Aufgewacht mit ziemlichen Kopfschmerzen zu kühlem Regenwetter, Laune etwas down, ich kam schwer aus dem Bett. Übliche Morgenrunde aus Küchen- und Wohnzimmeraufräumaktion, Katerfütterung (erst unseren, der schon wartete – er kann ja rein – und dann den Besuchskater, der seit ein paar Tagen auch reingeholt wird zum Futter, es ist einfach zu kalt und zu nass draußen mittlerweile), Tee. Überhaupt keine Lust auf den Arbeitstag.
Der wurde dann aber eigentlich ganz okay. Morgens machte der Liebste uns erst einmal ein Erdnussbutterporridge mit Bananen, dann eine Kanne Kaffee, während ich duschen ging und ab neun am Schreibtisch war. Beide im Home Office, und das machte den Start schon einmal ganz entspannt.
Von neun bis halb zwei war ich am Schreibtisch, Mails , Meeting, Unterricht, Meeting. Das klang stressiger, als es am Ende war, weil ich – im Gegensatz zum Tag davor – mich immer auf eine Sache konzentrieren konnte und beispielsweise ganz im Onlinekurs dabei war, anstatt parallel noch Probleme anderer Kurse zu klären. (Naja, ich schaute nebenher kurz über ein paar Notizen einer Kollegin, die sie mir schickte, und machte mit dem Chef einen Meetingtermin für den Nachmittag aus, aber davon mal abgesehen.) Ach ja, die Kopfschmerzen verschwanden im Lauf des Vormittags auch.
Um halb zwei also Pause, der Liebste machte uns die zweite Hälfte Thai Curry heiß, und direkt danach in den Supermarkt nebenan, um in erster Linie Sojajoghurt zu holen und noch ein paar Zwiebeln. Wir kamen zurück mit Zwiebeln (yay), Shmilk, Sojaquark, Creme Vega, einer veganen Lyoner von der Supermarkt-Eigenmarke zum Ausprobieren und halt gar keinem Joghurt, weil es keinen gab. Hungrig zum Einkaufen und so.
Lustigerweise trafen wir an der Supermarkt-Info meinen Chef, den ich erst 40 Minuten vorher im Teammeeting gesehen hatte und mit dem ich für 40 Minuten später einen Termin ausgemacht hatte – es war leicht bizarr, ihn plötzlich in real im Laden stehen zu sehen. Freuden der Kleinstadt halt, der Supermarkt ist nicht nur für uns in wenigen Minuten fußläufig, sondern auch von meiner Firma mit dem Fahrrad ums Eck. (Mit dem Auto würde das alles länger dauern.)
Nachmittags dann also Meeting, etwas unbefriedigend, weil ich seit ein paar Tagen von einer Ansprechpartnerin keine Informationen bekomme (sie war mit meinem Chef über Telefon in Kontakt, antwortet aber nicht auf Mails, wegen Stress und Spamfilter und was weiß ich, ein bisschen blöd). Ich wusste auf jeden Fall am Ende etwas mehr und konnte ein paar wichtige Orgasachen erledigen. Dann noch Unterrichtsvorbereitung, ab fünf eine sehr nette Stunde Einzelunterricht (der fast einen eigenen Eintrag wert wäre, weil die Teilnehmerin mir über ihre Erfahrungen als Vollzeit arbeitende Wissenschaftlerin und Mutter von zwei Schulkindern berichtete, in erster Linie Riesenprobleme, irgendwelche Betreuungsmöglichkeiten zu bekommen, wenn man sich nicht ein Jahr vorher anmeldet, dazu dämliche Kommentare anderer Mütter, was ist mit den Leuten los), noch eine Stunde wichtige administrative Sachen, und um sieben war ich fertig und sehr zufrieden mit dem Pensum.
Abends vor dem Sofa eine Runde Kochen (angebratene Maultaschen mit Zwiebeln, danach Quark mit Ananas), wobei der Liebste kochte und ich mit dem mageren Besuchskater diskutierte. Der war nämlich zum Fressen wieder reingekommen (bzw. wir hatten ihn reingelassen), war dann nach oben marschiert und hatte festgestellt, dass die Küche der Bereich war, in dem es das ganze viele tolle Essen gab. (Zwar nicht sein Essen, aber das war ihm erst einmal egal.) Also setzte er sich einfach mal in die Küche vor den Herd, mitten zwischen unsere Beine, während wir beim Kochen waren. Und weil dieses sich-in-den-Weg-setzen auch ein bisschen eine Dominanzgeste ist und der Magerkater sowieso begann, in Richtung dominant zu tendieren (gehobene Pfote gegenüber unserem Kater, gern auf Türschwellen sitzenbleiben, draußen immer den erhöhten Platz), beschlossen wir ein wenig Revierkontrolle auszuüben, und schoben ihn sanft mit dem Fuß aus der Küche hinaus. Er kam natürlich zurück, wir schoben ihn wieder hinaus. Und wieder. Und wieder. Und wieder. SEHR hartnäckiges Tier. Irgendwann hatte er es (vorläufig) verstanden, blieb draußen vor der Küche sitzen und marschierte dann mit mir nach unten, um einen letzten Blick in den Futternapf zu werfen und dann nach draußen zu verschwinden, wo unser Kater schon eine Weile wieder war.
Ach ja: Bei der Tierärztin telefonisch kein Glück, immer belegt oder Bandansage. Vermutlich haben sich sämtliche Haustierbesitzer Flöhe oder eingerissene Klauen oder Ähnliches aus dem Urlaub mitgebracht und müssen jetzt erst einmal abgearbeitet werden. Aber wir bleiben dran.