Einkaufstag, Freitag 14.5.2021

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Komplett durchgeschlafen und um 20 nach 6 aufgewacht, Seltenheitswert. Eigentlich fühlte ich mich also ausgeschlafen und ziemlich fit, aber der Schwindel hatte sich noch nicht so ganz verzogen: beim Aufstehen, in der Dusche, beim Haare kämmen… immer das Gefühl, der Raum dreht sich mit. Sehr komisch.

Ursprünglich hatten wir den Freitag als Brückentag beide für Urlaub eingetragen, aber dann hatte der Liebste am Freitag einen Termin „reingelegt gekriegt“, weil „da ist ja Brückentag und die Professoren haben doch sonst keine Zeit“. Ich würde ja denken, wenn man einen genehmigten Urlaubstag hat, dann können da einfach gar keine Termine gemacht werden, weil man da nämlich gar nicht da ist, aber ich arbeite natürlich auch nicht mit Professoren, also was weiß denn ich. (Also meine Kursteilnehmenden sind teilweise Professoren, aber die legen mir trotzdem keine Termine in meinen Urlaub.) Auf jeden Fall musste der Liebste mittags zu dem Termin ins Klinikum (Warum? – „Weil der Professor gern wollte, dass man sich vor Ort trifft und nicht remote.“- Ja, aber warum? – „Weil ihm das halt lieber war.“ – …und warum?? …), und zu dem Termin sollte danach ein Bericht geschrieben werden, und vorher musste der Termin noch vorbereitet werden, und dann gab es da noch eine andere Besprechung, die man eigentlich auch ganz praktisch am Freitag halten konnte, und auf jeden Fall nahm der Liebste seinen Urlaub wieder raus und arbeitete von neun bis sieben.

Gemeinsames Frühstück (Sojajoghurt mit Nüssen und Banane, ein Stück Rhabarberkuchen) und Dusche, dann ging der Liebste an den Schreibtisch und ich legte mich mit Laptop aufs Sofa, weil ich mich einfach nicht so ganz auf der Höhe fühlte. Gegen halb elf eine kleine Tüte Chips, ich hatte das Gefühl, Salz und Fett zu brauchen. (Und ich wollte Chips). Der Postbote kam und brachte die neue Kochen ohne Knochen, damit war dann mein Vormittag ausgefüllt.

Als der Liebste um 12 aus dem Haus ging (er hatte entschieden, zu Fuß zum Klinikum zu gehen, 40 Minuten Bewegung), ging ich mit: Der Plan war eine Einkaufsrunde durch die Stadt. Das Wetter war sehr unbeständig, manchmal recht warm und sehr grelle Sonne (ich war um meine Sonnenbrille froh), manchmal Wolken und dadurch gleich etwas kühler. Ich ging zuerst, nachdem ich den Liebsten zwei Drittel des Wegs begleitet hatte, zur Hauptstelle meiner Bank, um dort mein Onlinebanking wieder freischalten zu lassen. Ich habe ja zwei Konten, einmal das Gemeinschaftskonto bei der GLS und einmal mein eigenes bei der Volksbank, und kürzlich beim Online-Bezahlen hatte ich leider die Karte der GLS für das Lesegerät benutzt, obwohl ich auf der Volksbank-Seite war. Das generierte natürlich eine falsche TAN, und nach dem dritten Mal wurde das Online-Banking gesperrt. (Dreimal, weil die Fehlermeldung außerhalb des Fensters angezeigt wurde, ich also gar nicht sah, warum er die TAN nicht nahm, ich hätte scrollen müssen. Also nicht komplett meine Schuld, nur ein bisschen.)

Nachdem das erledigt war, holte ich mir eine Seele und ging dann in die Altstadt. Sehr voll, viele Leute, die sich Kaffee oder Essen zum Mitnehmen geholt hatten und in der Stadt offensichtlich ihre Mittagspause verbrachten. Einige Läden hatten offen mit Schildern, die auf Click and Meet („den Termin können Sie gleich vor Ort ausmachen!“) mit negativem Schnelltest und Luca-App hinwiesen. Das nervte mich mächtig: Ich möchte, aus verschiedenen Gründen, die Luca-App nicht nutzen, und wenn ein Laden mich dazu nötigt, dann finde ich das einfach unanständig. Es waren aber sowieso nur die Läden mit Gedöns und Schnickschnack, die Läden mit allem Wichtigen hatten so oder so offen.

