Baustellen, Mittwoch 27.11.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ziemlich mittelprächtige Nacht, unruhig geschlafen, lange Wachphasen, und am Morgen das merkwürdige Gefühl, vielleicht einen Schnupfen zu bekommen. Die Laune war dementsprechend nicht so supertoll, und vor mir lag – natürlich – wieder ein Prüfungstag. Wenigstens der letzte Prüfungstag des Jahres in meiner Verantwortung (nicht der letzte, in den ich involviert bin, aber prüfungsverantwortlich zu sein ist noch einmal eine andere Schiene). Morgens deshalb sehr wenig Zeit, auch weil der Liebste sehr früh gehen musste: Er duschte noch vor mir und machte sich um kurz nach halb acht schon auf den Weg, und ich duschte, während Harold das obere Stockwerk saugte, und ging nach kurzer Katzenmaintenance um Viertel vor acht ins Büro. Frühstück (Erdnussbutterbrot) und Mittagessen (Nudelsalat) eingepackt.

Wie gesagt ein Prüfungstag, ich hatte aber den großen Vorteil, dass die Aufsichten am Vormittag und Nachmittag zwei Kolleginnen übernahmen. Ich hatte also nur die Fluraufsicht und Backup-Verantwortung, konnte ansonsten aber am Schreibtisch arbeiten. Zunächst einmal Begrüßung der Leute, eine organisatorische Einführung und der Prüfungsstart, für den ich dann an meine Kollegin übergab.
Den Vormittag über administrativer Krams: Anfangs etwas gestresst, weil ich das Gefühl hatte, alles müsste gleichzeitig passieren, und wenn ich eines machte und damit ein anderes liegen ließ, drückte dieses andere im Hinterkopf und ließ mich hektisch werden. Nach einem zwanzigminütigen Versuch, einfach mehrere Sachen gleichzeitig zu erledigen, priorisierte ich schließlich ein bisschen (und zwar nicht nur nach Dringlichkeit, sondern auch nach „was hat das Potenzial, mir die ganze Zeit unangenehm im Kopf zu sein“). Und schon lief es besser.
…wie so ein Mensch, der erst seit 3 Monaten in der Arbeitswelt unterwegs ist.

Der Mittag wurde etwas hektisch, weil irgendwie plötzlich alle Leute gleichzeitig kamen. Vormittagsteil der Prüfung vorbei, mit der Kollegin musste nachbesprochen werden, mit der anderen Kollegin vorbesprochen, dann kamen auch noch die Prüfenden für den Nachmittag und brauchten kurze Ansprache, und plötzlich war es kurz vor zwei, ich hatte um zwei einen Beratungstermin und noch keine Mittagspause gehabt. Die machte ich dann nach der Beratung um halb drei. Einen Termin um drei hatte ich schlauerweise am Vormittag noch abgesagt – hätte mich zwar interessiert, war aber am wenigsten wichtig und musste deshalb weichen.

Restlicher Nachmittag: Prüfungsnachbereitung, kurze Nachbesprechung, dann zweimal Unterricht und allerletzte Nachbereitungen, und dann war es schon sieben und damit wieder ein sehr langer Tag gewesen. Aber dafür war er auch recht erfolgreich gewesen, und ich hatte sogar meine Mailbox fast komplett leer.
Alles super eigentlich, nur dass es halt wieder ein Tag ohne Yoga gewesen war und überhaupt mit vielen Sitzphasen und viel Hektik, und naja langer Rede kurzer Sinn: Ich hatte den ganzen Tag über Knieschmerzen. Im linken Knie vor allem (phasenweise hinkte ich mehr oder weniger), aber auch das rechte merkte ich. Und das war, zusätzlich zum linken Arm, den ich so allmählich auch wieder merkte, und dem linken Ischias, der sich so jeden dritten Tag bemerkbar macht, natürlich etwas, was ich überhaupt gar nicht haben wollte. Keine Lust auf eine dritte Gelenkbaustelle. (Andererseits könnte es alles noch viel doofer sein. Eine Kollegin beispielsweise hat sich kürzlich die Schulter gebrochen.)

Um kurz nach sieben daheim, leicht angefeuchtet (kein richtiger Regen, aber es ist wieder feuchtkühl geworden, Mütze notwendig). Der Liebste hatte uns bereits das Abendessen gemacht, einen Seaside Pie nach Bosh-Rezept: Angeschmorte Pilze (Champignons, Shiitake, Austernpilze), dazu Kräuter, Weißwein, Erbsen, Algen (für die Seaside), das Ganze mit einem Deckel aus Kartoffelbrei 20 Minuten in den Ofen. Ein Klassiker-Rezept bei uns und ganz wunderbar. Zum Essen eine Runde Phase 10, und dann zogen wir uns zu etwas Blaulichtporno aufs Sofa zurück und aßen als Nachtisch eine halbe Schüssel Mandarinen. Die Biokiste hatte ganz wunderbare, kernlose und zuckersüße Mandarinen als Aktion gehabt und ich hatte gleich mal ein Pfund bestellt. Damit bekam ich so richtig Lust auf die kommende Adventszeit.