbringt, und eigentlich hätten wir deshalb ein Spot-on-Präparat daheim haben und ihn regelmäßig spotten sollen. Das hatten wir aber leider ein bisschen vernachlässigt. Als der Liebste nachschaute, hatten wir kein Spot-on mehr da (nur noch Wurmtabletten, da bekam er gleich mal eine). Also Plan für den Freitag: ein Besuch beim Tierarzt, um das Präparat zu holen (hoffentlich durch einfaches Abholen und auch ohne Kater möglich). Und dann die ganze Bude saugen und alle Decken waschen. Hurra.