Was tun?

Wut, Ohnmacht, Lähmung und Pessimismus, das waren bei mir in den letzten Wochen und Monaten die vorherrschenden Gefühle, wenn es um die AfD und die rechten Tendenzen in Deutschland und Europa ging. Im Zug der Coronapandemie hatte ich (nach anfänglichem Optimismus) den Glauben an die Solidarität und schiere Rationalität unserer Gesellschaft schon beinah verloren, und es wurde ja nun leider nicht besser. Eine Reaktion meinerseits darauf war, den Input von Nachrichten kleinzuhalten und mich ins Private, vor allem die Arbeit, hineinzustürzen. Aber das ist ja irgendwie auch keine Lösung, es senkte zumindest das Ohnmachtsgefühl kein bisschen. (Ich habe ja nun eine Arbeit, die ganz konkret und praktisch Menschen bei der Immigration, der Integration und dem Ankommen unterstützt, und das ist natürlich sehr wertvoll – und schon befriedigend – aber so richtig „genug“ fühlt sich das nicht an.)Und dann kamen die Correctiv-Recherche und die Demos und plötzlich waren da eine Menge Leute auf der Straße und man bekam das Gefühl, dass man gar nicht allein ist, und das ist ausgesprochen empowernd. Zusätzlich las ich in diversen Artikeln, Blogs und Medien von Tipps und Ideen, was man, also jede:r Einzelne tun kann zur Unterstützung unserer Demokratie. Außer wählen gehen natürlich, und…

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Jimmy Carr und die Steuern

Kränklich, herumliegend, wenig Berichtenswertes passiert, da nutze ich die Zeit doch einmal, um über die Jimmy Carr-Diskussion zwischen dem Liebsten und mir zu schreiben.Wer ihn nicht kennt, Jimmy Carr ist ein englischer Comedian, Schauspieler und Spielshow-Host, in UK ziemlich bekannt, hier eher nicht so, würde ich sagen (ich kannte ihn zumindest nicht, und ich schaue mir eigentlich sehr viel englische Comedy an). Neben seiner Bekanntheit aufgrund seiner Stand Up-Comedy und seiner Fernsehshows kam er auch durch diverse Skandale in die Presse, vor allem 2012 wegen eines Steuerskandals. Soweit ich das verstanden habe, war Folgendes passiert: Als Carr in den 90er Jahren mit Comedy anfing, gründete er eine Firma, bei der er sich selbst anstellte. Das machte Sinn aus diversen Gründen (sozialversicherungstechnisch und was weiß ich) und ist nichts Ungewöhnliches. Einige Jahre später sprach ihn sein Finanzberater dann an: Ob er einverstanden sei, das Firmenmodell zu ändern? Er könne dadurch Steuern sparen, es sei völlig legal. Klar, sagte Carr, mach mal. Das Modell nannte sich „K2-scheme“ und Carr (bzw. sein Finanzberater) war bei weitem nicht der Einzige, der es nutzte.Es funktioniert so: Eine Firma (nicht Carrs, sondern ein Buchhaltungsunternehmen, das dann eine Servicegebühr für seine Dienste nahm) gründete eine Tochterfirma…

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Eng getaktet, Montag 12.9.2022

  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Trotz Aussicht auf einen langen Tag, trotz Wochenstart, trotz Stress und deutlich zu viel zu tun wachte ich am Morgen nach einer Nacht mit einigermaßen Schlaf auf. Zwar müde, aber nicht völlig gerädert und mit dem Gefühl, dass ich jetzt erst einmal den heutigen Tag in Angriff nehmen würde, morgen dann den morgigen und dann sahen wir weiter. Auf jeden Fall nach dem üblichen Aufstehen-Kater-Küche-Ablauf erst einmal Frühstück, und das hieß in diesem Fall: Apfelkuchen zum Frühstück. Ein neues Rezept und von uns noch etwas abgewandelt, es schmeckte also recht ungewohnt. Aber saftig und sehr gut, auch der Mürbteig war absolut perfekt geworden, Küchenmaschine sei Dank. Dann etwas Hektik am Morgen, da ich früh los wollte (und natürlich trotzdem 10 Minuten später aus dem Haus ging als gedacht), um kurz vor acht setzten der Liebste und ich uns auf die Räder. Ich war um acht im Büro (kurzer Anfahrtsweg hurra) zu einem langen Prüfungstag.Die Kollegin war für die Prüfung verantwortlich, ich unterstützte nur ein bisschen mit Zimmer richten, Unterlagen sortieren und generell als Backup da sein. Ansonsten arbeitete ich den Vormittag über einige administrative Sachen ab, so viel zu tun nächste Woche und die Zeit rannte mir etwas davon.…

