Samstag 27.3.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Unruhig geschlafen, wieder viele Gedanken über die Arbeit, vergangene und kommende, To-Do-Listen im Kopf. Wenn sonst nicht viel passiert im Alltag, bleibt außer der Arbeit wenig zum Verarbeiten übrig. Was ein deprimierender Gedanke ist. Am Freitag während der Prüfung eine Mail bekommen, dass ein Dokument fürs Audit unklar bzw. unvollständig sei, da ich mich während der Prüfungsaufsicht sowieso nicht darum kümmern konnte, leitete ich die Mail mit Kurzkommentar an die GL weiter. War sowieso meinem Verständnis nach deren Zuständigkeitsbereich. Das führte dennoch dazu, dass ich, nach dieser sowieso schon vollen und anstrengenden Woche, am Samstag extrem schlecht gelaunt und angespannt aufwachte. Motivation ziemlich im Keller. Frühstück: Mushrooms on Toast, unser traditionelles englisches Frühstück dieses Mal schon Samstag statt Sonntag, da der Liebste am Freitag sowieso Pilze fürs Abendessen (Grah) gekauft hatte. War, da wir mit Alsan und Rapsöl vorsichtig waren und v.a. die Baked Beans und/oder Tofuwürstchen wegließen,  kalorienmäßig erstaunlich moderat. Nach dem Frühstück konnte ich mich gleich aufraffen, unter die Dusche zu gehen, dazu etwas Corona-Podcast. Dann Vormittag mit Internet, Twitter, Krautreporter. Das steigerte alles die Stimmung nicht wirklich. Immerhin hatte die Waage das erste Mal wieder eine 58 auf dem Display. Der Alkohol-und Schokolade-Verzicht macht sich positiv…

WeiterlesenSamstag 27.3.2021

Freitag, 26.3.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Recht gut geschlafen, vor dem Wecker aufgewacht – immer ein gutes Zeichen. Die Laune war allerdings ziemlich im Keller, die x-te Prüfung in diesem Monat wartete und dementsprechend wieder ein übervoller Tag. Das Frühstück war also wieder ein Erdnussbuttersandwich zum Mitnehmen und im-Büro-Essen, ich musste früh los. Immerhin spielte das Wetter mit, schönes Frühlingswetter sorgte auch bei den Prüflingen für etwas Entspannung. Etwas bizarr war, dass ein paar Personen die (vermeintlich) geltenden Schnelltest- und Aufenthaltsregeln der Stadt viel zu streng auslegten, mit dem Ergebnis, dass sie quasi der Meinung waren, unser Gebäude nicht verlassen zu dürfen, auch nicht in der Pause. Ich bin ja wirklich sehr für sinnvolle Pandemie-Regeln, aber das fand ich doch unangebracht. Nach etwas Ermutigung setzten sie sich wenigstens auf die Bank im Hof in die Sonne. Der Prüfungsvormittag verlief problemlos, von einer Mail zum Thema Audit mal abgesehen – als wäre mein Stresslevel nicht schon hoch genug. Mittagessen war die zweite Hälfte vom gerösteten Blumenkohl mit Linsen-Reis, was eigentlich ein Reissalat hätte sein sollen, aber nicht wirklich danach schmeckte. Geschmacklich eher enttäuschend, aber da ich während Prüfungen sowieso nicht viel Zeit habe und angespannt bin, war es nicht so dramatisch. Unser Essens-Level ist normalerweise so…

WeiterlesenFreitag, 26.3.2021

Vom Krankwerden.

