Abendschicht, Dienstag 3.5.2022

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Ich wachte in einem relativ hellen Zimmer auf und war sicher, dass der Wecker sich wieder ausgestellt hatte. Schaute nach: Nein, erst zehn vor sechs. Also legte ich mich noch einmal hin und war dann um zwanzig nach sechs, als wir endgültig aufstanden, wirklich hundemüde. Mit einem langen Tag vor mir, yay. Das wurde dann im Lauf des Tages besser, morgens half ich erst einmal mit zwei Tassen Jasmintee nach, dazu Müsli. Ansonsten ließ ich mir Zeit im Bad, war aber trotzdem ab zwanzig vor neun am Schreibtisch.

Da ich als Krankheitsvertretung eingeteilt, aber niemand von den Kolleg:innen krank war, hatte ich einen leeren Morgen, was super war, so konnte ich in Ruhe Unterricht vorbereiten. Die Mails und Chats hielten sich auch in Grenzen, als ich um zehn nach zwölf den Vormittag abschloss, hatte ich eine Menge geschafft.
Eine frühe Mittagspause mit dem restlichen Brokkoli, Kohlrabi, Kartoffeln und Béchamelsauce (den Spargel hatten wir am Abend davor schon komplett gegessen). Bevor ich das Essen warm machte, ging ich schnell zum Supermarkt nebenan, wir wollten vegane Spätzle zum Abendessen. Die waren allerdings leider aus (es gibt nur eine Firma – Tress – , die Spätzle in vegan anbietet, und dazu noch in Papierverpackung), ich kaufte also stattdessen Korkenziehernudeln, dazu etwas Mandelparmesan, und schon auf dem Weg zur Kasse entdeckte ich, dass es jetzt auch Schogetten in vegan gibt. Und da es in unserem Haushalt ja zumindest einen großen Schokoladenliebhaber gibt und man ja auch gewisse Verpflichtungen hat, nahm ich eine Packung mit.

Ab zehn nach eins arbeitete ich weiter, ich hatte zwei Beratungen (beide sehr nett, aber ein bisschen unbefriedigend, weil ich keine guten Lösungen anbieten konnte – ich arbeite aber dran). Außerdem ein bisschen administrative Arbeit, und dann machte ich noch die Zeitabrechnung für April fertig: Ach schau mal, was ich in der ersten Aprilhälfte an Erholung gehabt hatte, hatte ich in der zweiten Hälfte – nach dem Urlaub – schon wieder reingeholt, lol, von Überstundenabbau nichts zu spüren. Hm.

In diesem Sinne machte ich um Viertel vor drei eine zweite Pause. Ich hatte das dringende Bedürfnis nach Bewegung und überlegte zuerst, etwas zum Flüsschen zu gehen, aber dann sah ich den Kater durch den Garten marschieren. Also schloss ich mich ihm an und verbrachte die nächste Dreiviertelstunde damit, durch den Garten zu robben und gefühlt zwei Tonnen Knoblauchsrauke, Ahornschösslinge und Giersch aus den Beeten zu rupfen. Unfassbar, was dieser Garten an Biomasse produziert.
Irgendwann wollte der Kater rein (!), ich schloss mich ihm an und setzte mich ein bisschen mit Buch auf den Balkon. Morgens war es bedeckt gewesen, mittags war die Sonne rausgekommen und es wurde ziemlich warm. So warm, dass man den Gewitterwolken dabei zusehen konnte, wie sie sich auftürmten und es immer dunkler wurde. Irgendwann donnerte es sogar, blieb aber trocken (vermutlich regnete es am Albrand ab, wie meistens). Letzen Monat noch Minusgrade, diesen Monat schon Sommergewitter.

Ich ging auf jeden Fall wieder rein und noch für eine halbe Stunde zu Adriene auf die Matte, Move Tag Vier: Flow. Und dann arbeitete ich ab halb fünf weiter, ich hatte noch einen langen Abend vor mir: Ab halb sechs startete ich mit Unterrichten. Ich war nämlich für den Abend als Vertretung eingeteilt, und da eine Kollegin an dem Abend einen anderen wichtigen Termin hatte, hatte sie mich gefragt, ob ich den Kurs übernehmen könnte – genauer gesagt zwei Kurse direkt hintereinander. Normalerweise arbeite ich nicht so spät (es ist überhaupt nicht mein Rhythmus), aber ausnahmsweise geht das schon. Von halb sechs bis neun war ich also mit Unterrichten beschäftigt, mit sehr netten Leuten, die alle mit viel Motivation dabei waren. Als ich rauskam, war ich zwar kaputt, aber wirklich sehr zufrieden. Nur mein rechtes Ohr begann ein bisschen weh zu tun, keine Ahnung, ich beschloss es zu ignorieren.

Der Liebste hatte sich um das Abendessen gekümmert und auch schon gegessen, weil er nicht so lang warten wollte, er machte mir meine Portion noch einmal warm. Da wir diese Woche ja quasi Klassiker-Woche haben, gab es Linsen mit Spätzle, bzw. in unserem Fall mit Korkenzieher-Nudeln (passte sehr gut). Ich war ziemlich ausgehungert und atmete zwei Portionen quasi ein, der Liebste schaute mir dabei zu und aß nebenher die halbe Packung Schogetten auf (ganz gut laut seiner Aussage, wenn auch vermutlich zu süß für mich – ich probierte nicht).
Dazu natürlich eine Runde zu den queeren Jungs. Eigentlich hätte ich dringend schon ins Bett gemusst (zwischen halb zehn und zehn ist tendenziell mein Rhythmus), aber ich war logischerweise nach dem langen (und späten) Arbeiten ziemlich aufgekratzt. Aber was gibt es Besseres, als Antoni & Co. dabei zuzusehen, wie sie Leuten in die Kühlschränke schauen, in zwei Tagen die komplette Wohnung renovieren und jeden rasieren, der ihnen über den Weg läuft? So entspannend.