Dreikönigsentspannung – Donnerstag 6.1.2022

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Um zwanzig nach sieben aufgewacht, fast schon ein bisschen außerhalb meiner Komfortzone. Ich fühlte mich aber recht ausgeschlafen und nach der schlechten Nacht zuvor konnte ich die extra Stunde auch brauchen. Erst einmal las ich gründlich die Zeitung vom Mittwoch, die noch da lag (in Ermangelung einer aktuellen Ausgabe, Feiertag und so). Dann Müsli zum Frühstück und viel Tee, außerdem ein bisschen Internet-Leserei, und bei der Nachbarsmaus schaute ich auch vorbei (sie hatte sich aber schon eingegraben, als dämmerungsaktives Tier war ihr Viertel nach neun wohl zu spät).

Irgendwann am Vormittag nutzte ich einen Motivationsschub und ging zu Adriene auf die Matte: Morning Yoga Flow hieß die Folge und wurde von mir gleich einmal gebookmarkt. Sehr gut, allerdings auch deutlich anstrengender als gedacht. Danach war ich aber auf jeden Fall einmal durchbewegt, stellte mich noch unter die heiße Dusche und bekam den Tag dann Rückenschmerzen-mäßig ganz ok hin. (Ganz weg sind sie nicht, die rechte Schulter ist einfach zu verspannt – egal ob Laptop, lesen oder kochen oder sonstwas, irgendwie scheinen mir meine Alltagstätigkeiten alle auf die Schulter zu gehen.)

Mittags die zweite Hälfte Bohneneintopf, als Nachtisch einen Becher Himbeerquark. Ja, ein ganzer Becher. Ich wollte den Liebsten dazu überreden, mir den Dreiviertelbecher zu geben und selbst ein Viertel zu essen (denn ich bin ja vernünftig und brauche keine Riesenportionen und kann teilen und so), erntete aber nur eine hochgezogene Augenbraue. Und ein halber Becher ist immer so wenig, der ist leer, kaum hat man angefangen.
Danach schaute ich mich ein bisschen durch YouTube (amüsierte mich unter anderem sehr über dieses Video von Tom Cardy zum Novak-Djokovic-Affentheater) und schlief dann ein wenig, ganz so, als hätte ich sehr viel gegessen.

Am Nachmittag begann es zu schneien – yay!! – aber leider nur kurz, dann ging es in schnöden Schneeregen über und stoppte schließlich ganz. Gegen vier gingen wir eine Runde am Flüsschen entlang spazieren (alles sehr matschig). Auf dem Rückweg schauten wir zur Nachbarsmaus, die uns draußen begrüßte (also aus ihrem Häuschen draußen, nicht aus dem Käfig), und dann holten wir mit einem Eimerchen noch etwas Streusplitt: Ich glaube zwar nicht an Schnee, aber die Temperaturen sind immer um die null Grad und es ist feucht, überfrierende Nässe wäre also durchaus eine Option. Und man will ja keinen Briefträger mit gebrochenem Knöchel vor der Haustür liegen haben.

Wieder daheim, legten wir mit dem Kochen los: Österreichischer Krautstrudel, ein ziemlich einfaches Rezept. Ein halber Weißkohl in Streifen geschnitten und mit einer Zwiebel und etwas Kümmel angebraten, dazu in einer anderen Pfanne Tofu oder Sojahack oder ähnliches (ich nahm Sojaschnetzel). Das dann auf einem gekauften Blätterteig verteilt, aufgerollt, mit Sojamilch bepinselt und 20-25 Minuten in den Ofen: Fertig. Sehr lecker. (Natürlich wäre eigentlich der Strudel nur dann ein richtiger Strudel, wenn man einen echten Strudelteig selbst gemacht hätte, aber mein Ehrgeiz hat seine Grenzen.) Während der Strudel im Ofen war, machten wir noch aus Seidentofu, Zartbitterschokolade und Schlagfix eine Mousse, oh happy days. Die kam aber erst einmal in den Kühlschrank für den nächsten Tag.
Ein kurzes Familien-Telefonat (aus einem anderen Bundesland, daher große Überraschung, dass wir keinen Arbeitstag hatten), dann Sofa-Abend mit einem Bier, Strudel und Raumstation, und um halb zehn wurden wir so todmüde, als ob wir den ganzen Tag Holz gehackt hätten, und schwankten hoch ins Bett.