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Doofe Sachen, die gefühlt alle anderen toll finden

Inspiriert von einem Twitter-Thread: Das Gefühl, dass ich irgendwie alles immer anders finde als alle anderen, mal in Beispiele gefasst. Außenseiter-Feeling, here I come: Eine unvollständige Liste an Sachen, die alle toll zu finden scheinen außer mir. Irgendwo muss das ja dokumentiert sein. SushiCocktailsPommes FritesKirschenKäseaufgeschäumte Milch auf dem KaffeeBurgerChiasamen (die Chiabrötchen des Lieblingsbäckers sind allerdings okay)(meistens) Schokolade – wenn überhaupt, dann nur in sehr kleinen DosenSauerteigbrotNutellaSteigerung: Nutella mit Butter/Margarine drunterKürbis80er Jahre-MusikAbbaSaunaThermomixFahrradtourenIns Fitnessstudio gehenSkifahrenFranzösisch (war früher noch schlimmer, ich werde toleranter mit dem Alter)Kinder-Content auf Social Media (Bonus-Minuspunkte, wenn die Schreiberin sich als „Mama“ bezeichnet und/oder die Aussprache der Kinder mitschreibt, so im Sinn von „Iwill sokolade - bin au ganz lieb! Soko!“)WeihnachtenSilvesterFasching (in jeglicher Form, besonders schlimm als "Karneval")Lange FingernägelIn Clubs gehenKinoStrandurlaubSommerWhatsApp„Romantische“ Gesten (Heiratsantrag auf den Knien und ähnliches)Buchverfilmungen (Herr der Ringe, Harry Potter schlimme Negativbeispiele)Quentin Tarantino-FilmeKitschfilme à la Titanic oder Love, Actually oder ähnlichem GedönsIn der Badewanne liegenBasteln„Shoppen“Schuhe kaufenKleider kaufenWellness-Bäder, Thermen und ähnlichesTatoos„Alternativ“medizin …Yay, das hat gut getan. Und man fühlt sich gar nicht negativ dabei…

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Linsen, Pilze, Bier und Sofa – Samstag 20.11.2021

Nach einer ganz okay-en Nacht wachte ich um Viertel vor sieben zu schnurrendem Kater auf. Der hatte wohl die ganze Nacht beim Liebsten auf der Decke gelegen, was zumindest eine Person in diesem Haus ganz entzückend fand. Wir waren beide nicht unglaublich fit, aber ich hatte den Wein vom Vorabend gut vertragen (dieses Restaurant hat einfach sehr guten Wein). Ein geruhsamer Morgen mit ausführlicher Zeitung, irgendwann machte ich uns ein Müsli (mit Apfel, Banane und Orange, weil ich Orangen für die Biokiste bestellt hatte – bin noch nicht so sicher, ob sie wirklich lecker sind).Einziger Minuspunkt: Als ich die Decke auf dem Sofa wieder geradeziehen und in die Ritzen stopfen wollte, bog ich mir am rechten Mittelfinger so dermaßen den Nagel um (der im Übrigen ganze 2 Millimeter lang ist, also vom Nagelbett aus gerechnet, es gibt quasi gar nichts zum Umbiegen), dass das Nagelbett allen Ernstes rot-blau anlief und den restlichen Tag weh tat. Quetschverletzung durch Decke und Sofa, toll. Der Liebste war nicht so ganz auf der Höhe, der Tag plätscherte also mit halbem Tempo vor sich hin. Irgendwann gingen wir dann doch duschen und aus dem Haus: Erster Wocheneinkauf beim neuen Alnatura. Wir waren um halb…

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