Von den Kaninchen
Achtung: Das ist ein sehr langer Text. Aber er handelt auch von einer sehr langen Zeit. Und von sehr vielen Tieren. Die ersten Kaninchen zogen bei uns ein, als ich bei meinem Mann das obere Stockwerk im Haus gemietet hatte und wir noch gar kein Paar waren, vor jetzt ziemlich genau zwölf Jahren. Im hinteren Teil des Gartens hatte er eine Holzhütte selbst gebaut, ursprünglich als Ziegenstall, weil er einmal für ein paar Monate ein Pärchen junge Ziegen im Garten einquartiert hatte, aber das ist eine andere Geschichte. Der Ziegenstall war also noch da und stand mehr oder weniger ungenutzt herum, bis die Tochter, damals elf Jahre alt, die Kaninchen anschleppte. Die Kaninchen hatte sie daheim von ihrer Mutter bekommen, wie man halt, wenn man nicht für fünf Sekunden nachdenkt, quengelnden Kindern Kaninchen kauft, und als die Tochter dann keine Lust mehr hatte, regelmäßig nach den Kaninchen zu schauen und die Mutter noch weniger Lust, drohte sie, die Tiere „wegzugeben“, was für ein wunderbarer Euphemismus. So kamen sie also zum Liebsten, der der bettelnden Tochter nachgab. Anfangs waren es fünf: Blacky, Fanny, Sunny, Rocky und Hoppler (ja, die Namen hatte natürlich die Tochter ausgesucht, hier bitte verdrehte Augen dazu…