Eigentlich eine ganz gute Nacht, ich stand relativ ausgeschlafen um kurz nach sieben auf. Der unangenehme Teil kam wenige Minuten nach dem Aufwachen, als meine Muskeln verstanden hatten, dass von ihnen Bewegung verlangt wurden, und sie mit lautstarkem PROTEST reagierten. LIEBE Güte, was war das für ein Muskelkater. Besonders heftig in der Rückenmuskulatur, aber auch in den Unterarmen und Fingern so, dass ich kaum etwas anfassen konnte. Dazu noch die Blasen an beiden Händen, Schnitte und Schrammen… Und da es dem Liebsten ähnlich ging, war der Plan für den Tag ausgiebige Sofazeit und sonst nichts. Also fast nichts.
Kurz gefasst: Müsli zum Frühstück, wir ließen Harold einmal durchs Erdgeschoss fahren, danach Laptop, Internet leerlesen. Weitere Haushaltsaktivitäten waren für den Tag gecancelt (ich wäre auch definitiv nicht in der Lage gewesen, einen Besen oder Putzlappen vor mir herzuschieben). Ich stellte mich zumindest irgendwann einmal unter die Dusche und verband danach meine Hände neu („verbinden“ ist vermutlich zu groß gesagt, ich klebte halt neue Pflaster auf). Und sonst halt lesen, ein bisschen YouTube, so etwas. Der Liebste machte das Gleiche neben mir – eigentlich war er für eine Motorradtour mit Kollegen verabredet gewesen, aber die hatte er am Abend davor schon abgesagt (er hätte im Leben nie mehrere Stunden auf dem Bock sitzen können, geschweige denn den Gashahn aufmachen).
Gegen Mittag machten wir uns eine Schüssel Nudelsalat mit ein bisschen Gedöns, das so im Kühlschrank offenstand (restlichen Kräuterquark, eine letzte Paprika, Frühlingszwiebeln, so etwas). Danach ein Espresso und ein paar Dominosteine, ein kurzer Mittagsschlaf. Nachmittag weiter auf dem Sofa (…klingt alles sehr statisch, aber es tat halt einfach auch jede einzelne Bewegung weh). Gelegentlich einen Blick zu den Katern. Draußen war es geradezu lächerlich warm, wir machten ab mittags die Fenster auf, um das Haus etwas aufzuwärmen. T-Shirt-Wetter, durchgehend Sonne. Von goldenem Oktober noch keine Spur, alle Bäume stehen noch voll im Laub. Es ist bizarr.
Um halb sechs erledigte ich aber noch eine Sache, die ich mir für den Tag vorgenommen hatte: Ich setzte mich an den Rechner im Arbeitszimmer und machte das Online-Modul für die Erweiterung meiner Prüferlizenz. Eigentlich sind für das Modul zwei Stunden angesetzt, und beim Trainingsmodul am Donnerstag hatte ich auch fast zwei Stunden gebraucht. Das hatte sich aber offensichtlich rentiert: Ich machte die verschiedenen Aufgaben zügig durch und war nach einer guten halben Stunde tatsächlich schon fertig, die Vorbereitung hatte dazu geführt, dass ich mir mehr oder weniger sicher war. Und da das eine computergenerierte Multiple-Choice-Prüfung ist, hatte ich direkt danach auch schon die Antwort, ich hatte bestanden. Lizenzerweiterung abgehakt. Hihi.
Dementsprechend gut gelaunt machte ich mir ein Feierbier auf und machte mich dann mit dem Liebsten ans Kochen, eine Lasagne mit Zucchini, Tofu und roten Linsen. Tatsächlich haben wir mittlerweile Lasagne in den verschiedenen Varianten (mit Tofu, Sojaschnetzeln, Linsen, Gemüse oder diversen Mischungen davon) schon so oft gemacht, dazu diverse Bolognesesaucen und sonstige Aufläufe, dass wir uns zutrauten, das ganze Gericht komplett ohne Rezept zu kochen. Und das klappte ganz wunderbar, ich war sehr stolz auf uns. Wunderbar leckere Lasagne.
Den restlichen Abend dann englische Blaulichtdoku, Muskeln nicht mehr bewegen, nur noch ein bisschen Katzen streicheln. Und sich auf die beiden nächsten freien Tage freuen.