Beim Aufwachen gegen das Fenster prasselnder Regen, ich strich erst einmal das Fahrradfahren zur Arbeit von meinem inneren Tagesplan. Ich bin seit bestimmt zwei Jahren nicht mehr Fahrrad gefahren, da will man es endlich einmal reaktivieren… Nun gut. Wir entschieden uns zu Fuß zu gehen, ich wollte den Liebsten ein Stück begleiten, da ich einen Bürotag geplant hatte. Irgendwie beschlossen meine Haare an dem Morgen aber anstrengend zu sein: Nachdem ich sie in der Dusche versehentlich nass gemacht hatte (Waschen war eigentlich nicht geplant), dachte ich, einmal mit Wasser durchspülen und trockenföhnen (also ohne Shampoo) tut ihnen ja vielleicht ganz gut. Von wegen: Nach dem Föhnen fühlten sich meine Haare so total fettig an, als hätte ich sie seit zwei Wochen nicht mehr gewaschen. Ich versuchte noch, durch Hochstecken irgendetwas zu retten – keine Chance. Es war schon acht Uhr, ich war eigentlich komplett angezogen und fertig und der Liebste wartete auf mich, wir wollten dringend los (der Liebste, weil er musste, ich, weil ich endlich einmal etwas früher mit der Arbeit anfangen wollte)… Aber leider nichts zu machen. Der Liebste verabschiedete sich auf den Bus und ich ging wieder zurück in die Dusche zum Haarewaschen. Dadurch war ich am Ende erst um zehn vor neun im Büro. Hektik am Morgen und trotzdem nicht sonderlich früh. Nerv.
Immerhin hatte ich auf dem Weg zum Büro einen Stopp beim Lieblingsbäcker eingelegt (und dabei festgestellt, dass er jetzt tatsächlich auch Hafermilch für den Kaffee anbietet, der Veganismus ist beim schwäbischen Kleinstadtbäcker angekommen, dass ich das noch erleben darf), im Büro packte ich also den mitgebrachten Pflanzenaufstrich und die Brötchen aus, holte mir einen Kaffee und frühstückte erst einmal. Parallel dazu E-Mails checken, es gab ein bisschen etwas zu tun.
Der Arbeitstag war ziemlich angefüllt mit jeder Menge Dinge zu erledigen. Ich fühlte mich weniger konzentriert als daheim, andererseits auch weniger in Versuchung, mich selbst abzulenken. Und da ich größtenteils allein im Büro war (anfangs mit einer Kollegin, die aber auch in Ruhe arbeiten musste und nicht permanent redete) und das Telefon nicht klingelte, bekam ich einiges gemacht. Längere Besprechung mit meinem Chef, kurze Mittagspause mit zweiter Portion Ofengemüse und Pestokartoffeln (gut, aber ein bisschen wenig), ein paar neue Teams-Einstellungen, einige Kundenmails, dazu Räume und Unterlagen für kommende Prüfungen gerichtet… Am Abend war ich sehr zufrieden. Leider sagte mir mein Einzelunterricht sehr kurzfristig wegen Krankheit ab (er rief um 16:01 Uhr an, der Unterricht hätte um 16:00 Uhr beginnen sollen), das war etwas blöd, weil ich vor allem wegen des Unterrichts ins Büro gekommen war. Aber da ich einen effektiven Tag gehabt hatte, war das auch egal.
Um zwanzig vor sechs ging ich heim (übrigens auf dem Hinweg und Rückweg trocken, hätte ich das Rad genommen, wäre ich garantiert nass geworden). Der Liebste war noch nicht daheim, ich begrüßte erst einmal den Kater und ging für eine halbe Stunde mit ihm in den Garten zum Unkrautjäten und Grashalme begutachten (ich jätete, er begutachtete). Dann fing ich mit dem Kochen an, der Liebste kam bald darauf und schloss sich an: Kichererbseneintopf, ein ziemlich einfaches, aber sehr leckeres Rezept aus einem alten VF&L-Heft. Wir machten Reis als Beilage und dann, da wir beide noch hungrig waren, einen Kokosjoghurt mit Walnüssen und Banane als Nachtisch. Sehr gut.
Dazu quatschten wir ein bisschen (vor dem üblichen Ausflug zur Raumstation), wir hatten beide einen guten Tag gehabt – mir vor allem hatte das Rauskommen tatsächlich gut getan (das sage ich so lange, wie ich nicht wieder von irgendwas im Büro extremst genervt bin und aus dem Augenverdrehen nicht mehr rauskomme und wieder heim will). Mein Plan ist ja, ein- bis zweimal pro Woche im Büro zu sein, das ist für mich vermutlich ein guter Rhythmus, wir werden sehen.