Als nächsten Punkt zum Asia-Haus, und dort war auch ein QR-Code zum Scannen an der Eingangstür, aber mit dem Hinweis, dass das zum Check-in für die CWA benutzt werden könnte. Das probierte ich gleich mal aus: Funktionierte tadellos. Das Asia-Haus war übrigens so gut wie leer, es waren wenig Leute zum Einkaufen unterwegs, irgendwie trafen sich alle zum Essen.
Nach dem Asia-Haus (Curryblätter, getrocknete Steinpilze, Black-eyed Beans) ging ich zum Teeladen, unsere Teevorräte waren sehr geschrumpft. Vor allem musste ich seit zwei Wochen auf Jasmintee vom Alnatura zurückgreifen (der ok ist, aber mit der Variante aus dem Teeladen nicht mithalten kann). Auch dort die einzige Kundin, sehr angenehm.

Zurück ging ich einmal quer durch die Altstadt und merkte, wie die vielen Leute, die ich anfangs noch als angenehm fröhlich und lebhaft empfunden hatte, mir zunehmend auf den Nerv gingen: zu viele, zu voll, zu eng. Es hielten alle brav Abstand und waren rücksichtsvoll, aber mir war es einfach zu wuselig. Kaum gehe ich für drei Wochen mal nicht aus dem Haus, schon kann ich nicht mehr so mit Menschen, wer hätte das gedacht. (Und die Autos habe ich noch gar nicht erwähnt! Welcher Vollhonk fährt mit seinem Auto mitten in die Fußgängerzone?)

Daheim um kurz vor zwei machte ich mir die zweite Hälfte der Gemüsepfanne warm, kurz danach kam auch der Liebste, sodass wir immerhin die Mittagspause gemeinsam hatten, bevor er wieder an den Schreibtisch musste. Ich machte etwas länger Pause und ging dann zur zweiten Runde Einkaufen los: Lebensmittel im Alnatura (ebenfalls wenig los) und Gedöns im dm (vor allem Teefilter, wir hatten jetzt ja wieder ausreichend losen Tee).
Daheim die Sachen ausgepackt und dann noch in den Edeka, um die Pfandflaschen wegzubringen und Hafermilch zu holen. Dort traf mich schier der Schlag: Der Seiteneingang war geschlossen worden (das war das letzte Mal noch nicht so), man musste einen Wagen nehmen und wurde am Haupteingang gezählt – und das führte dazu, dass die Schlange zum Haupteingang raus und über den halben Parkplatz führte. Klar, Brückentag und so, aber warum jetzt diese Verschärfung? Wir waren in den Wochen davor einige Male samstags da gewesen, wo es auch voll war, und trotzdem gab es nicht diese strengen Kontrollen.
Nun gut, ich stellte mich in die Schlange und war nach einer Viertelstunde Stehzeit dann drin, drinnen ging es dafür angenehm schnell. Mein Einkauf sah etwas absurd aus: Hafermilch, Haferjoghurt, Haferschokolade und Hafersahne – das war reiner Zufall, wir essen nicht nur Hafer! Und überhaupt, Modetrends und so…

Ich war um halb sieben daheim und kümmerte mich um das Kochen, der Liebste kam um sieben dazu: Pasta mit einer Tomatensoße aus frischen Tomaten, dazu angebratener grüner Spargel. Sehr gut, beste italienische Küche: wenige hochwertige Zutaten, perfekt verbunden. Als Nachtisch dann wieder Erdbeeren mit Schlagsahne, lovely. Und die beste Entdeckung des Abends: Die neue Staffel von Feuer und Flamme ist in der Mediathek! Endlich wieder richtige Feuerwehrdoku!! Und es ging gleich spektakulär los, sehr angenehme Abendunterhaltung.