Im Mai 2017 starb mit 73 Jahren meine Mutter. Sie hatte schon seit einigen Jahren unter einer ganzen Reihe von gesundheitlichen Problemen gelitten. Neben Rückenschmerzen, Rheuma und Arthritis waren das Migräne, Asthma, Depressionen, Typ-2-Diabetes und hoher Blutdruck. Gegen die diversen Schmerzen und Beschwerden nahm sie einen ganzen Cocktail an Medikamenten ein, am Ende täglich ca. zwölf verschiedene Präparate. Im Mai wurde bei ihr eine Aortendissektion vom A-Typ diagnostiziert und sie wurde als Notfall ins Klinikum eingeliefert. Der ganze Vorgang war dramatisch: Eine Aortendissektion macht sich durch starke Schmerzen im Brustraum bemerkbar, die Diagnose muss unter hohem Zeitdruck erfolgen, da die Sterblichkeit direkt nach Auftreten sehr hoch ist. Da das kleine Kreiskrankenhaus zwar die Diagnose stellen konnte, aber keine Möglichkeit für komplexe Herzoperationen hatte, musste sie ins nächstgelegene Uniklinikum verlegt werden. Dort wurde sie sofort als Notfall operiert. In einem aufwendigen operativen Verfahren wurde ihr eine Gefäßprothese eingesetzt und sie stabilisiert. Auf der Intensivstation war sie die ersten Tage nach der Operation nicht ansprechbar, begann dann aber langsam auf Impulse von außen zu reagieren. Sie schlief sehr viel und bekam starke Schmerzmittel. Dass sie in ihrem Alter einige Zeit brauchen würde, um sich von dem schweren Eingriff zu erholen, war…

WeiterlesenVom Krankwerden.

Mittwoch, 5. August 2020

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Urlaub, Tag x. (Ich möchte wirklich nicht nachzählen, würde mich nur frustrieren.) Urlaub zu Hause heißt für mich immer: Kampf gegen die Trägheit. Kampf gegen „man sollte dringend…“ und gegen „wir müssen jetzt aber was Schönes machen!!“ Es ist merkwürdig, wie sehr ich mich unter Druck gesetzt fühle, dass doch jetzt URLAUB IST und die Zeit VIEL ZU SCHNELL vorbei ist und man deshalb jetzt AUFTANKEN MUSS bevor der GANZ NORMALE WAHNSINN wieder losgeht und wehe, man hat dann nicht richtig schön entspannt und ist fit für die Arbeitswelt. Das macht mich schon so müde, dass ich gar keine Disziplin und Energie für irgendetwas anderes als Sofa-Gelümmel aufzubringen. Ist nur leider auch sehr unbefriedigend. Gestern hatte ich, nach mehreren Stunden auf Twitter und in diversen Blogs, so richtig schlechte Laune. Konnte gar nicht so richtig fassen, warum. Lag teilweise daran, dass ich gestern ein kleines Büchlein durchgelesen habe, von dessen Tonfall ich in Teilen etwas enttäuscht war, ich mich dann geärgert habe, jetzt enttäuscht zu sein von etwas, das ich mir vielleicht nur einbilde. Hals drückt noch. Wurde gestern Abend richtig, richtig unangenehm, es ging in Richtung blockierte Luftröhre (nicht dass ich Atembeschwerden gehabt hätte, aber irgendwie dann doch…

WeiterlesenMittwoch, 5. August 2020

Vom Schreiben und Schweigen

  • Beitrags-Kategorie:Schreiben

Aussagen, die ich in den letzten Jahren am Fließband gehört oder gelesen habe:„ Unsere Welt brennt an allen Ecken und Enden.“„Dieser Tonfall, diese Aggressivität – was ist nur los mit den Leuten?“„Jeder ist am Limit, keiner hat mehr Zeit, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen…“„Jeden Tag eine neue Katastrophe, man hat keine Lust mehr, auch nur eine Zeitung aufzuschlagen.“„Man müsste wirklich was machen.“ (Seit dem Aufkommen der AfD noch in der verstärkten Form: „Nur wählen gehen langt nicht! Man muss aufstehen! Endlich was tun!!“) Dazu kommen mir einige Repliken in den Sinn, Fragen vielmehr: Tun? Ja, auf jeden Fall. Was? Wo? Wie? Das Gefühl von Kleinheit und Hilflosigkeit scheint manchmal übermächtig, wenn man sich alleine fühlt auf weiter Flur mit seinen Meinungen, oder wenn man zwar Gleichgesinnte trifft, die aber genau wie man selbst in einem ständigen privaten Mehrfrontenkrieg aus Karriere, Familie, Work-Life-Balance stecken – was dann tun?Rückzug ins Private? Kann man machen. Zeitung abbestellen. Sich nicht mehr aufregen. Blumen im Garten pflanzen. Kaffee trinken. Die Nachbarn grüßen, den Kater streicheln, in der Arbeit das Tagespensum erledigen, die restliche Welt Welt sein lassen. Nur dass es das Private nicht mehr gibt. Vielleicht nie gegeben hat. Die Welt, die…

WeiterlesenVom Schreiben und Schweigen