Ich wachte irgendwann im Dunkeln auf, es war ziemlich kalt, aber ich war wach, ein Blick auf die Uhr: Viertel nach sechs. Es fühlte sich zwar nicht so an, aber trotzdem Aufstehenszeit. Der Liebste schlief noch, ich kümmerte mich erst einmal um einen sehr hungrigen Kater. Dann etwas Schreiben und Tee, ich machte uns ein Müsli und plötzlich war die Zeit verschwunden und ich musste mich sehr beeilen und das Müsli in acht Minuten im Arbeitszimmer essen, während der Rechner startete, damit ich noch rechtzeitig zum ersten Termin des Morgens kam.
Der Vormittag war insgesamt eher unerfreulich, geprägt von mehreren Meetings, die ich als nicht so richtig hilfreich empfand, und ein paar Krisengesprächen mit Kolleginnen (das war atmosphärisch zwar wichtig, aber nur teilweise aufbauend). Dazu noch ein paar schwierige E-Mails und ein paar Vorgänge, über die ich mich ärgerte… Eine E-Mail zu beantworten, bei der ich ziemlich lang rumüberlegte, um sie richtig zu schreiben… (Ich bat den Liebsten, einen Blick drauf zu werfen, den ersten Versuch kassierte er gleich als „null konstruktiv“ ein, richtigerweise, da hatte ich aus der Emotion raus geschrieben). Als ich um Viertel nach eins endlich mit allem (inkl. Protokoll usw.) fertig war, fühlte ich mich ziemlich ausgelaugt und auch etwas frustriert. Nach dem Mittagessen (zweite Portion Bohnendal mit restlichem Fladenbrot) wollte ich etwas Wohlfühlschokolade zum Espresso, zum Glück hatten wir vor ein paar Tagen eine Vego vom Alnatura mitgebracht. Es passiert mir sehr selten, dass ich Schokolade als Frustkiller will (eigentlich mag ich Schokolade gar nicht so gern), aber gestern war so ein Tag.
Um viertel nach zwei arbeitete ich weiter, und der Nachmittag war dann etwas erfolgreicher. Zunächst hatte ich ein paar Sachen organisatorisch zu erledigen, Termine zu vereinbaren und Verfügbarkeiten abzufragen… Das wuchs sich irgendwann zu so einem anstrengenden E-Mail-Pingpong aus, dass ich mein Outlook zumachte, um ungestört den Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten zu können. Natürlich müsste ich nicht bei jeder neuen Mail, die reinkommt, sofort antworten, aber wenn die neuen Mails in der Startleiste angezeigt werden, dann wirkt das wie ein Trigger. Dann lieber ganz ausmachen. Das ist ja auch ein bekannter Zeitmanagement-Tipp: Am Tag drei Zeitslots auswählen, an denen man seine Mails abarbeitet. Das funktioniert so jetzt bei mir nicht, aus verschiedenen Gründen, aber dieses Mal ausnahmsweise schon. Ich bereitete also den Unterricht vor, erledigte anschließend noch ein paar Mails und andere Punkte… am Ende wurde es kurz vor acht, bis ich fertig war.
Der Liebste, der ja Urlaub hatte, hatte am Nachmittag das schöne (und sehr warme) Spätsommerwetter genutzt und war mit meinem Lenchen (meiner Honda CBF 600) eine Runde über die Schwäbische Alb gefahren (von mir neidisch in Gedanken begleitet). Als er wieder zurückkam, hatte er sich ums Essen gekümmert, eine kambodschanische Reispfanne mit Tofu und einer Menge Frühlingszwiebeln und Kokosöl, das ganze Haus duftete. Ich setzte mich also an den gedeckten Esstisch bzw. auf die Couch zum Essen, echtes Feierabendgefühl. Zum Essen eine Runde Nachrichten und dann ein Rückzug auf die Raumstation, wo das erste Mal Vedek Winn auftaucht, Intrigen und Komplotte inklusive. Sehr schön.